Tagebuch: Nackte am Fenster

Hans "de" Aap: Nackte aus dem Fenster guckend (2012)
Liebes Tagebuch!
Ich also rein ins Museum, weil da ein neues Bild angekündigt war, Nackte am Fenster, von Hans "de" Aap, den ich nicht kannte.
Erst mal dachte ich, Nackte, das sind in erster Linie mehrere Personen, vor allem natürlich Frauen, Männer werden in der Kunst ja weniger genommen, weil sie schlechter verkauft werden. Dann war da aber nur eine Nackte, und die nur irgendwie unvollständig, weil ihre Gliedmaßen derart verbogen waren, dass man nur eine Ferse erkennen konnte, vielleicht anderthalb Oberschenkel und den Halsansatz.
Nicht einmal die Haarfarbe konnte man identifizieren, geschweige denn, das Gesicht. Schließlich will man sich auch an einem fröhlichen Gesicht erfreuen, das vielleicht zum Fenster gerichtet ist, weil die Augen eine Landschaft betrachten und dem Hirn vermelden: Hallo, hier ist es schön. Das Hirn konnte man auf dem Bild nur ahnen, es sah wie weggeblasen aus, mit einem Hochdruckreiniger vielleicht, einfach weggekärchert in den Himmel bzw. an die Zimmerdecke.
Für mich ist das keine Kunst und ich ärgere mich, dass ich überhaupt Eintritt bezahlt habe.
Wer, liebes Tagebuch, bestimmt eigentlich heutzutage, was Kunst ist?
Tonne

unfreiwillige Begegnungen

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Unterschied

Theo von Doeskopp: Mulitkulti (2012)
Jetzt wissenschaftlich festgestellt:
Es gibt doch einen Unterschied zwischen
"uniformiert" und "uninformiert".
Linguisten haben nach jahrelangen Forschungsarbeiten ein kleines n entdeckt, das wohl den Unterschied zwischen beiden Wörtern ausmacht.
Ob es auch inhaltliche Aspekte gibt, sei aber immer noch dahingestellt.

Tonnes Tagebuch: Montag

Liebes Tagebuch!
Heute habe ich darüber nachgedacht, ob es Zeitverschwendung ist, wenn man vor dem Möhrenschälen die Spitzen und den grünen Blattansatz abschneidet, oder ob es Zeit spart, wenn man erst schält und dann abschneidet. Weil ja nach dem Schälen in der Regel weniger abzuschneiden ist als vorher.
Wenn man alle Male, wo ich Möhren schäle, oder heißt es schrappe?, nein, ich schäle, schäle mit einem Sparschäler, den ich übrigens früher als Spargelschäler bezeichnet habe, was völlig falsch ist, wenn ich die Schälmale zusammennehme und vielleicht jedes Mal eine Sekunde spare, dann hätte ich am Lebensende möglicherweise eine Stunde gewonnen.
Problem: Ich kenne das Lebensende nicht und zweitens wüsste ich nicht genau, was ich in der Stunde machen sollte, wenn ich wüsste, dass ich eigentlich schon tot wäre, aber durch effektives Möhrenschälen eine Stunde gespart hätte.
Ich wollte es einfach mal aufschreiben, liebes Tagebuch. Du musst auch nicht antworten.
Vielleicht liegt es auch an der Jahreszeit, dass mir solche Gedanken kommen.

Tonne

Sommerzeit in Russland

Man munkelt, das kalte Klima, meteorologisch und politisch, sei Schuld, dass Russland jetzt ewige Sommerzeit verordnet bekommen habe.
Russland stöhnt und weiß: Abends wird es eine Stunde später dunkel als damals, als man sich noch an die Winterzeit erinnern konnte.
Der Russe ist ehr depressiv und versinkt gern in einem See voller Wodka, singt dann Lieder von der Taiga und tanzt dann mit verheulten Augen eine Art Kasatschock. Lamentieren gehört quasi zum Handwerkszeug und findet in der Poltik wenig Beachtung.

Sommerzeit ist einfach wärmer und spart damit Energie, lässt Präsident Putin verlauten, der beim KGB jahrelang unter dem Kalten Krieg gelitten hat.
Trotzdem stöhnen die Russen, dass Weihnachten ohne Winterzeit dasselbe wäre, wie ein Schlauchboot ohne Luft drauf.
Der Kreml dementierte und droht jetzt mit Zwangsstilllegungen.

Piet Schlendrian: Malen ohne Zahlen

Piet Schlendrian: Ohne Lineal gemalt (2012)

Zeit haben

Die alte Frau zu ihrem Sohn: Du hast nie Zeit.
Der Sohn: Stimmt, ich habe keine Uhr.

Tonnes Tagebuch: Sonntag

Liebes Tagebuch!

Heute beim Bäcker hatte ich einen Mann vor mir, der seine Bestellung fast sang.
Sieben Brötchen - klang wie sieben Brücken in der Maffay-Version-, dann 2 helle, 2 Schortis und zwei Fünfelemente- holla, die Waldfee! , da war deutscher Schlager drin. Was aber sind Fünfelemente? Wasser, Holz, Feuer, Sand und etwas Zement? Das waren übrigens auch nur sechs Brötchen.
Ich dachte, wie denn so ein Zweimeterkerl, der er war, mit diesem Verhalten eine Frau finden will und dann sah ich den Kinderwagen mit einem Baby drin, das schweigend in die Runde sah. Ich dachte: Für jeden Pott gibt es einen Deckel, und auch ein Brötchensänger findet eine Frau, die mit ihm ein Kind haben will. Ich hätte gern gewusst, was das Kind dachte.

Später mit dem Fahrrad unterwegs: Rutschige Stellen im Schatten, heute erstmalig unter Null. Und: Ein schätze Zölfjähriger umarmte seinen Schlitten in der Garageneinfahrt des Einfamilienhauses. Der Vater versuchte ihm das Schlittenfahren auszureden, weil kein Schnee lag. Was ist mit unserem Nachwuchs los?

Ich hatte einen kurzen philosophischen Anflug: Kann kein Schnee liegen? Also, Schnee kann liegen, aber kein Schnee? Die deutsche Sprache ist verwirrend.

Heute Zeitumstellung: Bin extra eine Stunde früher aufgestanden, damit ich mehr vom Tag habe. Totaler Quatsch, ich hätte eine Stunde länger liegen bleiben können.
Das muss ich im Frühjahr wieder ausbügeln.
Tonne


Das letzte Blatt

Vladimir Kannikski: 500 Blatt (234.) (2012)

Das letzte Blatt wollte nicht fallen.
Die Gespräche des Sommers waren vorüber.
Das letzte Blatt  hatte sich immer für etwas Besonderes gehalten, hatte immer gedacht, dass es eine besondere Aufgabe hätte.
Der Baum sprach zu ihm: Lass dich endlich fallen, es wird Zeit!
Das letzte Blatt klammerte sich an seinen Zweig und glaubte fest, dass das Leben ihm noch eine Aufgabe zuweisen würde.
Lass dich nicht hängen, sagte der Baum, deine Aufgabe ist es, dich fallen zu lassen, und zwar zur rechten Zeit. Jetzt.
Ich lasse mich nicht hängen, ich bin für etwas Besonderes bestimmt, jammerte das Blatt.
Ein starker Herbststurm kam.
Er riss den Baum mit seinen Wurzeln aus dem Boden.
Der Baum stürzte und mit ihm das Blatt.
Der Stamm drückte das Blatt schwer und unerbittlich in das Laub, das bereits seit Tagen die Erde bedeckte.
Na, endlich!, wisperte das Laub.
Das letzte wird das erste sein, flüsterte das Blatt, denn der Sturz hatte es erschreckt.
Sei jetzt ruhig!, zischte das Laub, jetzt, wo du endlich da bist, können wir Winter werden.
Langsam breitete sich Schweigen über dem Wald aus.

Georg Krakl: Halt (2012)


Mein Balkongeländer gibt mir Halt.
Es ist zwar kalt
und auch metallen.
Doch muss ich nicht aufs Pflaster fallen.

Weisheiten des Alltags: Ostet

Pawel Pikass: Ast-Baum-Osten (2012)
Wer astet, der ostet.

Gerhard Baum, FDP

alles so wolkig

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Time after time - Es wird allmählich Zeit...



Benno hatte sich eine Uhr gekauft, eine mit Metallarmband. Er legte sie zu den 67 anderen Uhren ins Regal.
Kurz vor vier zeigte sie, genau wie zwei andere. Sie wichen um eine Minute voneinander ab.
Dann waren da noch drei Uhren, auf denen es zwanzig vor sieben war, ungefähr jedenfalls, und dann eine,  die zwanzig vor sechs anzeigte. 
Jetzt der Hammer: 12 Uhren standen auf kurz vor zwölf. Das war irgendwie metaphysisch. Fünf vor zwölf, kurz vor Toresschluss, jetzt wurde es Zeit, jetzt war jemand dran, einer musste bezahlen.
Das kann nicht Benno sein, dachte Benno. Er dachte gern von sich in der dritten Person, auch wenn er das unhöflich fand, wenn Anwesende von ihm in der dritten Person sprachen. Das kann nicht Benno sein.
Auf sechs Uhren war es halb neun, eine stand auf zehn nach neun, drei auf Viertel vor elf, die aus dem Osten zeigte Dreiviertel eins, Viertel vor zwölf also, dachte Benno.
12 Uhren waren nicht die Mehrheit. Wenn jemand bezahlen sollte, musste es eine absolute Mehrheit geben, das wären 35 gewesen.
Da! Eine tickte nicht mehr und die goldene ging nach. Musste man die rausrechnen oder durften die zur Mehrheit zählen?
Benno hatte feuchte Hände. Er rückte die Uhren ein wenig hin und ein wenig her, so als stünden sie falsch.
Uhren stehen falsch, welch absurder Satz.
Falsch gehen.
Was war schon richtig? Was ging denn schon richtig?
Lass dich gehen, sagte sich Benno. Entspann dich. Deine Uhren ticken vielleicht nicht richtig.
Benno tickt richtig, sagte Benno sich, denn er sprach gern in der dritten Person mit sich.
Benno weiß, was die Uhr geschlagen hat.
Benno weiß, wann es Zeit ist. Egal welche.
Leise summte Benno den Cyndi Lauper-Song "Time after Time".
Er schaute auf die Digitaluhr mit dem Lederband, direkt unter der Taschenuhr und der mit der Weltzeit an seinem linken Arm.
16 geteilt durch 15. Das war nicht einfach. Benno wusste aber, dass um 18 geteilt durch Nullnull sein Uhrengeschäft schloss. Und durch Nullnull teilen war verboten. Das wusste er noch aus der Schule.
Benno, lass dich gehen!, sagte Benno zu Benno. Und Benno ging.
Es war an der Zeit.

Weisheit des Alltags: Kopfbedeckung

Große Hüte machen kleine Köpfe.
Kleine Deckel große Töpfe.
Kleine Augen machen große Nasen.
Große Blumen kleine Vasen.

Weihnachtsbaumpreise stabil

Weiden sind keine Weihnachtsbäume.
Hurra!, schreit der Weihnachtsmann und die Zwerge hüpfen vor Freude.
Der Verband der Tannenzweig-, -baum- und -zubehörindustrie hatte zusammen mit dem Verband für Grünzeugs und Kappes verkündet, dass die Preise für den Weihnachtsdekohauptgegenstand stabil geblieben sind. Und das schon im  zweiten Jahr.
Da lacht auch der Bürger, denn er kann frohen Herzens Weihnachtsgeschenke kaufen, ohne Geld zurückzuhalten, das er vielleicht für die Nordmanntanne einsetzen müsste.
Hatte der findige Schnäppchenjäger vermutet, er könne einen feinen Schnitt machen und seinen Baum im Juli zum halben Preis kaufen, musste er sich enttäuschen lassen. Im Juli hatten die Bäume die Mindesthöhe von 1 m noch nicht einmal erreicht, oder waren von der Nadellaus befallen, die auch gegen Kunstschnee und Lametta resistent ist. Selbst Bäume aus zweiter Hand im Januar waren nicht günstig zu erhalten, da just in diesem Monat die Brennholzpreise gestiegen waren. Die Halbwertzeit der Objekte reicht nur bis Februar, sodass Anfang Dezember  lediglich ein Adventskranz in Größe S übriggeblieben wäre.
Trauer in der Gemeinde, die gern viel für wenig Geld bekommen möchte.
Aber Aufatmen in der Bevölkerung: Der Kurztrip nach Malle muss nicht gestrichen werden, denn die Weihnachtsbaumpreise bleiben stabil.
Die Soziale Marktwirtschaft hat mal wieder mit mächtigem Hammer zugeschlagen: Niemand soll zu Weihnachten ohne Baum sein. Höchstens der Wald, aber der feiert sowieso nicht.

Georg Krakl: Herz in Stein (2012)


Das Herz ist eingemauert
einfach da wo sonst die Katze lauert
und der Bohrer vorne abgebrochen
da wo sonst die Mäuse krochen

Ein Herz in Stein
dient jetzt als Fahrradständer
oder Katze-Mausgeländer.
Oder Halter abgebrochener Bohrwerkzeuge.
Einer Ellenbeuge
die dem Herzen näher
einem Eichelhäher
oder einer eitlen Frau
als Drahtverhau
für ihren Pekinesen.

Wenn denn nicht, dann wär's das wohl gewesen.

Neues vom Frührentner

Großvater,warum hast du so eine große Brille?
Frührentner und Ehrensöldner Wuff findet keinen rechten Anschluss an seine soziale Kaste.   In seinem Wohnviertel gibt es keine Frührentner, lediglich Rentiers, die von den Zinsen ihres hart Ersparten leben; Söldner sind sowieso verpönt in der Gute-Leute-Gegend. Vielleicht eine Frage der Ehre, wenn man sich darauf einigen könnte, wessen Ehre gemeint ist.
Jetzt begeistert sich der Ruheständler für eine Geschäftsidee, derer sich auch seine Frau bedient hat: Ein Buch schreiben und als Sonderangebot bei Rossmann in die Regale legen.
Thematisch bleibt Wuff am Ball und geht für drei Tage als Praktikant in ein Seniorenstift, um dort einschlägige Erfahrungen zu sammeln. Damit der literarische Erguss lockerer über den Ladentisch kommt, wählte sein Agent den irgendwie schon bekannten Titel: Der Wuff und die sieben Greislein. Untertitel: Aus meiner Seniorenzeit.
Was danach kommt, weiß nur der Himmel.

Grün oder Gelb oder Blau?


Was war schon Grün?
Jetzt war Gelb.
Das Laub hatte sich verfärbt. Ewiger Kreislauf des Jahres, des Lebens. Rammo hatte seinen Philosophischen.
Gut, dass die Sonne schien, sonst wäre das ein gelungener Anlass, in tiefe Depression zu fallen.
Grün zu Gelb, Blau zu Rot, Leben zu Tod.
Rammo konnte sich dem morbiden Charakter des Vorgangs nicht entziehen; dabei war Gelb doch auch die Symbolfarbe der Sonne. Gelb wie Leben, Sonne wie Wärme.
Grün war da doch schon kühler. Die Grünen hatten sich ja auch im Laufe der Jahre abgekühlt, nachdem sie ihre Pullover aus rückfettender Wolle abgelegt, das Strickzeug in den Schrank gesteckt und die Birkenstocksandalen zum Schuster gebracht hatten. Die Turnschuhzeit war vorbei. Der Streichelzoo geschlossen. Vielleicht waren sie schon die Gelben. Grüne des Herbstes.
Gelb war der Rösler. So richtig gelb, ohne rassistisch zu wirken. Rösler der Prototyp der FDP: Gelbgelb. Blau daneben. Westerwelle war blau. Der war ja anders. Anders als Rösler. Also blau, denn mehr hatte die FDP nicht zu bieten.
Die Grünen waren nur grün. Wenn man Blau und Gelb mischte, ergab sich Grün. Das Frühjahr als Mischung aus Herbst und Winter.
Trotzdem sind sie mir nicht grün, die Grünen, oder besser, nicht mehr grün, fiel Rammo eine Metapher ein.
Ach, es war alles so kompliziert im Herbst. So schwer. So lastend.
Zeit, dass das Gelb fiel.

Kosmetiktrends

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Ellen Bogen: Mein Ellenbogen

Ich hatte schon gemerkt, da am Skilift, dass der Fuzzi mir den Platz vor dem Drehkreuz streitig mache wollte, dass er mir seinen Skipass vor die Brust gedrängt hatte und sich mit einem Fuß vor mein rechtes Bein gestellt hatte, aber ich hatte ihm natürlich, vorausahnend und nachhaltig denkend, was für ein Idiotenwort! Nachhaltig, fast wie aufhaltig,abhaltig,aushaltig, seinen Ski-Schuh, Skischuh, was für ein hassenswertes Wort!, Shisha ok., aber Shishu, seinen Ski-Schuh, hach, wenn mir ich vorstelle, wie das klingt: Darf ich mal deinen Ski-Schuh öffnen?, so kuschelig diese Worte, ach, wie verteufelnd schlecht war denn Sprache, jedenfalls hatte ich ihm schon den Schuh geöffnet, dann trat ich auf seine Bretter, und er fiel vornüber, blieb mit dem Oberkiefer auf dem Drehkreuz hängen und spuckte drei Zähne aus.
Meister, sagt ich, und korrigierte meinen durch den Skipass verschobenen Sport-BH, Meister, Ski-Farn ist nichts für alte Männer, Ski-Farn, hahaha, das hatte ich auf dem Balkon stehen, dieses biologische Zeugs, hahaha, ist  nichts für alte Männer, wiederholte ich, die Frauen ihren Skipass vor die Brust drücken.
MMMmmmm, mommmphffff, präzisierte der Gefallene seine Gesamthaltung Frauen gegenbüber. Dann kamen die Schergen mit der Trage, glücklicherweise war es keine Bahre, wobei ich glaube, er kannte den Unterschied überhaupt nicht, und ich war bereits in 13 Metern Höhe im Sessel und fand, dass es einfach göttlich war, Sessellift zu fahren, egal, wie gut man Ski fahren konnte. Die Schlacht wird am Sessellift gewonnen. Und ich war diesmal Sieger.

Frauen mögen Männer, die riechen

Problemzone Achsel: Da kann es riechen
Die Wissenschaft hat mal wieder was Lebenspraktisches herausgefunden:
Frauen bevorzugen Männer, die anders riechen als sie selber.
Das habe was mit einer Art Inzesttabu zu tun, oder einer autoerotischen Komponente, die in der archetypischen Verankerung menschlicher Beziehungsmuster verboten ist.
Für Männer, die frisch geduschte Frauen bevorzugen, ist das ein großer Vorteil, denn die können einfach mal Fünfe gerade sein lassen und endlich auf nervige und zeitraubende Körperreinigung verzichten. Umgekehrt klappt das wohl eher nicht: Männer, die häufig duschen und Deodorants benutzen, stehen nicht auf Frauen, die verschwitzt riechen, als kämen sie von einer dreiwöchigen Montage in Saudi-Arabien, wo sie in einem Blechcontainer ohne fließend Wasser haben hausen müssen.
Tagestipp für die Frauen: Mal frisch geduscht etwas Kölnisch Wasser auflegen oder Tosca und mit dem Duft der Haut vermengen.
Mancher schlecht abgenabelter, aber trotzdem gut gebauter Mann erinnert sich an Mutti und wird angezogen wie die Motte vom Licht.
Viel Glück allen!

Das Ergebnis der Unterswuchung stammt aus der Zeitschrift NEO, Ausgabe Februar 2012

Kein Kommentar



Gefrorenes taute ab. Gras tauchte wieder auf. Nur vier Buchstaben waren noch im pappigen Schnee zu lesen. Was hatten sie zu bedeuten? Hell? Hello? hell? Shell? hellblau? War es englisch? Oder doch deutsch? Hatte hier nur ein Wort gestanden? Oder ein ganzer Satz? Ein ganzer Text? Ein Buch? Eine Biographie? Ein Leben? Eine Laune? Ein Lied? Mythos? Spaß? Wahrheit? Ein Drama? Eine Komödie? Grünes, noch leicht matschiges Gras tauchte auf, wurde befreit von dem schweren, nassen Schnee. April, Mai Tai und Juni standen mit einem Kaffee  in der Hand in der noch kalten Frühlingsluft und schauten schweigend auf die kleiner werdende Schneefläche. Wäre ich ein Mann, würde ich in den Schnee pinkeln und gelb das Tauen beschleunigen, dachte April. Mai Tai schüttete ihren Kaffee auf das h, das zischend schmolz. Juni riskierte eine matschige Jacke, schmiss sich in den weißen Rest und versuchte einen Schneeengel. Sie blieb liegen, bekam einen nassen Hintern, stand auf, klopfte sich die letzten Winterreste von der Jacke, war dankbar für die ausdruckslosen Blicke der Freundinnen und teilte mit Mai Tai den Rest ihres Kaffees. Schweigend wanderten die Drei am Fluss entlang, der Hochwasser, Eisschollen, erfrorene Enten, zwei Drachenboote und ziemlich viele Tränen, die den Salzgehalt des Flusses bis zum Grenzbereich steigerten, ins Meer geleitete. Keine von ihnen gab einen Kommentar ab.

Versunkene Brücken tauchen auf

Was wollen uns versunkene Brücken mitteilen, wenn sie wieder auftauchen? Wenn zwar Flüsse unter ihnen fließen, niemand diese aber überqueren will, weil auch das Land um die Brücken versunken war?
Auch ein Schild auf den Brücken mit dem Hinweis "Heute Schnitzeltag" und "Angebot: Riesenpommes Mayo Rot" kann das Totgewesene nicht wiederbeleben, das Vergessene nicht in die Erinnerung zurückholen, den wertlosen Schatz nicht wirklich heben.
Jahr um Jahr muss die Brücke im Edersee auftauchen, einem Wiedergänger gleich, einer ruhelosen Seele und muss darauf deuten, dass ganze Dörfer unter dem Wasser warten, aber für immer unten bleiben werden. Verdammt, der Weser Wasser zu zollen, steigt sie Herbst für Herbst aus den Fluten und flüstert dem verirrten Wanderer zu: Besteig mich! Überquer mich!, um ihn in die verwunschenen Wälder zu locken, wo sich  Böser-Wolf und die Blöden Zicken nicht mal Gute Nacht sagen.
Der Mensch jammert oft über sein Schicksal. Was aber muss manche versunkene Brücke erdulden, wenn sie nicht einmal mehr versunken sein kann?

Missverstandene Kunst, missachtete Künstler


Sein Kunst war speziell.
Er konnte sich blitzschnell in eine Rakete verwandeln und damit Umstehende, besonders Frauen, die an seiner speziellen Form interessiert waren, beeindrucken.
Zufällig hatte er diese ihm eigene Kunstfertigkeit bemerkt, als er in den Sechzigern die Mondlandung vom Start an verfolgt hatte. Mit einem dicken Filzstift hatte er sich die Abkürzung NASA auf die Stirn gemalt und sein astrophysikalisch eher uninteressierter Bruder, der zufällig hereinkam, hatte laut gerufen: He, du siehst ja aus wie eine Rakete.
Von da an versuchte er seine spezielle Kunst zu verfeinern.
Es gelang ihm mehr und mehr,  Menschen an ungewöhnlichen Orten zu suggerieren, er habe etwas mit einer Rakete gemeinsam. Es war an Bushaltestellen, in Kinos, auf Parkplätzen, des Nachts im Park oder vor Bars und Supermärkten. Pyrotechnisch hatte er den Eindruck durch ein Feuerwerk unter seinem Trenchcoat verstärkt und immer wieder versucht, den Schriftzug NASA nur durch den Faltenwurf seiner Stirn zu bilden.
Daran war er bisher gescheitert und er benutzte seinen guten alten Edding, der sich schon in die Haut gefressen hatte und er nur noch den Schriftzug nach dem Zähneputzen nachziehen musste.
Eine Zeitlang hatte er überlegt, zum Tätowierer zu gehen, aber dann wäre die Frage unbeantwortet geblieben: Was mache ich mit dem Schriftzug, wenn ich ihn wirklich ohne Farbe, nur mit den Stirnfalten nachbilden kann?
So waren Jahrzehnte ins Land gegangen und immer noch fand er unbekannte Orte und Menschen, die seine Kunst noch nicht kannten.
Leider war es eine brotlose Kunst geblieben, von der er nicht leben konnte. Seine Eltern hatten ihn lange unterstützt, dann waren sie gestorben. Von der Grundsicherung konnte ein freischaffender Künstler nicht leben und so setzte er sich vor den Bahnhof und stellte eine Dose vor sich auf. 
Ja, er hatte sich auf eine Stufe begeben mit den Gestrauchelten der Gesellschaft, und mittlerweile machte es ihn traurig, wenn Passanten sagten: Sieht aus wie eine Rakete und sitzt und bettelt. Sollte man auf den Mond schießen. Wär doch eine sinnvolle Beschäftigung, und der würde hier unten nicht den Sauerstoff vergeuden.
Manchmal fragte eine Frau dann zögernd: Aber der Schadstoffausstoß? Wieviel Tonnen CO2 werden denn da wieder in die Luft geblasen?
Schadstoffausstoß hat der hier unten auch, sagte dann der Mann.
Es machte ihn traurig, dass Kunst missachtet wurde, weil sie niemand verstand.
Geknickt sammelt er dann seine Münzen aus der Dose und kaufte sich eine Flasche Treibstoff, denn er würde nie aufgeben. Eines Tages, eines Tages!, das sagte er sich immer und lächelte still.

Frühstückstraum


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Endlich Frustabbau: Wutburger

Neu in der Palette der schwergenießbaren und kaumverdaulichen Nahrungsmittelersatzstoffe ist jetzt, angeboten in Läden einer weltbekannten Fütterungskette, der WUTburger.
Allen Menschen mit autoaggressiven Tendenzen sei dieser Kalorienhaufen angedient, denn er erfüllt, was der Esser unbewusst möchte: Sich selbst verletzen.
Nicht nur verletzt das Objekt den guten Geschmack, sondern auch eine ganze Reihe körperinterner Organteile inklusive diverser Enzyme und schwer schuftender Bakterienkulturen.
Sogar das gesamte Immunsystem kann Schaden nehmen.
Warum gleich zur Tablette greifen, wenn es auch ein Wutburger tut?
Essen auf niedrigem Niveau: Das enttäuscht, das macht noch wütender, sodass der Frust auf den Tisch- oder Gartennachbarn abgelassen wird, was ja heilsamer ist, als sich selbst auch noch von außen anzutun, was man bereits im Inneren angerichtet hat.
Es ist angerichtet! Ein schöner Slogan zu einem unappetitlichen Thema.
Hau rein!, klingt auch nicht schlecht.

Mythos und Illusion: Unser Lied


Die Kapelle spielt unser Lied, Schatz. Alles taucht sofort in Rosa. Alles so sanft, so zärtlich, alles vergessen, was drumherum, die Betrunkenen, die Holzdielen, die Theke, der Schweißgeruch, die Grölenden, das Bier, das Bier, die Apfelkörner, die Gehörnten, die Schnäpse aus dem Steinkrug, der Radau, die schräge Musik der Kapelle, Mann ich kann diese Scheiße von Chris Roberts nicht mehr hören du kannst nicht immer siebzehn sein, ich weiß, du bist schon lange keine siebzehn mehr, jetzt spielen sie unser Lied, ich vergesse alles, ich vergesse mich, die Welt ist doch schön, das Leben ist doch schön, dieses Dorf ist doch schön, es soll nächstes Jahr sogar schöner werden, alles ist schön, so schön rosa, wie du damals in deinem rosa Bikini im Sommerbad, als wir Pommes frites gegessen, Cola getrunken und Juno geraucht haben, alles roch so schön nach Chlor, nach sauberem Wasser, wir haben das Gras abgezupft und den Rauch durch die Liegedecke gehaucht, dass ein brauner Fleck entstand, wir haben gelacht und gelacht, und Bucki hat geheult, weil er dich nicht abgekriegt hat. Und jetzt unser Lied. Alles was dazwischen lag ist vergessen, nur noch das Schöne bleibt, alles vergessen. Ich weiß nicht mal mehr, wie unser Lied heißt. Irgendwas mit Love oder Dove oder Bove. Schatz, hilf mir, nein, bleib jetzt mit deinem Apfelkorn weg! Nicht schon wieder tanzen. Mach nicht alles kaputt. Very oder hairy, irgendwas in der Art kam auch drin vor. Es fällt mir schon noch ein, ja, ich liebe dich natürlich immer noch, ja, wie damals im Sommerbad, ja, genau, wir waren niemals im Sommerbad und du hast auch keinen Bikini gehabt, Jaja, dann warst du es eben nicht. Komm, hör jetzt mal zu: Unser Lied! Unser Lied!

Problemberuf König


Die Krone drückt, definitiv! Ich hätte mir einen anderen Beruf aussuchen sollen. König! Ja, wieso musstest du auch unbedingt König werden?, fragt Mutti immer.
Mutti. Demente Diva, ist doch selber Königin gewesen.
Augen auf bei der Berufswahl!, grunzt ihr Freund Günter immer. Ich kann es nicht mehr hören. Ich hatte doch gar keine Wahl. Du wirst König und basta, hatte Mutti gesagt. Mutige Mutti! Einen Langschläfer auf den Thron setzen!
Die Krone drückt, das muss anders werden in unserem Land. Kronen sollten passen.
Und dann Wolle immer: Aufstehen, Herr König! Es wird Zeit zum Regieren.
Oder seine Scherze: Früher konnte ich MONARCH nicht mal schreiben, heute arbeite ich für einen. Grausam. 
Ich wusste früher nicht mal, was ein Monarch ist, antworte ich, um dem sozialen Gefälle die Beschleunigung zu nehmen.
Wie soll man auf solche Impertinenz reagieren? Durch Regieren etwa?
Herr König, dann Wolle wieder, heute könnten wir schön was wegregieren! Wenn wir zeitig anfangen. 
Ja, wer muss denn hier regieren? Ich. Ich. Ich! Und nicht wir. Wolle schon gar nicht. Wegregieren, als könnte man ein Land wegregieren. Dann wär's doch gar nicht mehr da. Obwohl, keine schlechte Idee. 
Dann könnte ich liegenbleiben und endlich mal ausschlafen.
Die Krone eingeschmolzen und ab in die Schweiz!
Wolle! Ich komme! Heute ist es Zeit mal alles wegzuregieren!

Georg Krakl: Mein Freund (2012)


Mein Freund ist Elefant,
besitzt den größten Rüssel,
und ist weitgereist, von Land zu Land,
von Amsterdam bis Brüssel.
Und gibt mir auch juristisch Halt,
ist hauptberuflich Rechtsanwalt.

Und hat was an der Schüssel.

Mathematik in der Geschlechterwelt: Ungleichungen

Die Anzahl umstehender Männer mit Birnenköpfen erhöht die Anmut einer anwesenden, teilweise unbekleideten Dame proportional.

Arm im Geiste

Sunnys erstes Rendezvous mit dem Herbst war überaus stürmisch verlaufen.
Sie wusste nichts von den Jahreszeiten, von den mehr oder weniger sinnvollen Kreisläufen der Natur, vom Werden und Vergehen.
Sunny würde den Herbst nicht überleben. Aber heute war sie selig.

Wieder bei Rossman: Bettina Wuff

Endlich ist Bettina Wuff, Ex-Frau des jetzigen Hundetrainers  Christian Wuff, bzw. Frau des Ex-Hundetrainers und heutigen Ehrensoldbeziehers, zurück bei Rossmann.
Sie hatte ihren Posten als Reklamefachangestellte für Infrarotleuchten seinerzeit zugunsten der Karriere des Gatten aufgegeben. Nach Scheitern des Mannes kehrt sie jetzt zurück. Sie hatte Gespräche, die nie offiziell protokolliert worden sind, heimlich mit ihrem Aufnahmegerät aufgezeichnet und legt sie jetzt als Hörbuch vor. Den Titel "Was für ein Hundeleben mit fettem Ehrensold" lehnte Rossmann jedoch ab. Da Angebot und vor allem die Nachfrage den Preis regulieren, wurde der Preis spontan auf 9,99 € gesenkt, was auch für den Käufer von Vorteil sein dürfte. So verschmerzt er den Verlust seines Geldes besser, wenn er sich nach dem Hören über den Inhalt ärgert.

Eines Tages

Als der Berg zu predigen begann,
blieb der Kopf stehen, obwohl er das gar nicht konnte.
Wenn du, Berg, predigst, kann ich auch gehen! rief der Stuhl.
Die Lücken behaupteten plötzlich, büßen zu können,
wofür auch immer.
Und die Pausen füllten wen auch immer mit was auch immer.
Der Glaube fühlte sich überrumpelt und versetzte den Berg,
wohin auch immer.

Die Nibelungen in Rosa

Vladimir Kannikski: Drache los (2012)
Da hat Meister Klecks mal wieder in die falschen Farbtöpfe gegriffen. Ein Drache in Rosa, ja, wo hat man denn so eine Kreatur schon gesehen? Ist das Kuschel-Fantasy oder Märchen für Mädchen, die die Wirklichkeit nicht kennen lernen sollen?
Das Angstmachen, aber auch das Reinigende, das Mystische und das Drachenblutige bleiben auf der Strecke. Siegfried hätte sich doch kaputtgelacht, wenn ihm der Feuerspeiende in diesem Farbton vor die Klinge gekommen wäre. Rosa - Das ist Barbie. Drachenbarbie und Ken mit Schwert. Ja, der uralte Geschlechterkampf! Aber in Rosa? Da hätte doch Siegfried nicht gebadet, da wäre er doch lieber trocken und verwundbar geblieben.
Fuck the Drachenblut! Wenn dann noch eine Stelle frei bleibt, durch die Hagen seinen Speer stoßen kann, dann kann man sich nur abwenden und Winnetou I bis III auswendiglernen.
Schade! Vertane Chance, Kannikski!

Rolf und Dieter: Ferien an der Agave

Rolf: Das soll die Algarve sein?
Dieter: Ja, und?
Rolf: Ich dachte, da gäbe es auch einen Strand.
Dieter: Sicher.
Rolf: Und Wasser.
Dieter: Hmm.
Rolf: Das sieht hier aber nicht so aus.
Dieter: Aber schön grün ist es hier.
Rolf: Das ist es auch im Schwarzwald.
Dieter: Jetzt fang nicht an, zu klugscheißern.
Rolf: Wir wollten an der Algarve mal so richtig an der Sonne liegen.
Dieter: Jetzt ist es eben Agave. Ist auch schön.
Rolf: Hä? Wieso das denn?
Dieter: Naja, im Reisebüro war mir das Wort entfallen. Mallorca fiel mir ein, aber da sind wir doch letztes Jahr gewesen.
Rolf: Was? Hast du dir das denn nicht aufgeschrieben?
Dieter: Schon, aber der Zettel war weg. Dann fiel mir Agave ein.
Rolf: Und dann  hast du gesagt: Eine Reise an die Agave. Ich fasse es nicht.
Dieter: Auf die Agave, hat die Angestellte verbessert. Ich habe gesagt: Dann eben auf die Agave.
Rolf: Das bringt mich auf die Palme!
Dieter: Ist doch schön hier?
Rolf: Das sagst du nur, weil du das gebucht hast.
Dieter: Nein, weil es stimmt.
Rolf: Und wo ist der Strand? Wo das Wasser? Wo die Menschen?
Dieter: Ich finde die Ruhe klasse.
Rolf: Du weißt doch überhaupt nicht, wo die Algarve liegt.
Dieter: Du doch auch nicht.
Rolf: Na und? Du wolltest dich darum kümmern.
Dieter: Jetzt sind wir eben hier. Auf der Agave. Ist doch auch schön.
Rolf: Ist es nicht.
Dieter: Hol doch mal den Atlas, mal gucken,wo das liegt.

Rostige Saurier in Beton

Nicht alles, was aussieht wie ein eingemauerter und verrosteter Saurier ist auch ein Saurier.
Der Hobby-Archäologe sollte sich nicht täuschen lassen, denn manchmal hat nur ein verkrachter Künstler, der in Rost macht, seine lieblos geformten Objekte in Beton gesetzt, damit sie niemand wegschmeißen kann.
Verrostete Saurier - das klingt verdächtig nach Hackeböller, der ja jedes oxydierte Objekt, ob Nagel oder Haken, Platte oder Kasten, zum Kunstwerk erklärt.
Irgendwer ist irgendwann bereit, das Kunstwerk anzuerkennen, postuliert er und glaubt, wenn man streut, kommt auch der Erfolg.
Finger weg von saurierartigen Objekten, die rostig aussehen; sie könnten Kunst sein und wollen deshalb nicht in das heimische Wohnzimmermuseum.
Ein kräftiger Biss wäre das kleinere Übel, findige Anwälte, die alle und alles abmahnen, um eine saftige Gebühr zu kassieren, liegen schon auf der Lauer und wollen Kasse machen.
Insgesamt: Eingemauert wirken die Objekte am besten; da können sie nicht runterfallen oder im Wege liegen, sie sind praktisch vor den Füßen weg, und mehr will doch der Bürger nicht.