Jetzt grüne Eier auf dem Markt


Die eierlegende Industrie hat genügend Skandale hinter sich. Dioxin im Dotter, Käfighaltung und Antibiotika im Frühstücksei sind nur drei Beispiele für einen unsäglichen Imageverlust. Den Menschen bleibt der Eierlöffel im Halse stecken; aber was sollen sie sonst essen, man kann nicht alles im Kuchenteig verrühren, wo der Unrat unsichtbar wird.
Genmanipulateure haben sich jetzt intensiv der Imageaufbesserung der Geschassten hingegeben und das grüne Ei entwickelt. Eigentlich ist es kein richtiges Ei, denn die in der DNS veränderte Brunnenkresse sorgt für das Ei-artige Aussehen, sogar der Eierbecher könnte mitgegessen werden, das sagt man aber lieber nicht. "Früher hat man aus Kressen Brunnenringe gebaut, heute sind wir einen Schritt weiter", so der Pressesprecher des Verbandes deutscher Stadt- und Landeier.
Der Konsument frohlockt: Endlich Gesundheit pur. Zum täglichen Cholesterin gesellt sich die gehörige Portion Vitamine, und das alles in einem Biss.
Aus dem Geöffneten Ovum sprießt das Grüne nur so heraus und rührt das Öko-Herz.
Welcher Hahn hier zugetreten haben soll, interessiert mal wieder keinen.