Georg Krakl - Zeili Mairuss/ Du bist meine Abrissbirne

Hier zum Mitsingen, die deutsche Version von "Wrecking Ball" :

Du bist meine Abrissbirne
triffst mich voll vor den Kopf an mein Hirn, eh!
Ich bin deine Abschussdirne
nach Amanda
von der du der Mann da-
von warst. Gewesen.
Abschiedsbrief nicht gelesen.
Gab wohl keinen.
Mit zittrigen Beinen
nach fünf Doppelkorn
sing ich von vorn.

(Man fängt so lange von vorn an,
bis der Doppelkorn dann
nach draußen schießt
und sich über Rosen und Tulpen ergießt.
Wahlweise auch Nelken,
selbst wenn die dann welken.)

Hier das Original hören

Mädchen mit buschigen Augenbrauen



Da umringen die Topmädels die Heidi und sie tragen alle diese waigelschen Augenbrauen, dick, borstig und wie sie vermutlich bei Tieren zu finden sind, die Heidi aber mit gezupftem Haar, fast nackt im Gesicht, so jugendlich, so menschlich, so untierisch, so unschuldig.
Die Mädels grienen verlegen und der Bertrachter denkt, wie alt, wie alt, wie archaisch, ob sie wohl überall diese üppige Behaarung pflegen?, oder ob sie nur am Kopf, so wie es Trend ist, diesem Haarkleid frönen und der Rest in vorpubertärem Zustand schlummert, an dem sie alle zwei Tage Messer anlegen müssen. Die Heidi so dünn und jung, dabei ist sie die Älteste und ihr Körper lässt Gebrauchsspuren durchschimmern.
Die Mädels, die um ihre Gunst ringen, tun alles um ihr zu gefallen, wenn nach dem Augenbewuchs die Ohrbehaarung drall und dunkel und üppig aus den Gehörgängen wuchern soll, dann lassen sie wuchern, denn sie wollen den Pott, den Preis, den Pokal, den Sieg.
Heidi aber will nur jung aussehen, will die Schönste sein, will die mit dem klaren Blick sein,  die auch im Gesicht Nackte sein, und das alles wirkt, wenn sie unter Waigelantinnen mit buschigen Augenbrauen weilt und wenn nötig, neben herausquellenden Ohrbüscheln  lächelt. 

Georg Krakl - Busreisen

Mit dem Imbus
Im Bus
Öffnete Heinz zehn Ladeluken
Fand dahinter je zehn Luderlaken
Darin eine Gruppe Schnaken
Und ein Kampfgeschwader Kakerlaken,
Die in Luderlaken hinter Ladeluken
Gerne tags und nächtens spuken.

Machst du eine Busreise
Mal in einem Reisebus
Dann ist Leisesein in Ladelukenluderlakennähe
Unbedingt ein Muss.


Georg Krakl - Fellachen

Die Fellachen
konnten so grell lachen
über Sachen,
die nicht lustig sind,
zum Beispiel übers Bärenkind
und recht erst übers Bärenfell,
sie lachten schnell.
Das Lachen der Fellachen war so pelzig,
und die Zähne, die sie zeigten, schmelzig.

Niemand lachte mit,
niemand machte mit.

Nur die Beduinen
zeigten leicht gequältes Grienen.




Rosa ist ein schöner Name

Liebes Tagebuch!
Ich habe mir überlegt, dass Rosa ein schöner Mädchenname ist.
Wer Rosa heißt, muss nämlich nicht auch noch Rosa tragen.
Der kann Blau anziehen und bleibt trotzdem geschlechtlich zu erkennen.

Rotkäppchen: Neues vom Wolf


Ich will das heute noch mal wiederholen, das ist doch ein Mythos, dass der Wolf rotkappige Mädchen frisst und deren Oma. Also, ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht. Wie gesagt, haben wir gern mal einen gekippt und dann unseren Spaß gehabt, wir haben "Fang den Hut!" und "Aus die Maus!" gespielt, und haben gelacht, dass die Leute immer dachten, das seien Kinderspiele. Die Mutter hat nach ein paar Wochen immer seltener Rotwein rausgerückt, weil sie wohl dachte, dass die Oma Alkoholikerin sein müsse. Quatsch! Die Oma hat nicht einen Tropfen von dem Zeug gesehen, geschweige denn getrunken. Auch vom Kuchen hat sie nichts abgekriegt. Meistens bin ich gar nicht hin zu ihr, weil es sowie schon spät war, wenn der Wolf und ich Feierabend gemacht haben. Der hat mich immer brav bis zum Waldrand gebracht, damit ich nicht belästigt oder überfallen werde. Das finde ich hochanständig von ihm; aber ich glaube, es ging ihm darum, dass ich auch die nächsten Wochen kommen könnte. Wer überfallen wird, hat nämlich meistens Stubenarrest, aus Sicherheitsgründen eben. Der Jäger, der nervte dann dauernd. Irgendwann hatte er uns entdeckt; wir spielten gerade Flaschendrehen mit Richtigküssen, und er wollte natürlich mitmachen. Nur, als der den Wolf küssen sollte, wurde er noch unangenehmer, weil er einen Wolfskuss gegen zwei von mir eintauschen wolltre. Der Wolf hat geknurrt, der Jäger sofort an die Flinte gefasst, und ich hab meine Sachen zusammengesucht und bin sofort nach Hause. Das war kein schöner Nachmittag. In der nächsten Woche habe ich mich mit dem Wolf am Pilzacker getroffen und wir haben überlegt, wie wir den Jäger austricksen könnten. Aber so richtig entspannend war das dann nicht mehr. Na, den Rest später.