Überraschungen auf dem Geburtstagstisch

Rippe blickte auf seinen Geburtstagstisch. 12 Tuben Duschgel. Hair&Body. Auch für den Kopf verwendbar. In den Geschmacksrichtungen blau und hellblau.
Eigentlich war es doch eine nette Feier gewesen, alle hatten gelacht, hatten auf ihn angestoßen. Alle hatten Geschenke mitgebracht. Duschgel eben.
So, als hätten sie sich abgesprochen. Es konnte nicht sein, dass sie die selbe Idee gehabt hatten. Es konnte kein Zufall sein.
Aber abgesprochen? Bruno kannte Trudi doch gar nicht, und Hippo hatte mit Erwin nichts zu tun. Und doch hatten sie ihm Duschgel geschenkt. Wo war die versteckte Botschaft? Was sollte er aus dem Ganzen herauslesen?
Rutsch nicht aus auf der Schmierseife des Lebens? Das war keine Botschaft. Das war schlicht Unsinn. Seifig. Oder als Imperativ: Sei fig! Aber was war fig? Das Wort gab es doch gar nicht. Feig. OK. Aber fig. Du Schgel! Was war denn ein Schgel? Und wie war man, wenn man einer war?
Rippe war sprachlos. Ratlos.
Rippe beschloss, einfach mal eine Tube auszuprobieren. Sicher, Wasser war nass, und Wasser kam an den Körper. Aber wie sollte er das Geheimnis lüften, wenn er die Geschenke nur von allen Seiten betrachtete? Die inneren Werte zählten, darauf kam es an.
Drück mal auf die Tube! Vielleicht war das die Message.
Der blaue Glibber quoll aus dem Loch und Rippe gab ihn auf die flache Hand. Er drehte den Wasserhahn auf und beschloss ganz, ganz stark zu sein.