Georg Krakl - Der Hammer

Mit dem Hammer auf die Schnelle
haut man eine schöne Delle
in den Tisch, die Wand, den PKW.
In den Kopf. Und das tut weh.

Doch der Hammer ist nicht schuld,
der liegt im Regal, der hat Geduld,
kann warten ohne Murren,
und bleibt ruhig, muss nicht knurren
oder bellen.
Einzwei Schellen
hätten auch gereicht
für den eingedrückten Kopf, der dröhnt.
In den Tisch und auf die Wand
mit der flachen Hand
gedrückt, da wird nicht gestöhnt.
Und ein Messer in des Wagens dicke Reifen,
die dann pusten, blasen, röcheln,
mit den Knöcheln
auf der Windschutzscheibe schnell den Popel festgedrückt.
Das macht jeden Autofahrer ganz verrückt.

Der Hammer schlummert im Regal,
ihm ist solche Aggressivität egal.


Was ist mit dem Duden los?

Eigentlich wollte ich doch nur wissen, wie man drauf schreibt, wenn es im Zusammenhang mit zugreifen benutzt wird. Also im Sinne von "kann ich mal drauf zugreifen?", oder im Sinne von "kann ich mal darauf zugreifen?".
Man will sich ja verständlich ausdrücken, besonders schriftlich, oder auch die Botschaften anderer genau verstehen, damit es keine Kommunikationsprobleme gibt, die ja bekanntlich das Übel der Welt sind.
Da fragt mich der Duden, der scheinbar ratlos ob des Suchbegriffs ist, allen Ernstes: Oder meinten Sie "draht"?
Hallo, was soll das denn?
Dass mich der Duden - wir kennen uns seit Jahrzehnten - immer noch siezt, ist nicht weiter erwähnenswert. Dass er aber fragt, ob ich "draht" meine, das bestürzt.
Hätte er wenigstens nach Draht gefragt, dann wäre mir die völlige Ausgeblendetheit des Nachschlagewerkes vielleicht entgangen, aber draht kleingeschrieben, was soll das sein?
Ein Adverb wie drauf?
Heute fragte er besonders draht.  Er bekämpfte den Gegner ziemlich draht. Draht läuft ein Hase! Alles völliger Schwachsinn.
Duden, was ist los mit dir?  Ist dir die deutsche Sprache egal geworden oder hat man bei dir ein paar Nullen schwarz ausgemalt und jetzt weißt du nicht weiter?
Draht kommt mir jedenfalls komisch vor.

Georg Krakl - Schäferhund und Suppenhuhn

Ein Schäferhündchen
hatte einst ein Schäferstündchen
mit einem Suppenhuhn.
Da gab’s nicht viel zu tun

Du bist so nackt und weich
und auch so bleich,
ein wenig kalt,
vielleicht schon alt,
kannst keine Eier legen,
musst in die Suppe wohl deswegen.
So sprach der Hund,
dein Mund,
der ist ein Schnabel.
Hab dich zum Fressen gern,
mein Suppenstern.
Ich ess dich ausnahmsweise mit der Gabel.