Bodos Welt mischt sich ein. Für Minden und die ganze Welt. Bodos Welt bleibt stehen, wo andere weitergehen. Bodos Welt geht weiter, wo andere stehen bleiben. Parteiisch. Übernatürlich. Unablässig. Erscheint täglich. Unaufhörlich.Unhöflich.
Günter Krass - Erinnerungen: Fremde Raumschiffe
Unsere Fantasie ging damals mit uns durch. Nächtelang starrten wir den Himmel an und glaubten, nachdem unseren Augen vom Fixieren der Fixsterne Trugbilder serviert wurden, endlich die heiß herbeigesehnten unbekannten Flugobjekte zu sehen. Wir glaubten uns schon in Kommunikation mit der vierten Art und streichelten sanft unsere Perry Rhodan-Hefte, die uns erst mit den Protagonisten zusammen in die andere Welt gedacht und gebracht hatten. Endlich konnten wir beweisen, was wir immer gewusst hatten: Es gab Intelligenzen im All, die uns weit überlegen waren, die durch Hyperräume jagten, nur um uns zu treffen, uns einmal die Hand zu schütteln, vielleicht ihre fremd anmutenden Tentakel um unsere Schulter zu legen und uns ein gutturales HALLO zuzuraunen. Man hielt uns für Spinner, aber wir lasen weiter Perry Rhodan, um nicht zu verpassen, wie die Geschichte mit der Welt und dem All und den vielen Dimensionen weiterging. Heute schmunzeln wir, wenn uns ein Objekt an ein Raumschiff oder ein unidentifiziertes fliegendes Objekt erinnert.Mache halten es für ein Spielgerät, das die Stadtverwaltung aufgestellt hat. Kinder spielen im Maschinenraum, fummeln am fast allmächtigen Bordcomputer herum, ohne zu wissen, welche Urgewalten sie entfesseln könnten. Sie denken, es sei ein Metall-Iglu, den die Eskimos vor langer Zeit auf der Wanderung durch Köln in ihre Heimat Grönland stehen gelassen haben. So sind sie, die Kleinen. Jede Zeit hat seine eigene Fantasie.Wir aber wissen es genau: Es sind die Relikte der heimlichen und friedlichen Invasion unserer Mitwesen aus dem All, und deren Heimat ist garantiert nicht Grönland.
Flüchtige Begegnungen
Die moderne Welt huldigt der Anonymität, der Flüchtigkeit des Moments, der Auflösung fester Bindungen, des Verneinens des erkennbaren Grußes, der Weigerung, anzuhalten und zu verweilen. Gut Ding will Weile haben, so spricht der Volksmund; der aber ist längst auf sich selbst gefallen, schweigt und starrt ergeben die aktuellen Wahlergebnisse an, als seien es die neusten Details der daily soap. Der Volksmund weiß nicht, denkt nicht, plant nicht; er redet. Aber er hat eine lebenspraktische Schläue, gleich einem Kind oder einem Betrunkenen, die beide unbedarft Erkenntnisse lallen, derer Philosophen Jahre des Indertonnesitzens bedürfen. Und doch: Wen kümmert's? Wir eilen dahin, erkennen nur Schemen und Schatten, reißen Grimassen, die wir für Lächeln halten, und eilen weiter, hetzen von hier nach dort, von Event zu Date, haltlos, wie getrieben von orkanartigen Böen, vom großen gesellschaftlichen Furz, der das Produkt mangelhafter Verdauung der Finanzkrise ist. Denn den Übeltätern wird wieder in die Hände gespielt, damit sie dem schlichten Bürger die Ersparnisse aus der Tasche ziehen können. Da ist es nur gut, wenn die FDP an die Macht gelangt, an die Macht der Anzugträger und Gelackten. wir da unten oder dahinten bleiben die Gelackmeierten. Jetzt aber schnell weg!
Andi Werwohl: Amphore völlig daneben
Hast lange gezittert
jetzt bist du völlig daneben
Keramik-Gefäß, s'hat mächtig gewittert
ich hörte ein Beben
ein Klopfen ein Raunen
ein Bollern ein Knallen
o, welches Staunen!
Bist einfach gefallen.
Zersprungen.
Das find' ich gelungen.
Philosophie: Gewissheit und Ordnung
Wie viel Philosophie umgibt uns im Alltag! Der Mensch muss nur richtig hinsehen, das Kleine und Mittelgroße entdecken, nicht immer auf das Mächtige warten,nach dem Reißerischen schielen, das es vielleicht gar nicht gibt.
Eine Tonfigur, das einen hässlichen, fetten Hund mit Flügeln zeigt, der den Garten verzieren soll, der dem Auge guttun soll, den Händen schmeicheln, gibt uns die Gewissheit: Dieses Ding verdient den Hammerschlag und gehört in die Tonne. Es ist gewiss so hässlich, dass kein Ästhet sich Argumente zurechtlegen könnte, um das Objekt in die Kategorie "belanglos" zu hieven, was ein erheblicher Aufstieg wäre.
Und doch ist diese Gewissheit, die Gewissheit, dass das Hässliche existiert, gepaart mit Ordnung, gewissermaßen sind beide in Symbiose, das eine kann nicht ohne das andere.
Zwei alte Frauen stützen den Trog, in dem sich der übergewichtige Hund suhlt. Zwei, als Prinzip von Himmel und Hölle, als Vertreibung aus dem Paradies. Hier wird klar: Dieser Hund kommt nicht mehr ins Paradies, und das ist vollkommen in Ordnung.
Dass man auf dem Trog darstellt, wie mehrere Erwachsene ein Kind in einen Brunnen haben fallen gelassen und jetzt darüber jammern, will befremden. Das Kind ist nämlich viel zu groß oder auch zu lang, der Brunnen ist möglicherweise zu schmal oder nicht tief genug, vielleicht ist er nur ein Loch mit einer Mauer drum herum.Das Kind passt überhaupt nicht in den Brunnen. Diese irrationale Situation spiegelt unser tägliches Leben wieder, unser Sein im Chaos,dass zwischen Gewissheit und Ordnung, wie zwischen zwei Magneten, in der Schwebe ist. Das ist gewiss sehr hässlich, aber auch völlig in Ordnung. Dieses Paradoxon treibt uns an, macht uns zu Menschen.
Grübelnder Soldat: Wann ist Krieg?
Ist jetzt Krieg in Afghanistan oder nicht? Wenn geschossen wird, kann das auch ein Schützenfest sein, wenn Tote dabei rauskommen, ist das dumm. Früher wurde auch geschossen, da gab es auch Tote, das hat man auch nicht immer Krieg genannt. Aber ab wann spricht man von früher? Es könnte eine Jagd sein, da sterben Tiere, das ist der Lauf der Dinge. Der Lauf der Waffe, das ist eine todbringende Vorrichtung, ohne den Lauf flöge die Kugel wild in der Gegend herum und könnte jeden treffen. Jäger werden aber nicht Mörder genannt und Tiere nicht Tote. Das eine sind die Waidmänner, das andere das Waid, das Wildbret, die Rehkeule, das Hirschragout. Wo ist der Unterschied? Und überhaupt, darf ich hier rumsitzen und Popcorn essen? Musik hören, während irgendwo da draußen meine Kameraden..., doch ich darf das, ich könnte auf Heimaturlaub sein, da sind Musikhören und Popcorn essen erlaubt, ja, wird sogar gefördert, als Ausgleich, als Mittel, um die schrecklichen Eindrücke zu vergessen. Jäger besaufen sich, damit sie nicht von den Tieren im Traum verfolgt werden, deshalb die vielen Alkoholiker unter den Grünröcken. Was soll ich tun? Soll ich aufstehen, weil sitzen immer aussieht, als ob ich untätig bin, nur herumsitze eben, dabei müsste ich ständig unser Vaterland schützen. Wenn ich jetzt wüsste , wovor, dann wär mir wohler. Popcorn, Popcorn. Wenn ich eine Freundin hätte, könnte ich mit der....na, die hört auch nicht immer zu, und wenn ich der mit Töten komme, dann ist der Abend gelaufen, dann ist nix mit Popcornpopcorn. Soweit kann die Vaterlandsliebe und der Verteidigungsauftrag auch wieder nicht gehen, dass da Beziehungen in die Krise kommen. Und überhaupt: Ich lasse nicht von einem Deutsche-Bahn-Schild auf micht zeigen, mit einem Pfeil auch noch, das ist aggressiv, Pfeil, das ist eine der ersten Waffen gewesen, die getötet hat, und dann noch CITY, mich City nennen! Das geht gar nicht. Bundeswehr? Ist doch auch kein ordentlicher Beruf. Wenn's mal kracht, sind wir wieder schuld. Wo nehme ich jetzt so schnell eine Freundin her....
Silberbraut in Köln
Silberbraut,
wenn man so schaut,
nährt sich der Zweifel.
Kommst aus dem Bergischen,
vielleicht auch aus der Eifel?
Kommst du aus Bochum, Telgte, Essen?
Bist du zum Trinken da? Das kannst du glatt vergessen.
Denn Kölner, die sind wie besessen
von Kölsch und das ist kein Getränk;
das ist nur Flüssigkeit
zurzeit
in hellem Braun.
Bloß nicht dran nippen, nur mal schau'n!
Was Schilder uns mitteilen
Die Frage ist aber an dieser Stelle: Was will das Schild wirklich sagen?
1.Wenn ein Hund hier seine Exkremente absetzt, wird er waidmännisch erschossen?, oder:
2. Wenn ein Jäger auf mich schießt, dann scheiße ich drauf (Hundesprache)?
Gefordert wäre hier der Petitionsausschuss im Bundestag mit der dringenden Bitte, Schilder in ihrer Aussage eindeutig zu machen. Was bislang mit Hunden und Jägern passiert, ist demnach noch ungeklärt.
Andi Werwohl: H
Jetzt auch in Paris
Rolf und Dieter: Saufende Elefanten
Kurz berichtet: Das Meer singt
Das Meer singt. Dieses orthographische Missverständnis, dem Wesertageblatt entnommen, führte bei Hans P. dazu, dass er seine hochmoderne Aufnahmeausrüstung an der Nordsee platzierte und versuchte, ein paar Lieder des singenden Meeres aufzunehmen. Gemeint war aber: Das Meer sinkt.
Tabakplantagen erfolglos
Lotto und optische Täuschungen
Optische Täuschungen begleiten uns still im Alltag, wir bemerken sie kaum und lassen uns doch von ihnen manipulieren. Blickt man auf das Bild links, so denkt ein jeder sofort: Ein Holzbrett mit einem Haufen Löcher, die aber irgendwie gleichmäßig nebeneinander sitzen und ein Stromkabel.
Hier ist die suggestive Botschaft: Spiel Lotto. 6 in 49! Kümmer dich nicht um das Kabel, denn du stehst doch sowieso unter Strom. Jetzt mal eine Million abgreifen und die Sau rauslassen, das wär's doch. Aber: Von nichts kommt nichts! Ab zum Lottobüro und den Tippschein ausgefüllt!
6 in 49! Du versuchst deine sechs Finger in die Löcher zu stecken, um die richtigen Tippzahlen zu ermitteln. Das dauert etwas, deine Finger sind doch etwas kräftiger geworden seit dem letzten Mal, vielleicht reicht aber auch, die Löcher anzutippen. Genau! Antippen. Deswegen ja auch Tippschein. Und wirklich: Was du für einen Haufen Löcher gehalten hast, sind exakt 49! Sieben mal sieben Löcher in Reih und Glied, wie geschaffen für Prognose, die den Hauptgewinn erzwingen wird: 6, 13, 23, 29, 33, 34, 40, 43, 44, 49. Mit der Nasenspitze ermittelst du die Zusatzzahl: 4 und 5. Die Nase hat auch zugenommen.
Der weise Mann sagt: Schlafende Hunde
Weck nicht schlafende Hunde,
sie könnten wach werden.
Schläfre nicht Wachhunde ein,
das ist ein Frevel hier auf Erden.
Musikkritik: Peter Green - The green manalishi
Hier kann man das Manalishi anhören
Endlose Weiten der Prärie
Gedichte, die man schon irgendwie gehört hat: Georg Krakl
Lollo
kotzt
von
Korn.
Korb
voll.
Bodos Motto:
Hol
Odol!
Cord
Toll!
Cord von vorn!
Voll Torf!
Bodos Motto:
Hol Omo!
Probst
Probst boxt Onnos
Popo rot.
Dort Schorf.
Onno motzt.
Zorn.
Bodos Motto:
Probst,
box Rotkohlkopf!
Kubismus im Alltag
Gedichte mit überlangen Zeilen: Kerzenständer ohne Sinn und Verstand
ohne Kerze,
mal so gefragt (vielleicht im Scherze)?
Was ist ein Radio ohne Sender?
Nichts von Bedeutung, muss die Antwort lauten, weil so völlig ohne Sinn und null Verstand.
Das liegt doch auf der Hand.
Georg Krakl, 2009
Lesergedicht von 20:52 Uhr
Kerze
du altes Licht
willst in den Ständer nicht
bist erloschen hast ausgebrannt
kein Flackern an der Wand
nur Nacht
das hast du gemacht
bezeihungsweise nicht
du altes Licht
WinFried Hackeböller: Rostrich mit Blume (2009)
Der weise Mann sagt: Größe haben
Es bietet sich immer eine helfende Hand.
Man muss nur die menschliche Größe haben, sie zu ergreifen.
Neuer Ziergarten auf Eigeninitiative
Eine beispielhafte Zusammenarbeit von Stadt und Bürger.
Wortergänzungstraining für junge Männer am Rhein
Rote Arme Fraktion in der Sinnfindung
Gesunder Sport
Oshi: Die innere Flöte spielen
Nun denn, niemand wird dich zwingen, das zu tun, was dir helfen wird, was dich in deiner Entwicklung weiterbringt, was dich völlig neue Welten erschließen lässt, was dich auf eine andere Bewusstseinsebene bringen wird. Ich soll's Maul halten. Mir scheint du bist noch nicht reif für diese Entwicklung; in dem Ton muss ich nicht mit mir reden lassen. Du redest gar nicht mit mir? Was war das denn eben? Von wegen Maul halten? Ich soll einfach ruhig sein? Pass auf, Meister, jetzt halt du mal dein Maul. Ja, das ist unhöflich, das ist beleidigend. Aber wenn du's brauchst, bitte! Schnauze, kapiert?
Georg Krakl: Guter Mond (2009)
ach,guter Mond,
du schaust so schief,
du seufzt so tief,
so prallgefüllt, so straff,
beleuchtest unser Kaff
im Grunde nicht.
du hast kein Licht.
das sind wir nicht gewohnt!
der Himmel eine Hecke!
wo sind denn nur die Sterne?
ich stech dich, Mond, verrecke!
so hab'n wir dich nicht gerne!
der mond lässt luft und fliegt davon
es war wohl doch ein luftballon...
Dem Wasser tut's nicht weh
Angewandte Psychologie: Was sind Sehenswürdigkeiten?
Rechts, im Bild nicht zu sehen, ein Bronzebrunnen, der nicht schön, aber deswegen merk-würdig ist; die Damen haben sich in diese Richtung gewendet und scheinen im Anblick versunken und zu kontemplieren. Opa, der Socken und Straßenschuhe zur kurzen Hose trägt, schaut weiter links, eine Kneipe, ein Restaurant, eine Wirtschaft, eine Gastronomie, die Bitburger anbietet. Seine seit 2 Stunden unterdrückten Gelüste lassen sich kaum noch unter Kontrolle halten. Ein Bier muss her! Für Opa ist die Kneipe die Sehenswürdigkeit, denn sie verspricht die Befriedigung seiner primären Bedürfnisse. Er kann zum Bit noch eine Knackwurst oder etwas Salzgebäck, vielleicht sogar einen halven Hahn, der fleischlos ist in Köln, verspeisen. Da wäre Opas Tag gerettet. Aber: Wie sag ich's meiner Frau? Wie verschleiern, dass mich Kultur nicht die Bohne interessiert, wohl aber das, was mir der Bauch sagt: Füll mich! Man soll auf seinen Bauch hören, das sagt Thea auch immer. Sogar Ratten reagieren nicht auf bunte Flecken oder Stromstöße, wenn sie richtig Durst oder Hunger haben, oder sogar beides, sondern kümmern sich nur um Essbares, und das kann bei Ratten allerhand sein; das haben wissenschaftliche Studien ergeben. Eine Frage der Motivation also; Kultur bedeutet dem Satten und Undurstigen etwas; der Bauch kommt vor der Kultur, das wusste schon Brecht sinngemäß. Opa traut sich, denn mit jeder Minute, mit jeder Sekunde werden die Bedürfnisse stärker und schreien nach Befriedigung: Du, Thea, guck mal, da kann man schön in der Sonne sitzen, von da habt ihr auch einen anderen Blick auf den Bronzebrunnen, Petra, da kannst du schöne Bilder machen, vielleicht möchtest du ja ein Eis, einen Kaffee, Thea? Komm, heute gebe ich mal einen aus. Aber, wenn ihr noch weitergehen wollt.....
Die eigenen Bedürfnisse nicht nennen, die der Begleitung hypothetisch auflisten, so tun, als könnten die anderen selbst entscheiden, das führt zum Erfolg, das hilft, das ist angewandte Psychologie. 15 Minuten später kann Opa das erste Bit einfahren und alle sind zufrieden.
Modernes Reisen
Udo: Das sind doch keine Rucksäcke.
Bernd: Sehen aber so aus.
Udo: Vielleicht. Das sind Bauchsäcke.
Bernd: Und warum trägst du dann einen Bauchsack auf dem Rücken?
Udo: Zwei passen vorne nicht hin.
Bernd: Das ist einleuchtend.
Udo: Und du? Du trägst doch auch einen Bauchsack auf dem Rücken.
Bernd: Das ist ein Rucksack.
Udo: Und vorne?
Bernd: Das auch.
Udo: Vielleicht können wir ja tauschen.
Bernd: Nö.
Udo: War ja auch nur ne Frage.
Bernd: Is klar.
Faszinierende Flohmärkte
Es ist nicht so, dass hier ein Messi eine Wohnzimmerecke entrümpelt hat, nein, ganz normale Haushalte scheuen sich nicht, Überflüssiges, das in Schränken, Kisten, Ecken, Kellern, auf dem Boden, unter dem Dach, in Schubladen und auf Kleiderschränken gelagert wird, an den anspruchslosen Menschen zu bringen, der sich freut, wenn er ein Schnäppchen gemacht hat, sprich, weniger bezahlt hat, als das Objekt wert sein könnte. Könnte! Denn den wahren Wert bestimmt immer der Käufer, etwas, das nicht verkauft wird, hat auch keinen Wert. Eine Briefmarke, die fiktiv 100 000,- € wert ist, muss erst mal einen Idioten finden, der diese Summe auf den Tisch legt. Sonst bleibt nämlich auch der Gewinn fiktiv, und davon kann man sich bekanntlich nichts kaufen. Zu Hause stellt der Schnäppchenjäger dann enttäuscht fest, dass er die Tasse bereits in seiner Sammlung hat und dass die Vase nicht zur Tapete passt. Jetzt deswegen zu renovieren käme zu teuer.
Tipp: Wer unbedingt auf Flohmärkte gehen will, sollte sich auf Fragen und Fingern beschränken. Denn auch die Zurschausteller hinter den Tapetentischen stehen nur da, weil sie vielleicht sonst niemanden zum Sprechen haben oder der ihnen mal an die Kaffeetasse fasst.
Mutter-Sohn-Beziehung: Handy-Gedicht
es ist zehn,
ich warte auf den City-Kutter
und habe einen Vogel hier geseh'n,
der tat ein Ei im Schlick versenken,
da musst ich plötzlich an dich denken.
Was sagst du, Mutter? Das Gedicht gefällt dir nicht? Das ist aber extra für dich! Man benutzt nicht tun im Satz, das klingt unter Niveau? Dass du nie mal was annehmen kannst! Dass du nie mal was gut finden kannst, was ich gemacht habe, damals doch schon, das erste selbst gemalte Herz, da hast du die Stirn gerunzelt, ob das schon einen Infarkt gehabt hat, hast gealcht, ich wusste doch überhaupt nicht was ein Infarkt ist, ich dir noch mal ein Gedicht schreiben? Ich dachte ich mache dir eine Freude! Aber es gibt Menschen, denen kann man keine Freude machen....
Mehr von Mutter
Die Welt der Kinder immer verwirrender
Früher war selbst die Kindheit besser: Da konnte man, anstatt mit dem Joystick auf Avatare zu ballern, Ecki mit dem selbstgebastelten Holzschwert eine drüberziehen. Blut floss nicht, denn man schlug vornehmlich auf bekleidete Körperteile. Wer heulte, durfte dann nicht mehr mitspielen. So einfach war das, und überschaubar.
Fußballfans können aufatmen
Mutter-Sohn-Beziehung: Unter Kränen
Mehr von Mutter