Georg Krakl - Gedicht mit einem Fetisch drin

Beim Streifen durch den Märchenwald, da fand ich einen Fee-Tisch;
In einer Tasse heißen Wassers hing ein Tee-Fisch.
Das arg’ Gebräu, das machte scheu,
Nicht nur die Menschen, auch die Feen.
Hab keine mehr gesehen.

Im Märchenwald ist mir jetzt kalt,
Ich sehne mich nach heißem Trank.
Der Fisch-Tee ist schon kalt.
Ach, Tisch-Fee, Tisch-Fee, hilf! Mein Herz ist krank.

Es dreht sich mir der Magen,
Müsst’ ich die Tasse leeren.
Ich kann mich meiner Sehnsucht nach der Tisch-Fee nicht erwehren.
Mir bleibt nur kalter ungesüßter Tee vom Fisch und grenzenloses Klagen.

Quintessenz:
Ohne Tisch-Fee, 
ohne Fee-Tisch
Nur mit Fisch-Tee
bleibt der Tee-Fisch 
nur ein Fetisch.


Wie große Nasen wirken

Männern mit kräftigen Nasen attestiert man gern eine gewisse Präsenz im Geschlechterkampf: An der Nase des Mannes erkennst du den Johannes.
Dieser abgegriffene Spruch zeigt, auf was der Mann in seiner Physiognomie reduziert wird. Das ist ungerecht.
Frauen mit langen Nasen dagegen wirken traurig und eher lethargisch. Ihr Mund sieht dadurch gleich kleiner aus, ihre Sprechfähigkeit scheint eingeschränkt und es könnte schwierig werden, mit ihr mal richtig einen kippen zu gehen. Durch die große Nase erscheint das Hirnbehältnis klein und damit auch das Hirn selbst.
Das ist ungerecht.
Frauen können denken.
Die Frage ist natürlich immer, was ?

Manch eine mag diese Sätze als immanent frauenfeindlich einstufen.
Fakt ist aber, dass hier dem Mann ein Spiegel vorgehalten wird. In der langen Nase, die ja auch bei Männern eher Kleinhirnigkeit assoziieren lässt, sieht er die eigene Zulänglichkeit, oder, im schlimmen Fall, die eigene UnzuLÄNGlichkeit.
Deutlicher muss man ja wohl kaum werden.
Der Rat ist: Versöhnung mit den Frauen. Ok, ihr seid mehr, wohin man auch schaut, lange Nasen können schön sein.
Müssen aber nicht, weder bei Mann, noch bei Frau.

Denkmal für Pinörkel

Endlich hat es der Pinörkel geschafft: Man hat ihm ein Denkmal gesetzt.
Stellvertretend für die Pinörkel, die uns geläufig und gegenwärtig sind, die wir mit Namen kennen und die wir persönlich ansprechen,  entstand an einem unbenannten Ort das "Denkmal des unbekannten Pinörkels", der den eigentlichen Weltpinörkel repräsentiert und MIllionen und Abermillionen der kleinen Helfer im Alltag und der liebgewonnenen Spielgefährten ehren soll.
Wir alle wissen zu schätzen, was die Pinörkel für uns leisten, wie sie uns helfen und wie sie sogar dem einsamen Menschen ein Gefährte sein können, wenn dieser einmal in einer stillen Stunden jemanden braucht, der ihm zuhört.
Der nächste Schritt, den es zu tun gilt, wäre die Einführung eines "Welttages des Pinörkels". Für welchen Blödsinn gibt es nicht schon Welttage? Und da kommt es auf einen weiteren doch wohl nicht an. Verdient hätte es der kleine Freund.