Eines
Tasse kam des Weges lang.
Na,
nicht mehr im Schrank?, fragte der Teller.
Wie
kommst du darauf?, fragte die Tasse zurück.
Der
Teller mochte eigentlich keine Gegenfragen, trotzdem antwortete er: Man sagt
doch „Nicht mehr alle Tassen im Schrank, oder?“?
Das
impliziert doch, dass alle Tassen in einem Schrank sein müssen, bemerkte die
Tasse.
Ach
du Schreckt, dachte der Teller,
eine Klugscheißer-Tasse, als wenn ich nicht mit mir selbst genug zu tun hätte.
Ich
mein ja nur, man sagt das doch so, du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank,
schob der Teller nach.
Das
musst du einen Schrank fragen und nicht eine Tasse, Meister, konterte die
Tasse.
Sag
nicht Meister zu mir, sagte der Teller, wenn du mir was Gutes tun willst, sag
Muskateller!
Ist
das nicht so ein süßer ungarischer
Wein?, fragte die Tasse.
Süffig,
nicht süß, und ungarisch nur, wenn er da auch gerade wächst, und Wein, weil es
manchmal zum Heulen ist, dass man sich mit einer Tasse nicht unterhalten kann,
heulte der Teller.
Ich
bin eben keine Sammeltasse, antwortete die Tasse, aber ich glaube, dein
Schrank, der hat nicht mehr alle Teller drin!, zischte die Tasse und zog von
dannen.
Ich
kabe keinen Schrank!, rief der Teller hinterher, aber die Tasse hörte schon
nicht mehr.