Georg Krakl - Herbst

Gerhard Trichter - Sommer scheidet (2017)
Herbst.
Jetzt ist es Zeit, dass du allmählich erbst.

Bedenke noch: Vor jedem Erben
kommt das Sterben.

Georg Krakl - Liebe und Handwerk

Vincent van Eijnoor - Menschliche Beziehung (2017)
Der Zimmermann
Treibt seinen Nagel in die Latte.
"Will der zeigen, was ich kann,
ist ja nicht aus Watte.

Sie ist, so scheint mir, reichlich stolz,
Aus gutem festem Holz
zwar, doch mein Nagel ist aus Eisen.
Das werd’ ich ihr mit kräft’ gem Hammerschlag beweisen.

Das wird sie schmiegsam machen, auch bescheiden.
So mag ich sie gut leiden."

Georg Krakl - An einen Arsch

Nach sieben Korn,
da lieg ich vorn.
Du und deine Neffen,
ihr seid wohl im Hinterntreffen.

Georg Krakl - Konfrontationistische Psycho-Kacke

Pawel Pikass - Dein blaues Auge (2017)
Dazu auch: Johannes Brahms - Dein blaues Auge
Ohne Hiebe
keine Liebe
Erst ihr Schatten
zeigt uns, was wir wirklich hatten.
Und das Flennen
lässt uns ihren wahren Kern erkennen.

Georg Krakl - Gedicht mit Plusquamperfekt drin

Eine Amsel wurde kürzlich erdrosselt
auf ihrer Finka. Sie war ein Star gewesen.

So konnte man neulich lesen.


Langeweile - Der Feind des Menschen


Wer kennt das nicht? Im Fernsehen kommt nur Käse, der Computer ist kaputt, W-Lan heißt jetzt Weh-Lan, weil auch nichts funktioniert. Es regnet, die Handwerker kommen nicht, der Hund ist überfahren worden und zu allem Überfluss hast du auch noch unfreiwillig Urlaub.
Da schleicht sich Langeweile ein und versucht dich in eine Trance des Untätigen, der Bewegungslosigkeit, des Nichtdenkens und des Nichttuns zu ziehen. Alles wie gelähmt. Leblos. Du schaust gelangweilt aus dem Fenster und erblickst gegenüber endlich die neue Mieterin, die sich wohl ihrerseits gelangweilt, aber darüberhinaus nackt in einem Sessel fläzt und in den überwiegend in Frauenfarben gehaltenen Raum stiert. Sie hat die Beine übergeschlagen und die Arme lässig über die Sessellehnen gehängt, das Haar wirr im Gesicht, das nach Urlaubstagen ohne Grund aussieht und keiner ist da, mich anzuziehen, denkt sie vielleicht. Flugs bist du putzmunter und obwohl gar nichts in deinem Leben passiert ist, ist die Langeweile doch wie weggeblasen. Du musst über die Metapher lachen im Anblick der unbekleideten Dame, die einen straffen, wenn auch entspannten und locker unaufgeregten Körper hat, mit dem sie sich völlig ungehemmt in ihrer Wohnung mitten in den Raum setzt und sich von ihren Nachbarn betrachten lässt, sprich, von ihrem Nachbarn, denn du bist der einzige. Vielleicht solltest du ihr winken, quasi als Begrüßung zur neuen Nachbarschaft, oder hinübergehen und klingeln, mit einer Flasche Roten vielleicht, um auf gute Nachbarschaft anzustoßen. Beim Wort anstoßen musst du schlucken, etwas Speichel hat sich in deinem Kehlkopfraum gesammelt. 
Plötzlich kommt dieser Hanswurst mit dem Sixpack-ja, Bauch!Nicht Flaschenkarton!- rein und wirft ihr einen Bademantel zu, der sie, ohne dass sie ihn anzieht bedeckt. Sie lässt ihn einfach auf ihrem Körper liegen, so als wolle sie für dich nicht die entspannte Haltung verändern, so als wollte sie wirklich, dass du winkst, dass du rüberkommst mit der Flasche Roten, um auf die neue Nachbarschaft und ihre freundschaftliche Weiterentwicklung anzustoßen.
Und dann dieser Hanswurst, der jetzt die Vorhänge zuzieht, dieser Spießer, diese hirnlose Qualle, diese Krake, die mit ihren unzähligen Finger ....du verbietest es dir weiterzudenken. Wie langweilig, wie langweilig, stöhnst und verfluchst alle bademantelzuwerfenden und vorhängezuziehenden Hanswürste der Welt. Du spürst, wie die Langeweile in dich strömt, wie sie dich lähmt und holst einen Korkenzieher, um den Roten zu öffnen und allein zu trinken. Da bleibt sowieso mehr für dich. 

Neue Bilder von Gerhard Trichter

RambaZamba (2017)

Nackter Mann im Wertstoffhof (2017)

Blume durch Gummimatte (2017)

Mann und Frau, ist doch klar...(2017)
Zum richtig Ankucken draufklicken.

Georg Krakl - Gedicht mit Turban drin

Erich Hecksel - Bedeckt im Herbst ist gut (2017)
Der Herbst ist da, es pfeift der Wind.

Die Blätter bunt und jedes Kind

Trägt einen Schal

Und wer am Kopfe kahl

bevorzugt Mütze, Kappe, Kippa, Tuch, Toupet und Turban oder Hut.


Der Herbst ist da, und das ist gut.

Georg Krakl - Klatschmohn

REU Lichtendorf - Klatschmond (2017)
Wir lieben so den Klatschmohn
und meiden gern den Matsch-Klon.


Vorlesen lassen bei Youtube (mit Musik):
Klatschmohn zum Hören