G.Krakl: Glyphosat - Jetzt auch im Bier!


Glyphosat!
Nützt dem Bürger, nützt dem Staat.
Auch im Bier
ist Glyphosat zu finden.
Schützt die Pflanzen
und auch dir
den Körper, die Organe und des Hirnes Rinden.
Schützt dem Staat die Steuergelder.
Wenn denn die Konzerne zahlen,
kann der Staat mit Mehreinnahmen prahlen.
Pflanzen, Bürger sind geschützt, Steuergelder!
Glyphosat muss auf die Felder!
Und die Tiere?
Stehen Schmiere,
wenn der Bauer doppelt spritzt,
weil das Glyphosat so locker sitzt.

Und Monsanto, der Konzern,
lacht dann gern.
Die Bauern schmusen
Gift verspritzend neuerdings mit BAYER Leverkusen.

Landwirtschaftsmister Schmidt schert aus - Rinderwahn?

Lügen machen lange, dicke Nasen und kurze Beine.
Man wagt nicht zu fragen: Hat den Mann  der Rinderwahn eingeholt, die Schweingrippe oder die Hühnerpest?
An Glyphosat genippt? In einer Legebatterie oder in einem Schweinemastbetrieb  übernachtet? Stopfleber?
Oder wollte der unscheinbare Schmidt mal im Rampenlicht stehen, mal dem Papi gefallen und gegen die Mutti opponieren, so aus einer politpubertären Haltung heraus. Oder hat Monsanto kräftige Argumente überwiesen?
Man hofft, dass der Bayer kinderlos und ohne Enkel ist, damit diese nicht für die Schweinerei herhalten müssen. Verlogenes Pack da oben. Wir leider hier unten.

Georg Krakl - Gedicht mit einer Explosion drin

Ich sag' zum Spatz:
Spatz, Platz!

Und was beim Hund nie klappt,
weil der schnell eingeschnappt,

das funktioniert:
Der Spatz, der explodiert.

Ratgeber: Tropfnasen wirken unattraktiv

Pawel Pikass - Tropfnase tropft tropf tropf (2017)
Gerade in der kalten Jahreszeit kommt es immer wieder zur Tropfnase, die nicht einmal Symptom eines Infektes sein muss, sondern die lediglich die durch die Kälte verflüssigten Nasen- und Nebenhöhlensekrete absondert. Egal ob mit oder ohne Infekt, die Tropfnase wirkt, genau wie die Schniefnase, unattraktiv.
Ein potentieller Partner, der vielleicht eine Partnerin schon des längeren fixiert hat, fühlt sich im Moment des Handelns, des Avisierens und Akquirierens einer Herzensdame etwa, eher pikiert und verschreckt, so als störe ihn das fremde Feuchte, dessen Imagination ihn anfangs angezogen hat - allerdings körperlich anders verortet, und nicht auf die Riechorgane bezogen-, so als stoße sie ihn förmlich ab. Auch andersherum, wenn dem Mann die Nase tropft, wirkt sie bei den Damen nicht attraktivitätssteigernd; zwar zieht das Organ immer eine phallische Assoziation nach sich und das Tropfen erinnert ebenfalls an einen damit zusammenhängenden Vorgang, doch will die aphrodisierende Wirkung ausbleiben und es wird eher eine gewisse Frigidiät generiert, die wohl auch zur Jahreszeit passt. Wer einen Partner sucht, sollte das im Sommer tun und im Winter, falls eine Tropfnase zu erwarten ist, zu Hause bleiben. Echte Liebe allerdings achtet nicht auf den Tropfen, wenn sie den ganzen Ozean haben kann. 

Kunst und Kleckern

Kunst kann auch beschissen sein.

Gesehen: Sprengelmuseum Hannover im November 2017

Service: Postkarte zum Volkstrauertag



























Die Postkarte zum Selberausmalen.
Mach dein Hobby zum Beruf! Bundeswehr.

Georg Krakl - Gedicht mit Klatschmohn drin

Paul Klee-Blatt - Klatschmohn, tratschend (2017)
Der Matschklon
auf dem Quatschthron
tratscht so gerne mit dem Klatschmohn.

Das Land zerfällt derweil in Schutt und Asche.
Der Thronbesteiger? Eine Plaudertasche.
Will meinen: Eine Flasche.

Wirtschaftszynismus: Ruff wird Co-Chef bei Tönnies

Pawel Pikass - Quäle nie ein Schwein zum Schein (2017)
Oberschweineschlächter Tönnies hat jetzt einen neuen Co-Chef neben sich, Andres Ruff.
Ruff - früher ein Markenprodukt aus der Schweinefütterungsbranche und manchen bekannt als der zentrale Laut der Schweinesprache, wird jetzt den Todgeweihten präsentiert und zeugt vom Zynismus, der sich in Wirtschaft, Massentierhaltung und Finalbearbeitung tierischer Produkte breitmacht.
Den Schweinen müsste es, wenn sie kritisch zu denken gelernt hätten, wie eine Verhöhnung vorkommen, wie eine Verspottung ihrer qualvollen Mast und ihrer abstoßenden Tötung. Der massenhafte Verzehr setzt allem noch oben einen drauf.
Ein Andres Ruff - das ist Missachtung unserer Mitwesen.
Ein andres Ruff muss her, ein Ruff, das von glücklichen Schweinen zeugt.


Weisheit aus dem ÜberAll

Vladimir Kannixky - Hierte und Dorte (2017)
Der Hirte ist ohne das Schaf nichts.
Das Schaf schon.

Georg Krakl - Gedicht mit einem Tier drin (Stieglitz)

Der Stieglitz
Will nach Liegnitz.
Ist ein Billigflieger, weiß nicht wo das liegt.
Egal. Er fliegt.

Liegnitz
Liegt in Polen.
Und den Stieglitz
Will das rechte Regiment im Parlament vom Himmel holen.

Ich will nach Liegnitz,
flüstert seinen Häschern jener Stieglitz,
und ich bin ein armes Fistelding,
will sagen Distelfink.

Aua, so schrein die Jäger, au, das sticht!
So häschern wir dich eben nicht!
Liegnitz muss wohl irgendwo in Polen liegen.
Hier ist ja auch Schengenraum.
Merkt man kaum.
Kannst jetzt weiterfliegen.

Mag wohl sein, es war es nicht Liegnitz,
denkt der Stieglitz,
sondern Priegnitz?

Der Stieglitz
Will nach Priegnitz.
Ist ein Billigflieger, weiß nicht wo das liegt.
Egal. Er fliegt.


(Eigentlich müsste es "in die Priegnitz/Prignitz" heißen. Aber da der Stieglitz die Priegnitz gar nicht kennt, weiß er auch nichts von einem Artikel.)



Welches Instrument passt zu mir? - Der Ratgeber

Ein beliebtes Volksinstrument ist das Akkordeon, auch volkstümlich Quetschkommode oder Schifferklavier genannt.
Seine Vorteile liegen auf der Hand: Es ist laut, hat viele Tasten und Knöpfe, und einen Blasebalg, der durch Öffnen und Schließen gleichzeitig die Armmuskulatur schult.
Man kann das Akkordeon, ohne einen Anhänger zu bemühen, transportieren und damit gehört es zum Vorläufer des Casio-Keyboards, das viele Jahre später entwickelt wurde und leider Batterien benötigt. Das Akkordeon wird aus Spielerkraft mit dem nötigen Lärmpotential gespeist und ist damit das eigentliche Öko-Keyboard. Seine Lautstärke ist immens und es geht dem Hörer unter Umständen, wenn die Spielfähigkeit des Akkordeonisten eingeschränkt ist, gehörig auf Ohren und Nerven.

Gelegentlich, und das ist lächerlich, wird kritisiert, das Akkordeon stelle heimlich die Rassentrennung dar, indem nämlich weiße und schwarze Tasten strikt getrennt seien. Überhaupt seien  die schwarzen Tasten in der Minderheit. Auf der Knopfseite jedoch habe sich eine Unschar Schwarzer angesiedelt. Kein einziger weißer Knopf zu finden; da weiß man  nicht, was man dazu sagen will. Allerdings versuche der Spieler ja diese Masse der schwarzen "Knöpfe" ständig von den weißen Tasten wegzuziehen, angeblich um das Instrument mit Luft zu füllen und schließlich irgendwie quäkende Töne abzugeben, so als verhöhne er die Musik Europas.
Das ist weit hergeholt, gedanklich jedenfalls.
Den Spieler stellt es vor schier unlösbare Aufgaben: Er muss die richtigen Tasten und Knöpfe finden, ohne hinzugucken, denn das Instrument sitzt senkrecht vor seinem Bauch. Weiterhin führen die beiden Hände unterschiedliche Bewegungen aus, was zur Verwirrung im Kopf führt. Der Spieler muss den Blasebalg immer mit Luft gefüllt halten, das erfordert Kraft und Ausdauer; wenn er vergessen hat, den Balg zu ziehen, hört man keinen Ton, was gelegentlich als angenehm empfunden wird. Weiterhin muss der Akkordeonist die nicht verbrauchte Luft, die durch eine Extraöffnung ausgeschieden wird, aushalten, da sie ihm direkt in die Nase geblasen wird. Je nach Alter des Gerätes führt das zu Würgereizen. Versuche mit Hunden haben ergeben, dass diese nicht intelligenter werden, wenn sie dem Gerät lauschen, viel mehr schauten sie eher dümmlich aus dem Pelz. Es fördere bei den Haustieren weiterhin die mangelnde Bereitschaft, überhaupt neben dem Herrchen zu sitzen.
Insgesamt halten sich Vor- und Nachteile die Waage, aber aus Tierschutzgründen sollte man vielleicht doch eher zur Mundharmonika greifen, die den Blase-Effekt aufgreift und darüberhinaus eine Reihe wohlklingender Zungen anbietet. Auch vermeidet man den linksseitigen Tennisarm, der Folge des übertriebenen Übens mit dem üppigen Blasebalg des Akkordeons ist.

Günter Krass - Der Sternenhimmel

Vater, das soll der Sternenhimmel sein? Den habe ich mir aber anders vorgestellt.

Ich bin froh, dass du mal rausgegangen bist, um mal zu gucken. Ist der nicht schön?

Das ist ja ein totales Durcheinander. Vollkommen unaufgeräumt.

Gott hat seine eigene Ordnung.

Ich kann da aber keine erkennen. Das ist ja ein totales Durcheinander.

Das hast du schon mal gesagt. Schau einfach hin, dann wirst du schon eine Ordnung erkennen.

Das glaube ich nicht. Ich könnte ja was mit dem Sternenhimmel anfangen, wenn der so eine Art Rechteck wäre und die Sterne von oben links nach unten rechts angeordnet wären. Da könnte man die auch abzählen.

Nicht umsonst sagt man doch: Weißt du wieviel Sternlein stehen?

Ich fange da jetzt nicht an zu zählen. Bei so einem Chaos kommt man doch sofort wieder raus und kann von vorne anfangen.

Vielleicht reicht es, Junge, einfach zu staunen.

Staunen? Wieso sollte ich denn staunen? Ich bin überrascht.

Na, wenigstens etwas.

Also, wenn ihr in mein Zimmer kommt, dann seid ihr auch immer überrascht. Von Staunen keine Spur.

Dann räum das doch mal auf!

Ach, und der Sternenhimmel sollte nicht mal aufgeräumt werden?

Das kann nur der liebe Gott.

Der kann sich dann auch um mein Zimmer kümmern. Da kann er dann üben, wie er den Sternenhimmel aufräumen will. Und überhaupt: Ich habe auch eine Ordnung in meinem Zimmer, die bleibt euch nur verborgen.

Vielleicht solltest du ausziehen....

Ach, jetzt kommt die Nummer. Wenn du nicht weiterweißt, heißt es ausziehen. Wie ich das hasse, dieses Reinkommen, hallo, Junge bist du immer noch an deinem Rechner, willst du dich nicht mal langsam ausziehen und dich ins Bett legen? Mal schlafen, damit du morgen mal was für deine Zukunft tun kannst? Bewerbungen schreiben und so? Und dann: Wenn's dir hier nicht passt, kannst du ja ausziehen. Einfache Lösung, für euch mindestens.

Wär vielleicht mal Zeit, Junge, du bist jetzt 36.

Und wieso vergeuden wir hier die Zeit mit einem unaufgeräumten Sternenhimmel?

Mutter heult sich morgen wieder die Augen aus dem Kopf.

Dann kann die ja aufräumen. Da gibt's Bonuspunkte beim lieben Gott fürs Paradies.

Du bist ungerecht.Ich bin euer Sohn.

Du hast recht. Gott hat seinen Sohn übrigens kreuzigen lassen.

Das ist jetzt hart.

Georg Krakl - Roter Mund

Pawel Pikass - Heike L. aus Wanne-Eickel (2017)
Der rote Mund von Wanne-Eickel
Gehörte jener Heike L.
Die Menschen zugeneigt 
Und auch bedingungslos
Will sagen stark verzweigt
Und bindungsgroß
Das Ruhrgebiet
In Kurgebiet
Verwandelte
Und aus dem Bauch und in den Bauch schnell handelte
So quasi ohne Kopf
Wodurch sich Bürgerliches schnell verwandelte
Weil sie’s dadurch verschandelte
Und alten Zopf
Abschneiden
Wollte. Und das kann das Bürgerliche gar nicht leiden.
Es soll doch bleiben wie es ist.
Das was man ändern will
Ob’s laut ob’s still
Das landet auf dem Mist.

Nicht roten Mund, den roten Mond
Ist man gewohnt.
So wie wir’s immer hatten.
Das Ruhrgebiet als Kurbegiet liegt jetzt im Schatten.

Ach, wär’s dabei geblieben,
Dann könnt’ ich dich, du Heike L.
Ganz herzlich lieben.

So grüßt dich ledigleich dein Wanne-Eickel.