Buchvorstellung: Hans Platsch - Die Dummheit in der Malerei

Platsch rechnet in seinem Werk mit den Malern tüchtig ab. Dass er seit Jahren zornig ist über Dilettanten, die höchste Summen erzielen und er selbst kein einziges seiner Bilder verkauft hat, kann der Leser sofort nachvollziehen.
Da beschreibt er Maler, die zu dumm sind

  • ein Bild zu malen
  • einen geraden Strich zu ziehen
  • Rot und Grün auseinanderzuhalten
  • einen Kopf mit Ohren zu malen
  • einen einarmigen Handstand zu machen und dabei mit den Arschbacken zu lächeln
  • überhaupt zu malen, geschweige denn zu zeichnen
  • eine Blumenampel aus Makramée zu basteln
  • 3 und 3 zusammenzuziehen
  • fünfe gerade sein zu lassen
  • schlau zu gucken
  • sein Buch zu kaufen.
Zu jeder Dummheit gibt es genügend Beispiele in Bild und Wort, und das auf 89 Seiten, auch die Künstler werden beim Namen genannt, sodass man schnell weiß: Platsch hat in der Kunstszene keine Freunde mehr.
Kurz vor Weihnachten  mit einem Buch rauszukommen, ist durchaus sinnvoll, denn ein Bild nimmt ja ganz schön Platz weg und wenn nächstes Jahr neu tapeziert wird, dann passen die Farben vielleicht nicht mehr zusammen; ein Buch aber kann man auch gut weiter verschenken, oder so tun, als habe man es sich geliehen, und gibt es dann an jemanden zurück, den man nicht besonders mag. Falls derjenige die Rücknahme verweigert, schreibt man einfach den Namen vorher rein. Ganz Gewiefte erfinden noch eine Art Liebhaber oder Ex-Freundin und ergänzen eine Widmung. Auf jeden Fall ist "Spasss" zum Fest garantiert.

Kunst zum Wegtun: Boy Jossefs - Roter Korbstuhl mit Makramée-Arbeit von Oma


Endlich wieder da: KTG

Der Plagiator ist wieder auf der Bühne. Etwas rundlicher und damit volksnäher, weniger gegelt und dafür mit hübscher Folkloremütze, parliert der Schreibenlasser in lockerer Manier über dies und das, Hauptsache es sind Medien dabei.
Nachdenklich stimmt allerdings das Beatmungsgerät, das aus dem Ohr direkt unter die Nase führt, vielleicht auch ein Warngerät vor aufkommender Hochnäsigkeit.
Der Mann will doch wieder und will doch was. Was, das sollen jetzt die Zuschauer entscheiden. Drin ist eine Menge und wenn es sein muss, gibt sich KTG auch großkariert.
Allerdings eignet sich das form- und farbschöne Hemd nicht dazu, auf ihm Kreuzworträtsel zu lösen.

Der allnächtliche Wahnsinn

Mir träumte, in meinem Regal stünden 1000 Flaschen 4711.
Das ergibt zusammen 4.711.000.

Belgier mit Anstand

Der Bus stand im Stau. Schon eine Viertelstunde. Zunächst hatten fünfzig wippende Belgier ignoriert, dass der Bus nicht mehr schwankte. Sie hörten laute Musik und tanzten einfach weiter. Die deutschen Bratkartoffeln lagen noch schwer im Magen, aber Unmengen von Bier beschleunigten die Verdauungsprozesse der Reisenden. Der Busfahrer kannte das schon. Natürlich konnte er die Sauerei am Zielort beseitigen, wie immer. Eine blonde Frau stand im Mittelgang. Sie tanzte nicht mehr, sondern starrte aus dem Fenster. Und so wie sie zuvor die trägen Männer aus den Sitzen gerissen und zur Tanzgymnastik motiviert hatte, so lähmte ihre plötzliche Bewegungslosigkeit auch die fünfzig Belgier um sie herum. Sie folgten ihrem Blick aus dem Fenster und sahen eine Reihe von Alleebäumen mit Kreuzen drauf. Ratlosigkeit stand nun in ihre Gesichter geschrieben und ratlos waren sie auch. Die Belgier versuchten, umnebelt von Bier und Schweiß, herauszubekommen, was diese deutsche Sitte bedeuten könnte. Natürlich gelang ihnen das in ihrem Zustand nicht und ob sie es nüchtern geschafft hätten, weiß keiner. Aber Tanzen und Johlen ging nicht mehr, hier musste ein Rätsel gelöst werden und irgendwie spürten alle, dass es um etwas Wichtiges ging. Vor allem die blonde Frau dachte intensiv nach. Da war doch was. Warum komm ich nicht drauf? Ist das eine besondere Verkehrsregel? Reflektieren die Kreuze im Dunkeln? Kreuzen hier häufig Rehe die Straße?
Der Autofahrer im Wagen hinter dem Bus staunte. Wie gern hätte er den schwankenden Bus mit den ausgelassenen Belgier schon vor einer halben Stunde überholt. Nun stand er im Stau hinter ihm und sah, wie sich eine trunkene, schwankende Menschengruppe in fünfzig andächtige, stille Männer und eine Frau verwandelte. Die haben noch Anstand, dachte er. Belgier können feiern, aber sie wissen auch, wann man aufhören sollte. Meinen nächsten Urlaub sollte ich in Belgien verbringen.

Spaziergang mit Hippopotamus

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Immer wenn ich Pommes esse...


Es roch nach Pommes und ich wusste, dass mich gerade ein Bus mit Belgiern überholt hatte. Die Reisegesellschaft stand auf dem Mittelgang und schwankte hin und her und schien zu singen. Die Reisenden rissen die Arme hoch und gestikulierten wild. In ihrer Mitte des Busses auf dem Mittelgang hatte sich mittlerweile eine Blondine eingefunden, skandierend und hantierend hatten sie diese wohl dazu gebracht, ihren Sitz zu verlassen und den Wünschen und Aufforderungen nachzugeben. Der Belgier ist unberechenbar, sagt der Franzose, und der Provencale verachtet den Nachbarn sogar und hält ihn für tumb.
Wir sollten aber nicht vergessen, dass der Belgier die Pommes frites erfunden hatte, als der Deutsche noch seine Bratkartoffeln in der Pfanne wendete.
Was wären unsere Teller heute ohne die öltriefenden Kartoffelstangen? Halb leer wahrscheinlich, verwaiste Fleischstücke, Würste oder einsame Erbsen wehklagten laut.
Der Bus vor mir schwankte jetzt auch, der Tumult im Inneren schien eskaliert zu sein, das blonde Haar der Dame auf dem Mittelgang peitschte hin und her, sie selbst verdeckt von übergewichtigen Männern in bunten Trikots, die die Arme herumschleuderten und rhythmisch auf die Polster sausen ließ.
Ich musste die nächste Autobahnabfahrt nehmen. Der belgische Busfahrer hielt weiter Kurs, als habe er nichts vom Treiben im Inneren bemerkt. 
Ich habe nie wieder von dem belgischen Bus gehört, aber immer wenn ich heute Pommes esse, muss ich an ihn denken.

Gedichte mit Parteiprogrammen: Georg Krakl - Punkt (2011)


Dem aggressiven Tollwutteckel
einen Dünnbierdeckel!
Und die scharfe Bomben 
unverzüglich gut verplomben!
Fette Blattläuse
und auch Wattmäuse
schnell zurück ins Heimatland!
Das ist unser Stand-
punkt. 
Punkt.

1. Advent

Warten ist eine Grunderfahrung in den nördlichen Ländern, die sich inzwischen tief im Erbgut eingenistet hat. Warten auf die Sonne, das Mitsommerfest, bezahlbaren Alkohol, den Lachs, der einfach nicht anbeißen will, die Fähre, die nur zweimal täglich den Fjord überquert - niemand muss mehr und länger warten als die Menschen in der Nähe des Polarkreises. In einer immer schneller werdenden Welt ist es auch den Skandinaviern nicht verborgen geblieben, dass andere Erdenbürger wesentlich weniger warten müssen und so regt sich Unmut über langsame Internetverbindungen, die plötzlich wichtiger erscheinen als landschaftliche Schönheit, und über die Tageszeitungen, die nicht am selben Tag, sondern immer mit 24 Stunden Verspätung ankommen. Im Advent, der Zeit des Wartens, ist es deshalb seit einigen Jahren eine beliebte Sitte, am 1. Adventssonntag die Tageszeitungen der vergangenen Woche zu verbrennen, wie hier in Norwegen. Jede dieser Zeitungen war verspätet angekommen und die Norweger wollen mit vielen kleinen Feuern auf ihr ständiges Warten aufmerksam machen. Eine Protestaktion, die die protestantische Kirche in Norwegen unterstützt, denn so besteht die Gelegenheit, den eigentlichen Sinn der Adventszeit wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Allerdings weist die Kirchenleitung darauf hin, dass sie den Alkohol, der bei diesen Adventsfeuern reichlich fließt, nicht bezahlt.

Ameisenbär und Atomkraftwerk

Weißt du, Schätzchen, du musst einfach auf englisch schreiben. Das klingt immer gut. Oder meistens. Wenn der Rhythmus stimmt. Dann ist das egal, ob du über Ameisenbären oder Atomkraftwerke schreibst. Dieser blöde Songwriterlehrer, dachte Beate genervt. Und sie hatte so viel Geld für das Liedermacherwochenende bezahlt. Eigentlich wollte sie lernen, wie man auf deutsch schöne Liedtexte schreibt. Aber das war schwer, da hatte der Coach schon Recht. Atomic plant klang super, es gab ja auch atomic kitchen. Und ein meltdown war doch ein tolles sprachliches Bild für einen lovesong. Ein Liebeslied. Und was ein anteater ist, ist jedem egal, Hauptsache, man kann mitsingen. Klingt nach Tantenesser, na schön, das Lied hätte dann vielleicht was mit jugendlichem Aufbegehren gegen küssende Tanten zu tun. Und wer es richtig versteht, interpretiert ein Kosewort hinein, du bist mein Ameisenbär, weich und wild, aber irgendwie lieb, mit Rüssel, je mehr Assoziationen, desto gelungener das gewählte Bild. Der Coach hatte schlicht und ergreifend Recht. Transportation of bodies klang subtiler als Totentransport, apple erfolgreicher als Apfel und revolving door eleganter als Drehtür.

Ameisenbär und Atomkraftwerk


Hmmm, leckter schmatzte Pibo, der Ameisenbär, die Ameisen hinterm Atomkraftwerk sind die leckersten! So süß und so dick, so schlotzig und weich in der Kehle! Gehen runter wie Öl, schmecken aber tausendmal besser.
Gut, sie sahen etwas anders aus und entsprachen nicht der EU-Norm für Ameisen: Da müssen die nämlich wie Ameisen aussehen, und Ameisen sind nun mal klein und drahtig, auch müssen innen Ameisen drin sein, und wo nicht viel dran ist, ist auch nicht viel drin. Die Menschen hinterm Kraftwerk grillten die regionalen Ameisen gern und nannten die leckere Nahrung auch Mettgurken auf Beinen. Die machten sich gut auf dem Grill und waren ergiebiger als Bratwürste. Vor allem preiswerter. Man konnte sie einfach aus ihren riesigen Haufen buddeln, kurz abbürsten und schon streckten sie sich auf dem heißen Rost.
Hildi hatte Pibo immer wieder geraten: Iss doch mal einen Apfel. Aber Apfel war zu öko, und öko war nur gesund und nicht schmackhaft. Pibo fühlte sich nicht krank. Er hatte etwas zugenommen, besonders unten links im Bauch, eher in der Seite, da war es etwas dicker, ein Art Knubbel hatte sich dort platziert und verdarb seine Taille, auf die er immer so stolz gewesen war.
Das konnte aber nicht mit den A-Meisen zu tun haben, wie Pibo sie nannte, um sie von den normalen Ameisen zu unterscheiden. Dafür waren die einfach zu lecker und gegen Knubbel im Bauch an der Seite konnte auch ein Apfel pro Tag nichts ausmachen. Schön wäre, wenn auch rechts ein Knubbel entstünde, wegen der Symmetrie vor allem. 
Man sollte bei allem immer auch Wert auf das Äußere legen. Und Symmetrie war für einen Ameisenbären Äußeres.
Pibo war satt. Er legte sich unter den riesigen Affenbrotbaum, der sich seit vier Wochen hier breit gemacht hatte und sah unter das Blätterdach. Seine Lider wurde bereits schwer und das leise Summe des Kraftwerkes tat das Seinige.
Pibo schlief sanft ein und träumte, dass Zebras sich flach auf den Boden legen, wenn sie von einem Löwen verfolgt werden. Dieser denkt dann, es handele sich um einen Fußgängerüberweg, setzt sich hin und wartet, dass die Ampel grün zeigt. Nur, dass keine Ampel da ist. Jetzt heißt es: Wer steht zu erst auf? Aber das ist eine andere Geschichte.

Ein Fuß bleibt kalt

Wie kommt es, dass manche Bilder gleich ein Gefühl des Mangels auslösen? Ein einzelner Schuh, Autos mit drei Rädern, Fenster ohne Scheiben oder Bushaltestellen ohne wartende Menschen sorgen ruckzuck dafür, dass das Leben nicht als rund, vollkommen und komplett empfunden wird, sondern dass sich überall Lücken und Löcher erahnen lassen. Verlust, Leere und Verzicht scheinen stärkere Erfahrungen der menschlichen Existenz zu sein als Fülle und Vollkommenheit. Weihnachtsbaumkugeln und Ostereier suggerieren Fülle auf unterstem religiösen Niveau, doch der leere Stiefel am Nikolaustag und der Baum ohne Blätter sind wohl eher in der Lage Identifikation zu stiften. Gute Laune bekommt man davon natürlich nicht.

Neo-Kubismus: Pawel Pikass - Schweiz/ Neue Flagge?

Ja, da fühlt sich die Schweiz!
Da kommt so ein Neo-Kubist wie Pikass, der seinen Namen auch geklaut hat, und spachelt ein bisschen im weißen Kreuz auf rotem Grund herum und fertig ist die neue Flagge!
Undifferenziertes Gekrakel, das nicht dem Charakter des Landes entspricht, nicht seiner Aufgeräumtheit, seiner Ordnung und schon lange nicht seiner Ordentlichkeit!
Damit wird sich der Schweizer nicht anfreunden können, da wird er verhalten aufbrüllen, sodass es keiner hört, denn auch das ist seine Art. Vielleicht wird die Bergwelt leise zittern. Wer alles nicht glaubt, sollte mit einem Zug von Italien aus in die Schweiz fahren und aus dem Fenster schauen und sofort wissen: Da ist die Grenze! Hier treffen sich Messi und Zwängler, sagt der Zyniker.
Der Betrachter aber weiß: Die Schweiz hatte gestern Sperrmülltag, so entrümpelt, wie das alles wirkt, die Landschaft, die Leute und sogar die Berge!

Loddar hat wieder zu tun

Endlich wieder Arbeit
Loddar Matt hat wieder Arbeit: Nachdem er in unbekannten Staaten unbekannte Sportler in unbekannten Sportarten trainiert hat und erfolglos geblieben ist, musste er seinen Job an den Nagel hängen. Jetzt arbeitet er wieder und fühlt sich gut.
Er begleitet auf den Oktoberfesten der Region und auch darüber hinaus Damen mit aufgespritzten Lippen, die sich ohne ihn nicht zurechtfinden wollen.
Loddar, der als kontinent gilt und schon mal 3 Stunden am Biertisch verharren kann, obwohl die dritte Mass am Start ist, wird gerne von Frauen gewählt, die bis drei zählen können und glauben, gut auszusehen.
Hauptsache die Kasse ist voll, so Matt, und die Kohle stinkt net.
Was immer Matt damit sagen will, wir verstehen es sowieso nicht.

Insel im Ozean

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Ick bin ein Bärliner

Steht Lila für gute Laune, so kann Orange mit Freundlichkeit und offenen Augen für die Mitmenschen gleichgesetzt werden. 'Mach mir den Orange-Laune-Bär' heißt so viel wie 'Schau mich an', 'Wende dich mir zu' und 'Mach mich im Baumarkt glücklich, am besten in der Fliesenabteilung'. Der Orange-Laune-Bär ist gebürtiger Niederländer und geht zwischen dem Glücklichmachen in den Coffeeshop, damit er selbst auch nicht zu kurz kommt. Er denkt liberal und ist auch zu Deutschen freundlich, so lange es nicht um Fußball geht.

Lila-Laune-Bär - Wer bist du?

Der Lila-Laune-Bär sorgt für gute Lila-Laune. Immer. Da fragt sich allerdings der Schlechtgelaunte gelegentlich: Was ist denn eine Lila-Laune? Eine lila Laune der Natur ist die Frauenbewegung, die seit Jahrzehnten die männliche Konkurrenz von den Theken spült. Der Mann hat sich in die Sofas verkrochen und hofft, dass er nicht ausgerottet wird. Das freut die Frau, denn endlich kann sie richtig auftrumpfen in ihrer guten Lila-Laune.
Warum der Lila-Laune-Bär für gute Gefühle sorgen kann, ist schleierhaft. Er wirkt doch eher entlehnt einem Film mit Freddy Kruger, quasi wie dessen Assistent oder wie der Vorbereiter des schrecklichen Auftritts des Protagonisten.
Fragen, die offen bleiben, weil auch die Frauen, die sich die Farbe Lila zu eigen gemacht haben, diese nicht beantworten können.
Forschen kann man vielleicht nach der Beige-Laune oder der Ultraviolett-Laune, nach der Orange-Laune oder der Umbra-Laune. Immerhin alles Farblaunen. Der Beige-Laune-Bär, das klingt gar nicht schlecht, besser als der Umbra-Laune-Bär oder der Lampenschwarz-Launebär.
Eine Bereicherung wäre der Blau-Laune-Bär, der hat so etwas Lallendes, so etwas Wiederholendes. Man könnte ihn auch verkürzen in Blaune-Bär. Schade, dass Bluna keine Farbe ist.

Ich bin wund, na und

Wunden gibt es immer wieder, heißt es schon in einem alten Schlager. Jetzt, wo der November fast vorbei ist und die kurzen Hosen endgültig in den Winterschlaf gelegt werden, sind manche Wunden nicht mehr so offensichtlich wie das aufgeschürfte Knie oder der sonnenverbrannte Nasenrücken. Auch Wunden sind kälteempfindlich und scheu und freuen sich über die kalte Jahreszeit, die ihnen Rückzugsmöglichkeiten und Einkehr verheißt. Endlich verheilen sie nicht mehr so schnell, denn Heilung bedeutet Verschwinden, und auch Wunden wünschen sich ein langes Leben. Ohne Luftzufuhr und in eher feuchten klimatischen Verhältnissen versuchen Wunden ihre Lebenserwartung zu steigern. Sei also lieb zu deiner Wunde, die es sich für die kalten Monate in einer deiner Körperfalten gemütlich gemacht hat, halte sie warm und nass. Kinder handeln noch intuitiv richtig, wenn sie auch im Sommer, der für Wunden so bedrohlichen Jahreszeit, die Borken am Knie immer wieder aufreißen und die Wunden dadurch lange am Leben erhalten. Und wer ohne Kratzer und Verletzung durchs Leben stolpert, kann sich ebenfalls mit einem alten Lied trösten: Ich weiß, es wird einmal eine Wunde geschehn, ja, eines Tages kriege auch ich das heiß ersehnte Zeichen dafür, dass mein Blut nicht blau und meine Haut nicht aus Leder ist und dass ich das Wort Selbstheilungskräfte schon lange völlig bescheuert finde.

Spanien tanzt nach der Wahl

Im Licht des abnehmenden Mondes

Ich kann essen, was ich will. Ich nehme nicht ab.



Ich habe wieder zugenommen. Dabei habe ich nicht mehr und nicht weniger gegessen. Gut, die Bierchen der letzten Woche, vielleicht schlagen die zu Bauche, aber sonst?Die Wurst, das fette Hähnchen, der gebratene Speck. Das dreifach belegte Butterbrot. der Rotwein uwischen den Bierchen. Ein Ouzo. Oder zwei. die Sahnetorte bei Tante Frieda, also drei Stücke davon und ein Stück Zuckerkuchen, ein Doppelstück genau genommen.
Immer wenn der Mond zunimmt, nehme ich auch zu. Immer wenn der Mond abnimmt, nehme ich trotzdem zu; ein Kreislauf wie Ebbe und Flut, nur dass bei mir nie Ebbe ist. Ich bin traurig. Warum kann nicht auch für den Menschen alles geregelt sein wie für die Natur? Alles hat seine Zeit, es gibt eine Zeit des Zunehmens und eine Zeit des Abnehmens. 
Eben nicht. 
Jetzt habe ich bei jedem Bissen und bei jedem Bierchen ein schlechtes Gewissen. Jetzt ist wieder Flut.Ich nehme zu.
Wo bleibt meine Ebbe?
Ich möchte einmal im Leben ein Bier mit gutem Gewissen trinken, ein Butterbrot, eine Currywurst essen, ohne ein schlechtes Gefühl zu haben. Dagegen anzukämpfen ist schwer, aber man wächst an dieser Aufgabe. Vor allem am Bauch.

Literaturrätsel der Woche

Welcher Buchtitel ist hier dargestellt?
a) Vom Winde verwehrt
b) Ein fliehendes Kinn
c) Wind, Wand und Werner


Wie ist die Botschaft? Hilfe aus der Hilflosigkeit

Fühlen wir uns nicht auch manchmal verbogen und gekrümmt, als seien wir nicht mehr wir selbst, diese Aufrechten und Taffen, diese Geradlinigen und Stirnbietenden?
Hatte man uns damals nicht gepredigt, dass sich früh krümmt, der ein Haken werden will? Wussten wir denn damals, was ein Haken war? Wir verstanden noch nicht einmal, was eine Harke ist. Aber das Krümmen, das kriegten wir mit Hilfe der Erwachsenen  hin.
Heute nennt man das Gefühl Burn Out oder Depression oder Verkrumpelungssyndrom, und keiner kann mehr differenzieren. Der Akku ist leer. Die Haltung ist krumm. Endlich wissen wir, was wir sind, weil man unserem Leiden einen Namen gegeben hat. Einen Namen zu haben, das hilft.  Egal, welches Etikett man uns anklebt.
Vielleicht sind wir aber auch Legastheniker, die nicht nur nicht wissen, was sie sind, sondern das auch noch falsch schreiben. Oder ADHSler, die vor Aufgeregtheit und Überdrehtheit überhaupt nicht merken, wie verbogen sie schon sind, wie leer ihr Akku ist, und dass man heimlich hinter ihrem schiefen Rücken flüstert. Vielleicht sind wir Pykniker, die zu klein sind, um über den Tellerrand zu blicken, oder Agnostiker, die nichts glauben, was sie nicht essen oder wenigstens anfassen können, aber sicherheitshalber an etwas glauben könnten, falls der Fall einträte, dass man ein Paradies im Angebot hätte und dieses betreten dürfte, wenn man denn glaubte, dass man dürfte.
Hier ist der richtige Ort für eine Predigt. Aber die Sache hat einen Haken: Ich verstehe die Botschaft nicht, weil es keine gibt. Wie nennt man jetzt das? Bitte helft!

Eingelegt

Die Plazenta vom Schaf
ruht in ewigem Schlaf
ganz in Wintergrünöl.

War nicht mehr gelitten,
wurd in Scheiben geschnitten,
ganz ohne Geföhl.



Mode muss jetzt essbar sein


Baiser - und was man daraus machen könnte. Der Trend geht insgesamt zum essbaren Kleidungsstück, denn die Kleiderkammer nimmt auch nicht mehr alles, was nicht mottenzerfressen ist. Wenn die Strickjacke oder der Hut nicht mehr gefallen, dann isst man sie einfach auf. Hinterher hängen sie einem zum Halse raus.

Kunstfälscher am Werk: Juan Gris - La guitarra (1913)

Mit dem Titel "Die Gitarre und die Rakete" versuchen plumpe Kunstfälscher auf dem Markt der Eitelkeiten Kasse zu machen. Im Zeichen abstürzender Aktien versucht die Finanzelite Geld in anfassbare Dinge zu stecken, damit es den von ihr initiierten Raubbau am Nomalsparer übersteht und vielleicht mit einem Extraprofit nach der Krise wieder zu Geld gemacht werden kann.
Der Raffgierige sieht oft nicht so genau hin, weil er in erster Linie an sein Geld denkt, das er unter Umständen verlieren könnte. Er muss schnell handeln und es interessiert ihn nicht, was er da kauft, ob das richtige Kunst ist, oder ob es nur hässlich aussieht. Wichtig ist, dass es teuer ist und in ein paar Jahren noch teurer sein wird.
Dies Hirnlücke nutzen Kunstfälscher immer wieder auf, denn Geld korreliert nicht immer mit Versand und Bildung.
Wer kennt schon Juan Gris, den berühmten Maler, der 1927 gestorben ist und vorher ein paar kantige, will sagen kubistische Gemälde auf die Leinwand gehauen hat?
Kaum einer.
Das öffnete vielerlei Möglichkeiten, den zahlungskräftigen und zahlungswillgen Krisenängstler zu manipulieren. Eine schöne Rakete wollte ich schon immer über meinen Flachbildschirm hängen haben, spricht der Investitionsbereite, und wenn dann die noch auf einem richtigen Kunstwerk zu sehen ist, da find ich das prima. Und da kauf ich!
Dass 1913 noch nicht das große Jahr der Rakete war, stört da nicht, auch, dass die NASA keine Vereinigung der  zugelassenen Hals-,Nasen- und Ohrenärzte war, ebenso wenig.
Sei's drum: Hauptsache die Kasse stimmt.

Ewigkeitssonntag

'In der Katzenpension hat es gebrannt, Mama, stell dir vor, kein Kätzchen hat überlebt!' Die Mutter hoffte immer noch, dass ihre kleine Tochter Süßigkeiten endlich essen würde wie andere Kinder auch, aber allmählich dämmerte ihr, dass Arielle einen besonderen Umgang mit Naschwerk pflegte. Die kleinen schwarzen Katjes-Kätzchen sahen tatsächlich wie der verkohlte Rest eines überraschenden Feuers aus, sie lagen auf einem Haufen auf dem Küchentisch, als hätten sie sich in ihren letzten Minuten angstvoll zusammengedrängt. 'Wenn ich ein Kitkat durchbeiße und die Hälften aufeinanderlege, schau mal, Mama, wie das dann aussieht.' Die Mutter resignierte. 'Leg doch noch ein Blümchen drauf', seufzte sie. 'Dann sieht es echt und ein bisschen freundlicher aus.' Verlustängste, stellte die Therapeutin fest. Aber sie hat keine Angst, sie ist fröhlich und aufgeweckt, antwortete die Mutter. Ich denke vom Ende her, dachte Arielle. Super, dass ich noch nicht im Sarg liege. Klasse, dass ich keines von den verkohlten Kätzchen bin. Der saure Apfel schmeckt erst richtig klasse, wenn man weiß, wie die braunen, verfaulten schmecken.

Schenken und Beschenktwerden


Zeit des Schenkens. Zeit des Freudemachens.
Wer nicht auf Selbstgebasteltes des Vorjahres zurückgreifen will, vielleicht die Makramee-Ampel von Tante Elsa, die im Keller verstaubt und weiterverschenkt werden will, oder eine Strickmütze aus Wollresten, die dem Träger etwas Ökologisches an den Kopf bringt, geht mit offenen und hellen Augen an den Ständen der Kunstmärkte vorbei und macht dort sein Schnäppchen.
Es muss mir ja nicht selbst gefallen und möglicherweise will ich es auch nicht geschenkt bekommen, weil die Verrümpelungsorte in der Wohnung bereits voll sind, aber über Geschmack lässt sich nicht streiten und wenn Onkel Georg ein orangefarbenes Trinkglas gut findet, weil er da seinen Rosé als Wasser deklarieren kann, dann wird das zum Gesetz. Schenke, was dem zu Beschenkenden gefällt, auch wenn du selbst eine Art psychischen Brechreiz spürst, der die die Sinne benebeln will. Onkel Georg mag das Glas. Es kommt nicht immer darauf an, wie teuer ein Geschenk ist, sondern dass es von Herzen kommt, das der Beschenkte merkt, dass sich da jemand Gedanken gemacht hat. Das Wasserglas mit dem Teelicht zeigt: Ah, da will jemand sparen, damit es im nächsten Jahr für ein vernünftiges Geschenk reicht!
Dumm ist, wenn ein auf dem Kunstmarkt gekauftes Geschenk weder dem Schenker noch dem Beschenkten gefällt. Das sorgt für Unmut, potenziert den sogar noch, weil die Schenksituation verdorben ist durch ein gequältes Grinsen und ein genuscheltes Dankescheiß, was wohl Dankeschön bedeuten sollte, und als verstandenes "Was soll der Scheiß?" dem Schenker ins Ohr flüchtet und dort für Stress sorgt.
Schenken ist nicht leicht, manchmal sollte man sogar darauf verzichten, wenn man weiß, dass das Objekt des Beschenken weder etwas braucht, noch sich über etwas freut und insgesamt überhaupt keinen Geschmack hat. Nicht mal einen schlechten.

Wirtschaftsminister Nösler: Sogar Solar

Sogar
Solar
ist zu teuer.
Wie bescheuer
t.

Aus der Reihe: Phil Lipp, wenig Worte - Lippenbekenntnisse einer Plaudertasche

Nase sucht Gesicht


Saurer Apfel

Da wo die Natur sich ausbreitet, hat die Technik keine Chance. Wo der saure Apfel der Vergangenheit vom Baum der Erkenntnis fällt, hat das antibiotisch und achtfach behandelte Masthähnchen, das nie die Sonne gesehen hat, keine Überlebensmöglichkeit, denn es wird sowieso geschlachtet. Hungrige Mägen in gierigen Menschen aus struppigen Gärten hinter dunklen Tannen lechzen nach Nahrung aus synthetischem Anbau, denn der saure Apfel schmeckt ihnen nicht.
Eines Tages werden sie in ihn beißen müssen.

Buß- und Bettag

Sie brauchte ein Lutschbonbon, um ihre Stimme wieder einsetzen zu können. Doch das Telefonat eilte, so schnell wirkte die dumme Lutschpastille nicht, deshalb musste sie doch eine SMS schreiben, die Bonbonpackung noch in der Hand. Wenn die rechte Hand nicht warten kann, bis eingetreten ist, was die linke Hand angestoßen hat, dann ist das ein Zeichen für hektische Zeiten. Wenn die linke Hand den Löffel schon in der Hand hält, obwohl die rechte Hand noch den Kürbis zur Kasse trägt, macht man sich zusätzliche Probleme, weil keine Hand mehr zum Bezahlen frei ist. Vieles deutet darauf hin, dass das Rechte-Hand-ist-schneller-als-das-was-die-linke-vorhat-Syndrom vor allem ein weibliches Problem ist. Die rechte Hand trägt schon den Verlobungsring. Obwohl die linke noch im Singlechat rumtippt. Alle Finger der rechten Hand ergreifen beherzt den Schokomuffin, obwohl die linke Hand noch erstarrt auf dem vor Schreck geöffneten Mund nach dem Betreten der Waage liegt. Es ist fast ein Zwang, seit Multi Tasking als weibliche Tugend ausgerufen wurde, dass die eine Hand nicht weiß, was die andere schon geschafft hat. Wie gut, dass kirchliche Traditionen hier helfen können und wieder einmal unter Beweis stellen, dass sie keinesfalls altmodisch sind und nicht mehr in unsere Zeit passen: Besonders Frauen sollten den Buß- und Bettag als Chance verstehen, als Möglichkeit, ihre Hände wieder zusammenzubringen, sie aneinanderzulegen, sie gar zu falten. Sie sollen spüren: Wir gehören doch zusammen, wie müssen Hand in Hand arbeiten, eine Hand wäscht auch die andere, weißt du nicht mehr? Und wenn die eine zuckt, streichelt die andere beruhigend auf sie ein.

Gedichte, in denen ein Endreim am Ende fehlt: Georg Krakl - Wasserwaage (2011)


Wer hat meine Wasserwaage grün gespritzt?
Sie war so kühn, war so gewitzt.
Hat sich wer an ihr vergangen.
Böse Mädchen, feige Rangen?
Niemand stellt sich, niemand will gestehen!
Ich muss täglich dieses Grün auf meiner Wasserwaage sehen!

Verdient nicht auch die Wasserwaage mehr Respekt?
Jetzt ist sie grün besudelt und befleckt.
War einst gerade und im Lot
mit sich und mit der Welt.
Jetzt ist sie deprimiert
sie will verzagen
und sie stiert
seit Monaten auf blanke Waagen,
die sie ignorieren
und gefährlich zischeln: Da gibt's nichts zu glotzen!

V-Mannschaft


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Georg Krakl: Rucksack (2011)


Einsamer Rucksack nach verlor'nem Gefecht
vor kurzem verheddert in des Tores Geflecht
bist traurig und ganz ohne Rücken
an den du dich schmiegen könntest und drücken.
Das Leben im Sport:
Nur ein traur'ger Akkord.

Ben und Petra - Petra ohne Ben

Trauerschwänin Petra in Münster wird entsetzt sein über ihre große Liebe Ben.
Monatelang hatte sie den riesigen Plastikvogel auf dem Aasee in Münster angehimmelt und ihn inständig angefleht: Ben, ich will ein Ei von dir.
Ben hatte sich gerne anhimmeln lassen, ohne jedoch in irgendeiner Form eine Art Eheversprechen zu geben. Auch habe er Zärtlichkeiten und Paarungsversuche billigend in Kauf genommen und wohl auch genossen, aber "mehr sei nicht drin gewesen", denn schließlich sei Petra nicht der einzige Schwan auf der Welt; darüberhinaus sei sie schwarz und ständig in Trauer. Da Schwäne sich ein Leben lang treu blieben, habe er sich entschieden, auf Petra zu verzichten; schließlich wolle er seine Freiheit. Enttäuscht darüber habe sich Petra in eine kurze Affäre mit dem weißen Schwan Paul gestürzt und sei dann einfach verschwunden.
Ben hat sich nun seiner großen Liebe hingegeben und seine eigentliche Orientierung gefunden: Seit Sommer dieses Jahres lebt er mit 17 Tretbooten zusammen und ist rundum glücklich. Da könne er sich eine längere Beziehung schon vorstellen, denn die seien allesamt nicht so klein wie Trauerschwan Petra.
Dass sich hier illegal eine Art Harem zusammengerottet habe, weisen alle Beteiligten entschieden zurück, denn schließlich sei man nicht verheiratet, auch wenn das seit 2001 möglich sei.
Das Entsetzen in den Augen Petras wird man sich nur vorstellen können, denn sie ist bis heute verschwunden.

labyrinthfisch

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Wen oder was?

Imperative am Sonntag sind schwer zu verkraften. 'Schlaf aus!' - 'Genieß!' - 'Lies!' - 'Iss!' - 'Sei glücklich!' sind nur einige Beispiele für Befehlsformen, die uns eigentlich dienen und vom Alltagsdruck befreien sollen. Tun sie meistens nicht, denn sie drücken schon wieder. Was, wenn ich nicht ausschlafen kann? Wenn ich nichts zum Lesen habe? Wenn ich nicht glücklich sein will? Wenn mir Gegenimperative in den Kopf schießen? 'Trink!' - 'Schrei!' wären schöne Kontrastbefehle, die aber nicht wirklich bei der freiheitlichen Gestaltung eines Sonntags helfen und vielleicht den Montag gleich mitverderben. Englische Imperative können retten. Sie klingen eher nach Nostalgie oder Popsongs und weniger nach fremdbestimmtem Leben. 'Make!' (peace,not war) - 'Love!' (me do) - 'Wake me up!' (before you go). Oder nach sentimentalen Kinofilmen: 'Eat! Love! Pray!' Toller Sonntagsbefehl, soft verpackt. Wer die harte Version bevorzugt, sollte es mit dem Occupy-Befehl versuchen. 'Besetz!'- 'Beleg!' Besetze den Sonntag! Mit glücklichen Gedanken, mit englischen Liedern, mit fröhlichen Frühstückseiern! Belege ihn mit entspanntem Aufschnitt, mit Klassik-CDs. Belese ihn mit alltagsfernen Büchern und alltagsnahen Blogbeiträgen. Und wenn du das alles nicht allein tun willst, umso besser. Häng ein Schild an die Haustür: 'Besetzt!' Und: 'Belegt!'

Vor ein paar Tagen: Halloween mit Heidi

Halloween ist vorbei und wie versprochen hat Heidi Klump, die Betreiberin der "Germany' Next Top Model"-Show, das Innrste nach außen gekehrt, um damit auf der Betriebsfeier in den 1.11. hinein richtig aufzutrumpfen. Interessant war für die Mitfeiernden, dass Heidi von innen genauso aussieht, wie von außen; vielleicht sind die Haare ein wenig angeklatschter als normalerweise, denn das Haarspray hält sich im feuchten Körper nicht so gut. Ansonsten lässt sich feststellen: Ob's stürmt oder schneit, ob Katasprophen drohen oder schon eingeschlagen haben, ob Bombenstimmung auf der Betriebsfeier ist, winters wie sommers, tagsüber und nachts, Heidi sieht immer gleich gut gelaunt aus. Ein bisschen wie die Schwester von Willi Brandt, dem blonden Kind auf der Zwiebacktüte. Böse Zungen sprechen aus, was ihre Besitzer angeblich wissen wollen: Heidi besäße nämlich gar kein Innerstes, sondern nur ein langweiles Inneres, und das sähe genauso aus wie ihr Äußeres. Der Neid der Gesichtslosen, spricht der weise Mann.
Wir in Bodos Welt drücken unserer deutschen Heidi die Daumen, denn sie lenkt unwesentlich vom Vorurteil ab, Deutsche trügen Lederhosen, söffen Hefeweizen und äßen Weißwürste, die aus Schlachtabfällen gemacht werden. Dem Ausland noch mal an die Tafel geschrieben: Das sind Bayern.

Buchbesprechung: Herpes Kakkeling - Ich bleib dann mal hier


"Ich bleib dann mal hier" - Nichts für echte Pilger

Man denkt, dass sich der Autor an einen bekannten Namen angelehnt hat, um den Ruhm und vor allem das Geld abzuschöpfen, das der Namensvetter bereits im Säckel hat. Aber den Leser erwartet doch etwas Neues:
In Zeiten des An- und Abpilgerns, des ruhelos Umherirrens und Suchens nach Pfaden, die noch keiner gegangen ist, besinnt sich der ein oder andere darauf, einfach mal zu Hause zu bleiben, sitzen zu bleiben und im Wohnzimmer auf der Couch zu kontemplieren, vielleicht während ein nettes Unterhaltungsprogramm über Wanderwege im Südharz und Klosterherbergen im Schwarzwald auf dem Bildschirm läuft.
Warum in die Ferne schweifen, wenn das private Glück, das sich aus der Ruhe die Kraft nimmt, im Privaten durch das Nichttun wächst?
Warum die Natur meditierend wahrnehmen, wenn sich ein ähnlicher Effekt durch eine Tüte Chips, eine Dose Three Sixty in der Geschmacksrichtung Bronchialtee/Wodka oder einen Hamburger auch erreichen lässt? Was Kakkeling auf seiner "Reise" auf der Wohnzimmercouch erlebt hat, ist haarsträubend und zwingt förmlich zur Nachahmung: Geschichten, als habe man selbst mitgezappt.
Ein Höhepunkt der 6 Wochen, in denen der Autor neun Kilo zugenommen hat, ist das Rätsel auf RTL während der Geissen-Show "25 Jahre Kuschel-Rock".
Der Zuschauer soll ein Wort erraten: KUSCHEL- OCK. Wie heißt das Wort vollständig?
Da wird der Gewinn nebensächlich, wenn das Hirn darüber arbeitet, für wen der Sender seine Zuschauer hält. Wenn man das rausgekriegt hat, gehört man schon nicht mehr dazu. Das ist ein echter Gewinn.
Wer durch das Buch angeregt wird, ähnlich nachzudenken, hat sein Geld nicht umsonst ausgegeben; der Heizwert des spirituellen "Bleibe"-Führers ist nämlich sehr gering.
Marcel Reis-Randnixschnitzel

beim Zahnarzt

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Der Blick in den Spiegel

Ein letzter Check im Spiegel: Sitzt die Frisur? Ist noch was zu retten, wie wirke ich heute auf andere?
Gerade wollte ich mich wegdrehen und zur Tür hinaus, da stutzte ich, verharrte in der Betrachtung, mein Blick blieb erstmals länger als eine Zehntelsekunde auf meinem Antlitz ruhen.
Was hatte ich all die Morgen übersehen? Was war mit mir passiert?
Mein Kopf schien zu glühen, eine Art inneres Leuchten ging von mir aus. Die Augen weit aufgerissen wie die eines neugierigen Kindes.
Eine lustige Mütze hatte ich mir wohl am Vorabend aufgesetzt, die vorne einen Henkel hat, damit man sie besser abziehen kann, wenn der Herr Pfarrer des Weges kommt und ich ihn grüßen will.
Adrenalin schoss in meine Adern; das mochte alles witzig sein, für andere, für mich war es beunruhigend.
Dann fiel es mir ein: Ich war gestern im Husareneck gelandet mit meinem Aquarell-Kurs, alles Frauen, welcher Mann malt schon Aquarellbilder? Ja, wir hatten eine gute Zeche gehabt und dann hatte ich später mein neues Bild im Bad aufgestellt. Der Rosi hatte ich noch gesagt: Du, ich habe jetzt ein neues Bild von mir. Sie wollte gleich ein Psychogequatsche anfangen, von wegen Neuanfang, die Welt noch mal neu sehen und überhaupt. Neenee, hatte ich der Rosi gesagt, habe ich heute gemalt, das ist noch ganz feucht.
Ach so, hatte sie geantwortet und wirkte ein wenig enttäuscht, das habe ich auch, das ist aber schöner.
Sie hatte es mir gezeigt und ich hatte es pottenhässlich gefunden. Deshalb war ich allein nach Hause gegangen.  Ich hatte meinen Neuanfang noch vor den Spiegel gestellt. Jetzt stand er da.
Ich ließ ihn stehen, denn ich wollte lieber nicht wissen, wie es hinter dem Spiegel aussah.

Was, bitteschön, ist "Abpilgern"?


Ja, was ist das denn? Abpilgern?
Wenn man nicht genau weiß,w ie das heißt, was man tut, dann ist es an der Zeit, ein neues Wort zu erfinden, oder ein altes mit einer neuen Vorsilbe zu versehen.
Waren Andenken früher überflüssige Gegenstände aus unscheinbaren Kurorten, die schließlich in hässlichen Vitrinen, auf einer eben so unschönen Kommode oder einem schreinartigen Fernseher verstaubten, bildete man später ein Verb - andenken- nämlich. Das Wort wollte wohl ausdrücken, dass man Bedenken hatte, etwas zu Ende zu denken, und es aber auch nicht unter den Tisch fallen lassen konnte, sodass man sich für das schnelle Andenken entschied, in welchem das Anfangen drinsteckt und die Verpflichtung nicht eingefordert wird, auch bis zum bitteren Ende weiterzudenken. Im Partizip Perfekt - angedacht- entstand ein Begriff für die Dachdeckerzunft, der wohl das Anheften eines Daches an ein bestehendes Gebäude bedeutete.
Jetzt wird abgepilgert.
Pilgern kennt jeder, das Herumlaufen auf vorgegebenen Pfaden, möglichst auch das kommode Übernachten in geschlossenen Räumen, und das Erreichen eines Pilgerzieles. Das tut der Fromme gern.
Dann gibt es den, der sich am Hunger der Welt bereichert und trotzdem legale Marktspekulationen für die eigene Tasche betreibt. Das ist ein Sünder. Manchmal wird er losgeschickt, um für seine Seele etwas Gutes zu tun. Er hat aber keine Lust, weil in der gleichen Zeit seine Geschäfte vielleicht den Bach runtergehen, denn die Menschen verhungern sowieso. Dieser finanzspekulative Sünder will die Strecke abpilgern; irgendwie schleppt er sich die 15 km am Tag ans Zwischenziel, lustlos und wenig reuevoll, aber er glaubt sich vor den 2 Jahren Fegefeuer, die auf seine Machenschaften stehen, gerettet. 
Das mag die eine Bedeutung von "abpilgern" sein.
Die andere ist wohl: Es ist jetzt kalt und regnerisch, nebelig und trüb, keine Jahreszeit für den Pilger, der Wert auf sein Äußeres legt und nicht mit wettergegerbter Haut nach Hause kommen will. Absurfen und Abgrillen stehen in enger Verbindung mit Abpilgern, ebenso das Wort Abmontieren.Schluss für dieses Jahr. Der nächste Sommer kommt bestimmt.
Auch die von den Gläubigen verehrten Wörter wie "Pilgern" werden einer Säkularisierung unterzogen und damit ihres mystischen und spirituellen Gehalts beraubt.
Schön ist das nicht. Aber, was ist heutzutage noch schön? Nicht einmal Heidi Klump.

Dröm Man

Lieber Björn Borg,
ich wäre dein Fan gewesen, wenn meine Schwester dich nicht schon so sehr verehrt hätte. Das war wie mit Michael Holm - wen sie gut fand, den fand ich doof. Dafür fand sie Costa Cordalis beknackt und ich, nunja, das ist mir heute ein bisschen unangenehm. Ich wäre also dein Fan gewesen, aber die Umstände haben es eben nicht zugelassen. Dafür habe ich mit dir im Fernsehen den Inbegriff des Tennisspielers, des schweigenden Tennisspielers, des weiß gekleideten Tennisspielers und des schwedischen Mannes kennen gelernt. Alter Schwede, warst du schön. Meine Schwester fand auch John McEnroe gut, den ich zum Glück wirklich blöd fand. Aber du warst und bliebst vergriffen, bis meine Schwester zum ersten Mal Michael Groß im Fernsehen sah. Ach nein, davor kam noch Eike Immel (und ein Telefonat mit dessen Mutter, leider erfolglos). Da warst du schon zu alt und hast kein Tennis mehr gespielt. Was machst du heute so? Ist Weiß noch deine Lieblingsfarbe? Sind Tennisklamotten immer noch deine Lieblingskleidung? Kannst du von den Preisgeldern von damals leben oder hast du noch eine andere Erwerbsquelle? Schade, man weiß so wenig von dir. So sind die Schweden eben, bescheiden und zurückhaltend. Möchtest du wissen, was meine Schwester heute so macht? Wenn ja, meld dich einfach. Ich schreib dir aber auch, was ich so mache. Da würde meine Schwester sich vielleicht ärgern ... Schickst du mir wenigstens ein Autogramm, vielleicht auf einem Kleidungsstück, das du gern trägst? Sie würde es nicht zeigen, aber ich wüsste, dass sie sich schwarz ärgern würde. Ich habe meine Schwester natürlich trotzdem lieb, klar, man muss sich eben nur ein bisschen abgrenzen, bei Männern, Musik und Marken. Sonst wird man ja nichts Eigenes.

Deine anachronistische Verehrerin

Präventivschlag

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Benedikt abgestempelt


Da mag der oberste Hirte die Arme zum Himmel recken, der italienische Postbeamte ist gnadenlos und verpasst dem Stellvertreter eins auf die Nase. Sein konturiertes Stempelinstrument beherrscht der Briefmarkenentwerter wie kein Zweiter und so kann er gleichzeitig seine Kritik in subtiler Weise unterbringen: Dem Benedikt wird nicht nur die Stempeltinte auf den Schädel gehauen, sondern auch erscheint seine Nase durchaus gerötet, so als habe der Besitzer zu viel des guten Messweines genossen und das dauerhaft. Ein einmaliger Abusus sorgt nicht für diese Sonderform der Rosacea.
Manch einer fragt sich, ob hier eine unterschwellige Deutschenfeindlichkeit zu spüren ist; dabei ist doch der Verunstaltete Kosmopolit, quasi Weltkatholik mit Migrationshintergrund, der aber sehr gut Deutsch spricht.
Es ist wohl kein Wunder, dass der Kirche die Gläubigen weglaufen, wenn ihrem obersten Geistlichen solch Übles widerfährt. Der Postbeamte sollte vielleicht ein Wörtchen vor der Inquisition, sprich: Glaubenskongregation, sprechen. Die kümmert sich ja um alles und der war ja Peinliches nie zu peinlich.

Wortergänzungsaufgaben für Menschen mit schlechten Deutschkenntnissen: zlerin

Man wirft der Presse Respektlosigkeit vor. Zu Recht. Selbst vor führenden Regierungsmitgliedern macht sie nicht halt, und zeigt sie in Perspektiven, die jeder Beschreibung spotten. Nach Pofalla wird jetzt eine Art Popanz vorgeführt, wo jeder sofort weiß, dass es sich um Pofallas Chefin handelt. Man bedenke, Popanz ist eine Schreckensgestalt und nicht ein Popanz im herkömmlichen Sinne!
Das tut nicht gut. Das schafft nicht neues Vertrauen in alte und abgedroschene Sprüche, die das Volk beruhigen sollen. Das macht in höchstem Grade unruhig. Da zählt man noch einmal sein Geld nach und hofft, dass noch alles da ist. Da geht man gutgläubig griechisch essen, damit man den bankrotten Staat stützt. Jetzt könnte man auch italienisch essen gehen. Auch das wäre eine gute Tat.
Spaß beseite. Für alle, die diesen Text nicht verstehen, weil sie schlecht Deutsch sprechen, hier die neue Trainings-Aufgabe: zlerin, zlerin, das gibt keinen Sinn!
Was muss denn vor den fünf Buchstaben kommen?
Platzlerin? Patzlerin? Schatzlerin? Rabatzlerin? Alles falsch.
Die Lösung steht übrigens fast täglich in der Presse.

Silvios Zauberstiefel

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Georg Krakl: Zwei Freunde (2011)

Zwei Freunde am Fluss
betrachtend das fröhliche Spiel brauner Wellen
der links, der kratzt sich am Fuss
und der rechts, der schabt sich den Bauch mit schnellen
Aktionen der motorradlenkerbeanspruchten Hand
Wie schön ist das Land!

Loslassen können

Pawel Pikass: Weiheitszahn (2011)
Da ist nichts mehr zu machen, den müssen wir rausnehmen. Wie rausnehmen, fragt der Patient, lassen sich üble Zähne jetzt einfach so rausnehmen, ist der denn schon so locker? Denselben habe ich auch schon verloren, sagt der Zahnarzt.
Wie verloren, fragt der Patient, haben sie den rausgenommen und irgendwo liegen gelassen? Wo nimmt man denn seinen Zahn einfach so raus? Und lässt ihn dann liegen?
Die Fragen des Patienten schießen ins Leere, der Zahnarzt hat bereits die Spritze in der Hand und betäubt ein wenig nach, den Gaumen jetzt noch, ja, die Narkose reicht für das Herausnehmen, das tut nicht weh, wir wollen nicht, dass jemand leidet. Der Patient leidet trotzdem, denn er verliert einen treuen Wegbegleiter, mit dem er jahrzehntelang Nüsse geknackt und Flaschen geöffnet hat.
Der Mann mit dem Mundschutz hat jetzt eine Art Schlinge angesetzt und ruckelt und dreht und ruckt und zieht und dehnt und wackelt und drückt. Der kommt schon, sagt der Vollzugsdentist und erzählt dann eine Geschichte aus seinem Heimatort, der der selbe ist, wie der des Patienten. Er erzählt und stellt Fragen, der Patient bemüht sich um Antworten. Öööööhöhöhöööööö! Mehr kann er nicht sagen. Der Zahnarzt hat seine Antwort nicht verstanden und erzählt frohbelippt weiter, wohl um von der Tatsache abzulenken, dass das mit dem Herausnehmen nicht ernst gemeint war.
Endlich ist dem Patienten dieser Zahn gezogen; er liegt herausgenommen auf dem Tablett. Der Patient ist mitgenommen. Der Zahnarzt nickt freundlich: Man muss auch loslassen können.

tolle Taschen

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Georg Krakl: Margarete am Jadebusen (2011)

Sieh, Margarete, dort, die Morgenröte am Jadebusen überm Meer
Jetzt muss der Aufwaschlappen erst mal ausgewaschen werden
Die Lichter, dieses Rot, die Eleganz - das liebe ich so sehr
Da ist noch das ganze Gekrümel drin

Meiserei

Mein Bauch gehört mir, flötet vielleicht die eine oder andere Meise oder denkt es zumindest oder hätte es gedacht, wenn sie noch leben würde und wenn sie überhaupt denken könnte. Das Schamempfinden übernimmt in jedem Fall ersatzweise der Betrachter oder die Betrachterin. Sind schon schön, die kleinen gelben Bäuche, aber kann ich mir die nicht im Buch ansehen? Schneid mich auf, nimm mich aus, binde einen Indianerkranz aus meinen Federn oder wenigstens einen Traumfänger. Diese Schreie hört, wer die Meisensprache versteht. Mach schon, es ist sowieso vorbei mit meiner Würde, jetzt kannst du auch den Rest erledigen.
Der Schönredner oder die Schönrednerin sieht das Meisenarrangement, an der Hand das fragende Kind, ja, frag du nur, mein Kind, das ist wichtig, um die Welt zu verstehen. Warum haben die die armen Meisen getötet und festgebunden? Ja, mein Kind, das muss so sein, siehst du die gelben Bäuche? Hier kannst du was lernen. Das ist das biologische Artenkonzept. Alles, was sich schart und paart, gehört zu einer Art. Kannst du auswendig lernen und bei Bedarf aufsagen, irgendwann kommt der Moment, in dem jemand genau diesen Satz hören will. Merk ihn dir. Darauf kommt es an im Leben. Das Kind schämt sich noch ein bisschen für die nackten gelben Bäuche, dann findet es sie schön. Das muss wohl so sein.

Hansi und die rote Frau (6)

Hansi schob vorsichtig die Nase über die Bettdecke und lugte zum Fenster. Da saß die rote Frau wieder, endlich. 14 Tage hatte sie sich nicht blicken lassen und jetzt saß sie da, als sei nichts gewesen, als sei er die ganze Zeit Luft für sie gewesen. Hansi hat auch Gefühle, rote Frau!, dachte Hansi und konnte nicht verhindern, dass sich ein  leichtes Schmollen einstellte. Was bildete sich diese rote Frau eigentlich ein? Mal war sie da, mal war sie weg. So ging das nicht. Was wollte sie denn überhaupt?
Hansi schaute zum Fenster. Das durfte nicht wahr sein! Heute trug sie grüne Handschuhe. Was sollte das jetzt wieder? Wie konnte man eine nackte Frau ansprechen, wenn sie grüne Handschuhe trug, aber keiner wusste, warum? Da hätte man doch zuerst fragen müssen, warum sie grüne Handschuhe trägt und sonst nichts?
Vielleicht waren das Mikrofaserhandschuhe, an denen der Staub haften blieb oder so ein Reinigungshandschuh, mit dem man versiffte Couchgarnituren wieder in Farbe bringen konnte.
Was wollte sie hier damit? Sie saß ja schon im Staub, da hätte sie vorher wischen müssen und das Sofa war immer noch speckig. Da hatte sie auch noch keine Hand angelegt; vielleicht wollte sie das auch gar nicht, obwohl das Sofa das bitter nötig hätte.
Vielleicht waren das Waschhandschuhe, die man beim Duschen benutzt.
Hansi konnte ihr unmöglich anbieten zu duschen. Wie sah das denn aus?, dachte er.
Also mit den grünen Handschuhe lief ja erst mal überhaupt nichts, da konnte sie lange warten. Und Hansi hatte Zeit.