Nahkampfmittel - Familientag bei der Bundeswehr

Kind: Opa, Opa, was macht der Mann da?
Opa: Der demonstriert ein Nahkampfmittel.
Kind: Opa, was ist ein Nahkampfmittel?
Opa: Ein Mittel für den Nahkampf.
Kind: Was ist denn Nahkampf, Opa?
Opa: Na, man kämpft eben nah.
Kind: Und wofür, Opa, braucht man dann das Nahkampfmittel?
Opa: Damit man den Feind besser trifft.
Kind: Opa, treffen so wie wir unsere Nachbarn immer treffen, wenn wir grillen?
Opa: Ja, so ungefähr, nur besser eben.
Kind: Opa, kaufen wir uns dann auch Nahkampfmittel?
Opa: Nein, nein, die Bratwurst ist schon teuer genug.
Kind: Ich habe aber Taschengeld, Opa.
Opa: Lass mal stecken.

Bekloppte Bauernregeln

Vassily Kannikski: GasHahn (2013)
Wenn morgens der Hahn nicht mehr kräht,
ja, dann hat man ihm selbigen zugedreht.

Mehr schwachsinnige Endreimregeln unter: "Oliver Thiel, StayFriends" 

Tonnes Tagebuch: Regen


Liebes Tagebuch!
Ich werde verrückt. Seit ich mir ein neues Fahrrad gekauft habe, um mich umweltfreundlich zu bewegen und das Auto stehen zu lassen, regnet es ständig.
Wenn die Sonne scheint, kann ich gerade nicht Fahrrad fahren.
Es ist zum Verrücktwerden.
Monatelang hat es keine Tropfen vom Himmel gegeben, die Erde war ausgedörrt, die Felder schrieen förmlich nach Wasser, und dann reicht ein einfacher Fahrradkauf und es plästert los.
Was machen sich Eingeborene irgendwo für Mühen, tanzen und stampfen tage- und nächtelang und singen schrille Lieder, damit mal eine dunkle Wolke über ihrem Terrain abregnet und dann die Lösung.
Besser wäre natürlich, der Regen ginge in Dürregebieten runter.
Ich habe den Eindruck, dass mich da irgendwas im Universum auf dem Kieker hat.
Haha, der kauft sich ein Fahrrad, damit er umweltfreundlich herumfahren kann, dem zeigen wir's mal. So geht's nicht!
Irgendwer flüstert das und will mir eins auswischen.
Dabei regnet es auch noch für Millionen anderer, die sich kein Fahrrad gekauft haben.

Dann noch was: Immer wenn ich unterwegs bin, treffe ich den Dicken mit der Brille in der Trainungshose. Mal kommt er von links, mal von rechts. Aber immer ist er punktgenau da, wo ich auch gerade bin. Keinen anderen Menschen treffe ich so oft, ausgenommen meine Arbeitskollegen, meine Frau vielleicht noch.
Niemand soll sagen, ich litte unter Verfolgungswahn. Den Verfolgungswahn hat der Dicke mit der Brille in der Trainingshose. So viel und so zufällig kann der gar nicht rumrennen; dann müsste er dünn sein.

Und noch was: immer wenn ich eine bestimmte Straße fahre, ist "rote Welle". Ich hasse das.
Im Zeitalter des Computers noch rote Welle!
Jeder Computer ist so dumm, wie die Leute, die davor sitzen.
Oft sogar noch dümmer. Nur weil ein Computer schneller rechnen kann, heißt das nicht, dass der eine grüne Welle hinkriegt.

Vielleicht fahre ich mit dem Fahrrad mal in die Sahelzone. Da wird auf jeden Fall Regen gebraucht.


Georg Krakl: Neues vom Religionsstreit (2013)

Schlank und elegant:
Der Protestant.
Klein und meistens dick:
Der Katholik.

Skischuh oder Shisha

Früher hielten die Menschen Pfeiferaucher für gemütlich; die hatten aber lediglich eine pelzige Zunge und verbreiteten einen süßlichen Geruch in der Gegend. Das hatte mit Gemütlichkeit nichts zu tun.
Der Raucher wird diskrminiert, der Raucher mit oralen Hilfsmitteln gilt mittlerweile als spießig und entsexualisierend, weil Mitmenschen den Qualmer nur gegen hohe Geldsummen zu küssen bereit sind.
Pfeife, Pfeifenkopp, Rotzkocher und Knösel sind Begriffe, denen sich jene Menschengruppe ausgesetzt fühlen muss.

Seit einigen Jahren taucht eine andere Srt Pfeife aus der arabischen Welt auf: Die Shisha.
Endlich was für Frauen!, schreit die Emanzipationsbewegung, nachdem sie I, you, he, she, it durchkonjugiert hat und beim She hängengeblieben ist.
Endlich im Sitzen rauchen!, brüllt die Liga gegen Liegen und Stehen, denn der Orientalenknösel lässt sich gut auf der Erde hockend oder auf einem Kamelreiterkissen der 60er Jahre bedienen.
Endlich am Schlauch!, jubelt das ganze Altersheim und eine komplette Krankenhausabteilung jubelt mit.
Rauchen ist nicht gesund. Das weiß jeder.
Aber wenn schon pelzige Zungen und süßlichen Geruch, dann wenigstens emanzipatorisch, bequem oder mitleidheischend.
Das alles und noch viel mehr, wär ich, wenn ich Shisha in Deutschland wär!, singt jetzt Rio Reisender auf Mallorca, wenn die Touristen nüchtern werden und sie Heimweh nach dem eigenen Partykeller quält.

Anmerkung der Redaktion: Wieder ein Artikel, der nicht zur Überschrift passt. Wenn Skischuh wenigstens Shishu geschrieben worden wäre!

Witze aus dem Therapeuten-Alltag: Dadline

Kommt der Patient zum Psychiater und fragt: Herr Doktor, Herr Doktor, was ist eine Dadline?
Der Doktor, der eigentlich gar nicht promoviert hat, aber so tut, fasst sich ans Kinn und reibt es nachdenklich: Tja.....
Das wissen Sie garantiert nicht, Herr Doktor, schnattert der Patient aufgeregt; es ist auch wohl eher eine Patientin.
Der Psychiater reibt und reibt und kommt nicht drauf.
Hahaha, brüllt die Patientin, eine Line ziehen kennen Sie ja wohl, haben Sie doch bestimmt schon gemacht, also wenn man einen 20-€-Schein aufrollt und dann so in die Nase steckt....(Die Patientin hat einen aufgerollten Schein in der Nase.).....und dann so etwas Pulver mit einer Scheckkarte (Sie nimmt ihre Krankenversicherungskarte und ratscht auf dem polierten Tisch herum) verteilt.... (Sie geht sie mit dem Kopf nach unten auf die Tischplatte, der aufgerollte Schein berührt das polierte Holz.)... und dann das Pulver durchs Nasenloch raufzieht. Man kann sich dabei das andere Nasenloch zuhalten, dann geht's schneller.
Der Psychiater ist fast sprachlos: Also, das ist eine Unterstellung, dass ich....
Die Patientin hört gar nicht zu, sondern erzählt eifrig weiter.
Der Witz geht noch weiter, schnattert sie ergänzend, Dadline, hahaha, ist natürlich ein Wortspiel  für Leute, die das Wort deadline kennen, wenn ich mir also eine Dadline reinziehe, Sie verstehen, also sagen wir, so ein paar Gramm aus der Urne....
Wir sollten darüber sprechen, wendet der Psychiater ein, vielleicht morgen um drei?
Ich stell mir das so vor, die Schnatterhafte weiter, dass ich jeden Tag ein paar Gramm inhaliere und so diesen ganzen Scheißkonflikt verinnerliche und damit auflöse. Das Problem ist....
Das ist kein Witz, meine Liebe, wird der Psychiater ernst.
Doch, das ist ein Witz, Torben hat drüber gelacht, ein Stück weit schon.
Das ist kein Witz, meine Liebe, ich kann darüber nicht lachen.
Das Kriterium für einen Witz ist, dass man drüber lachen kann. Torben hat gelacht.
Die Patientin schweigt.
Morgen um drei.
Was für eine Muttation! Mummy, Mum, Mumps.Mumpitz.
Null Muttivation. Muttivitaminsaft. Im Kopf des Psychaiters rattert die ganze Maschine los. Das komplette Programm. Das volle Besteck. Mama. Mama nich son Krach. Mama Augen zu und schlaf jetzt. Schlaf jetzt, böses Kind. Mama Hände auf die Bettdecke!


Bis(s) ins Altersheim


Die Vampirgeschichte geht weiter:
Edward: Du solltest mich mal beißen lassen....
Bella: Ich weiß nicht so recht. Ewige Liebe. Das dauert.
Edward: Du hast ganz schön Falten gekriegt, auch um die Augen.
Bella: Da ist normal. Und Grau ist doch schick.
Edward: Ich steh mehr auf Brünett. Wie du damals warst.
Bella: Ist ein Weilchen her.
Edward: Alles ist so schlaff geworden.
Bella: Wieso? Du bist doch noch ganz flott.
Edward: Ich altere ja auch nicht.
Bella: Findest du mich nicht mehr schön?
Edward: Lass dich halt beißen, dass das mit den Falten mal aufhört.
Bella: Hast du wieder mit der blonden Pflegerin rumgemacht?
Edward: Wie kommst du jetzt darauf?
Bella: Das höre ich an deiner Stimme, und dann dieser vorwurfsvolle Ton....
Edward: Ich mein ja nur.
Bella: Ja, was? Was meinst du? Erst ewige Liebe schwören, und im Altersheim ist dann nichts mehr damit.
Edward: Du hättest dich beißen lassen sollen. Dann säßen wir hier jetzt nicht rum.
Bella: Du bist ja noch nicht mal alt.
Edward: Doch. Man sieht es nur nicht.
Bella: Pech gehabt. Im Restaurant wirst du manchmal sogar noch geduzt.
Edward: Blödsinn. Das war Freddi und den kennen wir doch gut.
Bella: Hast du viele Frauen vor mir gehabt?
Edward: Geht so.
Bella: Was heißt das denn?
Edward: Na ja, nach 1000 Jahren ist das relativ.
Bella: Weißt du was? Mit dem Beißen kannst du dir in die Haare schmieren. Wenn du jedes Jahr eine gehabt hast, da kommen schon 1000 zusammen.
Edward: In den letzten 40 Jahren hatte ich nur dich.
Bella: Mich „hast“ du nicht. Mich musst du immer wieder erobern.
Edward: Dann lass dich endlich beißen, sonst wird das mit dem Erobern nichts mehr.
Bella: Das Alter hat auch seine schönen Seiten.
Edward: E-Bike fahren und Grüne Mappe lesen beim Facharzt, oder was?
Bella: Du bist unmöglich.
Edward: Unendlich. Ewig eben.
Bella: Klugscheißer.
Edward: Blöde Kuh.

Eichhörnchen muss lesen können


Den Tieren des Waldes verlangt man heute viel ab.
So wie die Menschen im Mittelalter nicht lesen oder schreiben konnten, so ließ man auch die Tiere des Waldes jahrhundertelang unbehelligt in ihrer heilen Welt, die höchstens ein angetrunkener Jägersmann stören konnte.
Nach der Erfindung des Verkehrsschildes, dessen sich der Deutsche besonders gern bedient, entdeckte man relativ spät den Wald als Ort der Verbote und Hinweise.
Dem Eichhörnchen etwa teilte man hier und dort unmissverständlich mit, dass sein  Weg in einigen Metern endete und ein "Baumkronenweg" beginne.
Das Eichhörnchen war bislang mit dem Sammeln und Horten von Eicheln beschäftigt; seit eineiiger Zeit sitzt es im Kobel und lernt lesen und schreiben, um den Anforderungen der neuen Zeit zu genügen.
So wie das Kind verlernt hat, rückwärts zu laufen, verlernt der kleine Waldnager das Sammeln von Eicheln, weil er seine Nase in Bücher stecken muss.
Wenn dann der Hunger plagt, wird auch das gebildete Tier feststellen, dass man vom Lesebuch allein nicht leben kann, es sei denn, man verdingt sich gegen Nahrung als Vorleser für nicht bildbare bzw. bildungsferne Tiere, wie etwa das Wildschwein oder die Waldschnecke.
Der Jägersmann sollte aber auf der Hut sein, denn in schlauen Tierbüchern stehen auch Bauanleitungen für Lebendfallen, in der der Grünrock sich nicht besonders schick ausmacht. 
Ratschlag für den Waidmann: Die Flasche Mümmelmann bleibt mal zu Hause und dafür sperrt er seine Augen auf, um nicht fette Beute eines entwurzelten Waldtieres zu werden, das sich sowieso nur vegetarisch ernährt!

Gefährliche Erfrischungstücher


Der Mensch ahnt vielleicht sein Leben lang, dass es nicht gut ist, sich mit Erfrischungstüchern von 4711 einzureiben, um nicht mehr zu riechen.
Der Mensch weiß aus Erfahrung, dass man, hat man sich erst eingerieben, wirklich riecht. Nach diesem speziellen Geruch dieser speziellen Firma.
Hunde bellen aggressiv, Katzen springen fauchend ins Gebüsch und die Zecken nehmen die Beine in die Hand und suchen sich einen neuen Wirt, dem sie eine Portion frisches Blut abzapfen können.
Der Mitmensch rümpft die Nase und bleibt unkommunikativ, wenn nicht sogar provozierend apathisch in Verbindung mit hochkonzentrierter Ignoranz.
Körpergeruch muss nicht immer schlimm sein, wenn man die Alternative kennt.
Dass das längere Verweilen mit dem Erfrischungsgeruch Körper und Seele nicht guttut, konnte ein gelungener Versuch beweisen.
Man tat eine schicke Knetgummifigur, die fröhlich nund entspannt aussah, zusammen mit einer Gefrierbeutelklammer, einem Streifen Pattafix und einem - wohlgemerkt- eingeschweißten Erfrischungstuch in eine Box, ließ alles 6 Wochen dort verweilen und schaute dann nach, was passiert war: Während die unbeseelten Objekte wie Gefrierbeutelklammer, Pattafix und Erfrischungstuch vollkommen schadlos blieben, zeigten sich am Knetgummimännchen deutliche Zeichen psychischen und auch physischen Zerfalls.
Die Mimik war eher der Schizophrenie zuzuordnen, während der Körper Anzeichen von Delirium tremens aufwies. Von inneren Organen keine Spur; die Knochen bis zur totalen Verformbarkeit aufgelöst.
Der Mensch sollte sich einmal mehr seiner Ahnungen besinnen und nicht erst auf die Wissenschaft warten, die den letzten Zweifel ausräumen muss, damit endlich gehandelt werden kann.
Na, hast du ein Erfrischungstuch benutzt?, muss kein Kompliment sein. Manchmal ist es besser, sich für seinen hauseigenen Körpergeruch zu entscheiden.

Zur Rezeptionsästhetik

Die keine Leerstellen haben,
gehen manchmal auf den Gedankenstrich.

Georg Krakl: Verletzte Sohle (2013)


Meine Jacke hing am Haken,
hatte Streit mit meinem Schuh,
hatte Schubiduh zu dem gesagt,
nicht zum Wohlbefinden nachgefragt,
nicht gegrüßt und nicht genickt

schwarzer Schuh ist jetzt geknickt;
Sohle ist gebrochen.

Jacke fiel vom Haken, kommt jetzt angekrochen.

Wissen: Ramses und Raps

Ramses der Soundsovielte und der Genitiv von Raps (Rapses) unterscheiden sich nur in einem Buchstaben!

Der König, der Pinguin und der Holzhase diskutieren übers Herrschen

Einst träumte mir, ein König, ein Pinguin und ein hölzerner Hasse hätten zusammengestanden und Probleme gewälzt.
Ich habe keine Probleme, sagt der Hase zum wiederholten Male, und ich lasse mir auch keine einreden. Auf jeden Fall habe ich keine Probleme mit Königen oder Pinguinen.
Und wie sieht es mit Königspinguinen aus?, fragte der Pinguin, der genervt mit seinen stummeligen Flügeln schlug.
Königspinguine sind eine Legende, sagte der König, wenn es die gäbe, wüsste ich davon.
Königspinguine gibt es doch, sprach der Pinguin, man kann sie nur nicht sehen, weil sie keine Krone haben.
Und kein Land!, ergänzte der König deutlich.
Du hast doch auch kein Land, wand der Hase ein.
Bei mir ist das eine Ausnahme; ich bin auf der Suche nach einem Land, das ich mal so richtig regieren kann, erklärte der Monarch ohne Land. Ständig höre ich, ich sei überqualifiziert. Das sind doch alles faule Ausreden. Ein Land braucht einen König. Basta.
Zum Beispiel Grönland. Da müsste dir doch das Herz höher schlagen, Pinguin!
Grönland? Wo soll das denn sein?, fragte der Pinguin.
Erster Staatsakt: Mehr Erdkunde in Grönland. Die Bewohner sollten wissen, wo sie leben und wo nicht, postulierte der König mit starker Stimme.
Ich lebe aber nicht in Grönland, antwortete der Pinguin.
Ist doch klar, sagte der Hase, ich lebe übrigens nicht auf den Osterinseln, König, falls du jetzt auf andere Gedanken gekommen bist.
Ihr werdet frech, Leute, das geziemt sich nicht. Etwas mehr Respekt vor einem Monarchen! Der König war verärgert.
Ohne Land, ohne Land! Leierten die beiden Gesprächspartner.
Euch fehlt eine starke Hand, meine starke Hand, die euch zwischendurch mal die Hammelbeine langzieht.
Haben wir nicht, haben wir nicht, leierten die beiden weiter.
Ihr habt doch keine Ahnung! Wahrscheinlich so ein Fall von "in Sport und Religion gut", aber nicht wissen, wo Grönland liegt, und dass die Osterhasen nicht von den Osterinseln kommen, das war nämlich Hazy Osterwald, der berühmte Trompeter mit seinem Septett in den Fünfzigern...
Sextett, Sextett!, leierten die beiden weiter und lachten jetzt lauthals.
Der König war genervt.
Ich geh jetzt meine Krone putzen, sagte der König, die Krone ist das Wichtigste, was ein König zum Königsein braucht....
Land, Land, der braucht Land! Die beiden Tiere kringelten sich vor Lachen.
Der König wollte jetzt nicht wieder das Wort "Mobbing" strapazieren, aber das war hier eindeutig Mobbing.
Auf Grönland kicherten derweil die Eskimos, oder Igluits, wie sie sich selbst nannten und nach denen man eine Tiefkühlkostfirma benannt hatte, und rieben sich die Fäuste, dass sie verschont bleiben würden von einem König, der nur eine Krone besaß, die er regelmäßig putzen musste, aber nicht wusste, dass Pinguine am Südpol leben.
Ich selbst aber dachte: Was für ein bescheuerter Traum! Zeit, aufzuwachen.



Weisheit des Alltags: Aufblähen

Was dient denn dem Menschen, der sich aufbläht, mehr,
als die heiße Luft, die seine Mitmenschen produzieren?

Bodos Briefe: Liebe Lena Meyer-Landrutsch!

Das schreit der Spiegel in die Welt: 'Doch Lena verhaspelte sich - und nannte stattdessen Norwegen. Der Fehler wurde korrigiert und Lena entschuldige sich wenig später in der ARD. "Das war ein Komplett-Ausfall. Es ist mir so unangenehm."'(Spiegel-online, 19.5.2013)


 Liebe  Lena!
Sei nicht traurig. Auch wenn das nicht jedem passiert: Dänemark ist nicht Norwegen.
Bodos Welt fordert seit Jahren mehr Erdkunde für Schulkinder.
Mallorca liegt bei Hannover, jedenfalls glauben das viele Neuntklässler noch, man sei da eingestiegen und nach 2 Stunden ausgestiegen. 
Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien.....So oder ähnlich haspelte Andy Möller und bewies einmal mehr: Was Hänschen nicht gelernt hat, weiß Hans auf keinen Fall.
Erkunde hin oder her, du, liebe Lena, du hast jedenfalls mal den ersten Platz gemacht. Damit stehst du in einer gedachten Reihe mit Nicole und ein bisschen mit Udo Jürgens, obwohl Österreich nicht Deutschland ist. 
Aber was ist schon was es ist? Richtig: Die Liebe. Sagt jedenfalls Erich Fried. Der aber keine Schlagertexte schreibt.
Was war denn mit Natalie? Plaudert wie ein Wasserfall, so kaskadenmäßig, und wird abgeschlagen. Unsere Schnatterlie! Da hatte ich mehr erwartet. Gestern jedenfalls.

Nach dem ESC ist vor dem ESC, wie Sepp Herberger sinngemäß philosophiert hätte.
Manchmal wüsncht man sich, es gebe kein Danach.
Gruß
Bodo

Bodos Briefe: Liebe Natalie!

Liebe Natalie!
Aus redaktionellen Gründen schreibe ich diesen Brief schon vor dem Contest, denn ich weiß, dass du heute Abend gewonnen haben wirst.
Du hast alles, was eine Siegerin im European Songcontest braucht:
Du bist blond, du bist rassig, temperatmentvoll, über 30 und lebst in keiner Beziehung und hast wahrscheinlich ein alleinerziehendes Kind; du hast kräftige Oberarme und einen starken Willen, was dein ausgeprägtes Kinn mir zeigt.
Du bist vollbusig und hebst dich angenehm von den Kleiderständern der Modebranche ab. Du bist zeltfesttauglich, mit dir möchte man mal ein Pils stemmen oder zwei, oder in der Sektbar Brüderschaft trinken; vielleicht heißt es heutzutage auch Geschwisterschaft.
Du trägst gern hellblau, obwohl du ein Mädchen bist.
In einem Dirndl würdest du dem Brüderle gefallen und du hast dir eine Strähne schwarz getönt, weil du gegen Rassismus in der Schlagerbranche bist.
Du hast alles. Einfach alles. Nur das Lied ist scheiße.

Es grüßt dich Bodo.


Ted Willjems: Im Land der Plastikfrauen (5)


Frepp, altes Glubschauge, krall dir deinen Zeitspanner und wirf mal einen Blick auf diese Plastikfrau: Mundschutzbarbie.
Also, wie ich dir schon geschrieben habe, sind die hier alle antiseptisch, klinisch rein. Da hast du gleich dieses Gefühl: Passiert nichts. Da gibt es kein fremdes Virus, das hinterher unsern Heimatplaneten killt.
Da darf man einen Schritt näher rücken.
Wir als Fleischlinge sind ja dem Kuss nicht abgeneigt, und die meisten Plastikfrauen tragen keinen Mundschutz; wenn man sie küsst, merkt man, dass sie auch an den Lippen hart sind. Man muss ja nicht küssen.
Mundschutz-Barbie hat da schon ein Signal gesetzt: Küssen nicht nötig, meine Lippen sind hart, das ist nichts für Fleischlinge, da mach dir mal keine Gedanken oder Hoffnungen.
Das erotische Element ist hier der Verzicht. Der Verzicht auf den Kuss etwa.
Ich glaube fest, dass das die Botschaft ist. Fass mich an, aber küss mich nicht!
Im Land der Plastikfrauen heißen alle weiblichen Wesen Barbie. Um sie zu unterscheiden, haben sie einen Beinamen, Gletscherfrisurbarbie oder eben Mundschutzbarbie.
Letzte Woche war ich mit Migränebarbie in einer Art Chinarestaurant. Du glaubst es nicht. Nach einer Tüte Glutamat war nicht nur die Migräne da, sondern auch ein steifer Hals, dabei war der doch schon vorher hart gewesen. Den Rest kannst du vergessen.
Auf Mundschutzbarbie setze ich voll. Sie trägt einen weißen Kittel, was das Reine, das Unschuldige, das Unberührte so unterstreicht. Ich glaube, ich bin verknallt.
Ich würde gern mal einen Blick unter den Mundschutz werfen, das scheint aber tabu zu sein. Auf jeden Fall in der Öffentlichkeit nicht erwünscht.
Frepp, reiß dich zusammen, wenn ich dir solche Dinge schreibe!
Hast du mit deinem Zeitspanner rausgekriegt, was Gletscherfrisurbarbie gestern, vorgestern und vorvorgestern und vielleicht auch an den Abenden davor gemacht hat? Du weißt doch: Wegen der Sprüche der Plastikkerle an der Bar…
By the way (Off the Rekord): Wie kann man sein Kind nur Kinderschutzbundbarbie nennen?! Das ist ein Plastikmädchen, das Mundschutzbarbie betreut. Ich fasse es nicht.
Auf bald.
Gruß ins vorletzte Jahrtausend, oder wohin? Weiß immer noch nicht, wo und wann ich hier bin.
Gondo

Der Japaner


Der Japaner war nicht immer so gelbblass, wie er heute manchmal wirkt, so kulturell gehetzt, so dauernd fotografierend und ruhelos.
Vor vielen Jahren war er eine schillernde Gestalt, die aber wenig im Ausland Beachtung fand, weil die Reisetechniken  noch nicht ausgereift waren.
Farbenfrohe Gesichter sorgten für gute Laune, die Frisur war in eine Art Großohrenperücke hineingeföhnt, sodass man dem Inselbewohner immer eine gute Portion Musik mit vielleicht fetten Bässen zugeordnet hätte.
Wenn es was zu schneiden oder stechen gab, hing ein scharfes Schwert mit tausendfach gefalteter Klinge an der Schulter. Enthauptung war damals schon völlig geräusch- und schmerzlos.
Ein Schielen der Augen verlieh den später Blassen etwas Schelmenhaftes.
Heute steht der Japaner oft im Weg, wenn man eine Sehenswürdigkeit oder ein Denkmal fotografieren, oder einfach betrachten möchte.
Schade eigentlich, denn die Welt könnte um einiges bunter sein und auch das Sushi ginge ein Portion föhlicher runter.



Tragik des Rapses


Warum ist der Raps so gelb, dachte ich als Kind immer und war erschreckt, dass sich Rehe in ihm berauschten und umkamen.
Rhapsodie in Gelb, fabuliere ich, nachdem ich Gershwin gehört hatte.
Damals war Raps selten, Autos fuhren mit ihm nicht und als Salatöl war er nicht denkbar. Niemand wusste, wie die Samenkapseln aussahen und was man mit dem Samen anfangen konnte, außer ihn wieder auszustreuen für die nächste Ernte. Ein völlig nutzloser Kreislauf, ein perpetuum mobile, das nicht nur sich selbst reproduzierte sondern Überschuss erwirtschaftete und vielleicht in einigen Jahrtausenden die ganze Erde überwuchern würde, die Menschheit im eigenen Keim, der längst ein Krebsgeschwür geworden sein würde, erstickte.
Raps. Täuschende Schönheit. Aber welche Schönheit ist denn mehr als ein Schein? Das Sein der Schönheit reduziert sich doch aufs Schönsein und das wiederum ist doch nur Schein. Ist es denn Vollkommenheit, wenn Sein und Schein identisch sind? Oder ist es nur die Vorwegnahme des Privatfernsehens? Nein, ist es nicht, denn das Privatfernsehen scheint noch nicht einmal schön zu sein.
Damit reduziert sich der Raps auf eine tragische Funktion. Herumzustehen und zu stinken, damit Rehe sich an ihm berauschen und sterben.
Schade um die schöne Natur.

Auragucken

Moppel: Deine Aura ist ganz gelb!
Horst: Toll!
Moppel: Wieso toll?
Horst: Na, gelb ist doch toll.
Moppel: Find ich nicht.
Horst: Wieso das denn? Du hast doch gar keine Aura.
Moppel: Doch.
Horst: Und? Welche Farbe?
Moppel: Die ist unsichtbar.
Horst: Quatsch. Die muss doch eine Farbe haben.
Moppel: Immer nur haben, haben, haben. Es geht doch ums Sein.
Horst: Das ist ja Fromm.
Moppel: Wieso schreibst du denn Fromm groß?
Horst: Na und ?
Moppel: Das ist keine Antwort.
Horst: Weiß ich selber.
Moppel: Scheiß-Esoteriker.
Horst: Bist du aggressiv? Da sind so schlechte Schwingungen.
Moppel: Aggressiv? Dass ich nicht lache.
Horst: Dann lach doch! Soll ja helfen!
Moppel: Weißt du eigentlich, dass du hier nur Imperative raushaust?
Horst: Was soll das jetzt wieder?
Moppel (leise): Er weiß nicht, was Imperative sind, aber eine gelbe Aura haben! Eigentlich eine pissgelbe Aura.

Wolf Wonderschreck: Gewalt (1993)

Gehämmere stürmt erneut dein Gehirn
Ekelzerstäuber umspritzen deine Schweißdrüsen
wecken deine Angst
Antworten auf ungestellte Fragen martern dein Inneres
lallendes Gegenüber ballt die Faust
tatenlos zusehen wie die Gewalt näherkommt

Geifriges Bemühen um
Einheit und Zwiespalt
waberndes Etwas klatscht auf den Beton
Auwehgeschrei im Blumenbeet
lustvolles Stöhnen übertüncht von
tropfköpfigem Glotzauge vor laufender Kamera

Großes Maul
erdrückende Erregung
Wiegelei und Wogen schwachsinniger Unkenrufe
Arm ab
Lastkähne der überfrachteten Gesellschaft
trotten den Gang hinab

Geradeausgerede von Ordnung
ehernen Werten der Abschaumgesellschaft
wechseljahriges Geflenne der Geschichte
Antipasta oder Antizipation der
Leerformeln, Lobgesänge, Litaneien
Tod

Schweine sind gar nicht so

Heinzi: Was willst du denn mal werden?
Bruno: Formfleisch.
Heinzi: Wieso das denn, ich dachte Elektriker?
Bruno: Hat keine Zukunft.
Heinzi: Und warum Formfleisch?
Bruno: Das gibt einem Halt.
Heinzi: Ist das denn ein Ausbildungsberuf?
Bruno: Das geht wie von selbst. Wie geschmiert praktisch.
Heinzi: Ich weiß nicht...
Bruno: Ich schon. Immer noch besser als Wurst.
Kuno: Von Bruno kannst du dir mal ne Scheibe abschneiden, Heinzi.
Heinzi: Ja, später vielleicht.



Momentaufnahme: Vatertag im Raps

Der Raps blüht und verströmt diesen merkwürdig-würzigen Geruch, der bei manchen Menschen Waschzwänge auslöst. Da ein halber Motorradfahrer, der sich durch eine Menge Vatertagswanderer gequetscht hat und vielleicht mit seelischem Schaden davonbraust, weil man ihn angepöbelt hat.
Hey, Easy-Rider auf deinem 40qcm-Chopper! So etwa kann die Diffamierung gelautet haben. Schwer für einen Menschen, dessen Hintern auf 125 qcm hockt und ein Brausen am Ausgang spürt.
Die Rapsfliege poltert durch die Lüfte, wie verquer die Flügel, unstrukturierte Flugpläne zeugen von tierischem Chaos.
Die Sonne dann, warm, stechend. Dann eine Wolke. Ein Hund mit Besitzerin. Wohin wird er seine Exkremente setzen?
Die Vatertagsgesellschaft macht laute Töne und setzt sich Richtung Wald ab.
Und dann die Frage: Gibt es überhaupt halbe Motorradfahrer, oder muss es heißen: Fahrer auf halbem Motorrad?
Brennend die Frage, bedenkt man, dass die ersten Vaterschaftsgesellschaften bereits eine Stoffwechselspende auf den Mutterboden oder Asphalt abgegeben haben.
Friedlich alles, Land eben.

Tagesorakel: Bo - Die Zersplitterung

Bo - Die Zersplitterung
Ja, der Chinese hüllt sich gern in Weisheiten, die keiner versteht.
Warum das Gebilde jetzt Zersplitterung heißt, kann man nur ahnen; ist doch alles schön geordnet und überschaubar.
Dem Westler fallen da eher Begriffe ein wie "umgestülpter Zahnputzbecher" oder "Loch mit Deckel".
"Tür" ginge auch noch, also, ohne Türblatt, eher "Tor".
Wenn die obere Platte zerbrechen würde, dann ist ja immer noch keine Zersplitterung da, sondern dann hat man zwei schöne Stapel, vielleicht Kaminholz, was viel gemütlicher ist als Zersplitterung.
Überhaupt: Was zersplittert denn heutzutage noch? Plastik und andere unzerstörbare Werkstoffe bieten doch der Zerstörungswut des Cholerikers schon lange nichts mehr. Der muss jetzt immer Frau und Kinder anschreien und kann sich nicht am Möbelstück degoutieren und das in Stücke holzen.
Was ein umgestülpter Zahnputzbecher aber für den Tag bedeutet, das weiß hier im Westen keiner. Vielleicht wird es heute feucht, weil letzte Tropfen vom gestrigen Putzvorgang nach unten sickern. Eher nicht.
Tor. "Tor sei das Zeichen. Hinderlich ist es, hindurchgehen zu wollen. Dann bist du einer."
Nur was für Leute, die Wortspiele verstehen.
Vorsicht am heutigen Tag sei geboten. Sicherheitshalber schon mal etwas Geld spenden.
Kontonummer auf Anfrage.

Falsch verstandene Metaphern: Einen heben gehen

Ich bin verliebt in deine Oberarme, sagte Karl.
In meine Oberarme?, fragte Marianne. Warum nicht in meine Augen, meinen Busen, meine schlanken, aber muskulösen Beine, in meine Seele vielleicht, so wie es alle Leute tun?
Ich bin verliebt in deine Oberarme, sagte Karl und wiederholte sich.
Das ist ja interessant, seufzte Marianne.
Wollen wir einen heben gehen?, fragte Karl.
Marianne war sich nicht sicher, ob sie in irgendetwas von Karl verliebt war, oder jemals verliebt sein würde, aber warum nicht einen heben gehen?
Ok, sagte sie, gehen wir einen heben.
Ich starte mit 50 kg  liegend auf der Bank zum Aufwärmen, jubelte Karl und die Freude spritzte nur so aus seinen Augen. Wie viel soll ich dir auflegen?
Auflegen, auflegen, murmelte Marianne, wie unromantisch. Und das kühle Hefe zerfiel vor ihren Augen.

Jetzt grüne Eier auf dem Markt


Die eierlegende Industrie hat genügend Skandale hinter sich. Dioxin im Dotter, Käfighaltung und Antibiotika im Frühstücksei sind nur drei Beispiele für einen unsäglichen Imageverlust. Den Menschen bleibt der Eierlöffel im Halse stecken; aber was sollen sie sonst essen, man kann nicht alles im Kuchenteig verrühren, wo der Unrat unsichtbar wird.
Genmanipulateure haben sich jetzt intensiv der Imageaufbesserung der Geschassten hingegeben und das grüne Ei entwickelt. Eigentlich ist es kein richtiges Ei, denn die in der DNS veränderte Brunnenkresse sorgt für das Ei-artige Aussehen, sogar der Eierbecher könnte mitgegessen werden, das sagt man aber lieber nicht. "Früher hat man aus Kressen Brunnenringe gebaut, heute sind wir einen Schritt weiter", so der Pressesprecher des Verbandes deutscher Stadt- und Landeier.
Der Konsument frohlockt: Endlich Gesundheit pur. Zum täglichen Cholesterin gesellt sich die gehörige Portion Vitamine, und das alles in einem Biss.
Aus dem Geöffneten Ovum sprießt das Grüne nur so heraus und rührt das Öko-Herz.
Welcher Hahn hier zugetreten haben soll, interessiert mal wieder keinen.

Georg Krakl: Menschen am Abgrund (2013)

Pawel Pikass: Zwei sind am Abgrund,
einer ist schon drin, einer
geht weg (2013) 

Menschen
am Abgrund
wirken immer größer
als 
die die
schon unten sind

Körpersprache leicht gemacht

Welche Redewendungen, Redensarten oder Aussagen andere Art sind auf dem Foto dargestellt?
1. Lügen machen lange Ohrläppchen.
2. Für Finanzabzocke gibt es zwei Jahre, aber nicht für mich.
3.Ich sehe aus wie ein Osterhase, habe aber einen Igel in der Tasche.
4.Ich habe (mache) lange Finger.
5.Unsere Bankkunden sind so doof!
6.Nur eine Progenie pro Genie.

Die Lösung aufschreiben und anschließend wegwerfen.

Praktika als "Jubeljugendlicher" und "Trubelshooter"

Da nicht genügend qualifizierte Ausbildungsplätze im Kassenbereich angeboten werden können, sponsern die Kreditinstitute Praktikantenplätze als "Jubeljugendliche".
Diese können immer da eingesetzt werden, wo es nichts zu jubeln gibt, wo schlimmstenfalls sogar kritisiert und  protestiert wird.
Abgeleitet vom Begriff "Jubelperser", die damals in den Sechzigern dem Schrat von Persien und seiner Frau Farah Diebstahl Schützenhilfe leisteten, soll das Praktikum in Krisenzeiten vor schlechter Stimmung am Arbeitsplatz schützen.
Anschließend könnte man den drei erfolgreichsten "Jubilanten" ein Folgepraktikum als "Trubelshooter" anbieten, bei dem mit Gummisgeschossen auf renitente Systemkritiker - was auch immer das genauer bedeutet - abgefeuert werden, um das frei-radikale Jubeln unter Kontrolle zu halten.
Für das Folgepraktikum gibt es zahlreiche Bewerbungen, vor allem, weil die Praktikanten die Geschosse, die nicht getroffen haben, behalten dürfen, um sie in einer Selbstschussanlage auszuprobieren.
Das Bildungsministerium übte verhaltene Kritik, dass beide Praktika nicht die von der Wirtschaft geforderten Schlüsselqualifiaktionen "keine Frage stellen, Kopf unten halten, weiterarbeiten" förderten.
Derweil sind die ersten Jubeljugendlichen bereits im Dienst und können dem Bildungsministerium effektiv Paroli bieten.

Was bitteschön ist Kronpit?

Den Menschen steht es oft vor der Stirn, was sie denken, sagt der Volksmund, und das zu lesen hat eine ganz andere Qualität, als von den Lippen abzulesen.
Was wir denken, sagen wir nicht immer; aber Schweigen ist auch nicht der Ausdruck von Nichtdenken.
Bei genauem Betrachten kann man die großen Themen erkennen, die den Denkenden durch den Kopf schwirren.
Manchmal verwirren diese Gedanken, denn ihre Thematik wirkt konfus und muss erst einmalig zu Sinn und Verstand gebracht werden.
Steht auf der Stirn in großen Lettern das Wort "Kronpit", dann ist die erste Frage: Was ist ein Kronpit? Und warum, so Frage zwei, denkt der Mann das? Will er, Frage drei, vielleicht einmal ein Kronpit werden?
Ist Prince Charles ein Kronpit? War es Willem Alexander an der Seite von Minimax?
Ein Kronpot ist umgangssprachlich die Krone, die das Haupt des Herrschers schmücken soll.
Wir kennen Cockpit und Prickelpit, wir kennen den Schauspieler Bad Pit und das Gothic-Magazin The Pit.
Das hilft uns aber nicht weiter.
Da denkt ein Bürgerlicher, vielleicht sogar ein Politiker, das Wort Kronpit.
Niemand aber weiß, was dieses Wort bedeutet.
Können wir solchen Menschen über den Weg trauen, die zwar denken, aber nicht wissen was?
Soll man solchen Menschen eine Regentschaft überlassen?
Wir alle schreien: Nein!Nein!Nein! Kronpit ist Bullpit, oder so ähnlich.

Aus dem Natürlichen: Eisprung

Vassily Kannikski: Allez hopp, du Ei! (2013)
Ei 1: Los, spring!
Ei 2: Du zuerst!