Der Bühnenkünstler denkt - Wenn der Kollege nicht motiviert ist

Man kann nicht den Mann durch eine Frau ersetzen. Nehmen wir mal an, der Geschäftspartner und Kollege ist unpässlich oder schlimmer noch, unwillig, sich in Seuchenzeiten auf der Bühne zu präsentieren, weil er auf seine gewohnte Publikumsbeschimpfung verzichten muss, liegt der Gedanke ja nahe, einen Austausch vorzunehmen, um weiterarbeiten zu können. Eine Frau kommt da, auch wenn sie sich gerade anbietet oder gelegen kommt, nicht ernsthaft in Frage. 

Die Frau ist anders gestrickt als der Mann. Wenn du fragst: Na, wie siehst du denn heute aus, hast du wieder geweint?, ist sie sofort beleidigt oder spritzt Gift, dass du erblindest. Einen Herrenwitz kannst du logischerweise auf der Bühne nicht erzählen, weil die Frau nicht darüber lachen kann. Vielleicht lacht das Publikum, weil die Frau nicht lacht und dabei ein Gesicht macht. Muss aber nicht sein. Am besten hat man dann eine Kamera am Bühnenrand, als ob man das Publikum aufzeichnet, für einen Live-Stream oder eine Fernsehsendung etwa, dann lacht das über alles. Das kann man im Fernsehen immer wieder sehen. Eine Art Gruppenzwang, damit es nicht so aussieht, als habe man nicht mal den schlechten oder schlichten Witz nicht verstanden.

Frauen sind anders. Eine Frau fragt dann vor anderen Leuten, ob dein Bügeleisen kaputt ist. Während du gedanklich in den Taschenspiegel schaust, um dein Gesicht zu kontrollieren, zeigt sie auf dein Oberhemd, das ein paar Falten aufweist. Frauen kokettieren mit ihren Zahnklammern und suggerieren, sie hätten ein Problem beim Aussprechen von S-Lauten. Schnell gesellt sich eine zweite Frau dazu, die das gerade gehört hat und auch Brackets im Mund beherbergt. Da hat der Mann verloren. Das ist schlimmer als zwei gegen einen. Das ist: Zwei Frauen gegen einen Mann. Das ist Krieg, bei dem gelächelt wird und wo der Verlierer schon feststeht.

Deswegen: Ein Kollege sollte immer ein Mann sein, auch bei gleicher Qualifikation.

Das Auto muss zurücktreten im WDR

Ich höre meinen Lieblingssender WDR 5. 75 Prozent Textbeiträge. Keine Werbung. Musik nebensächlich.

In Paris werden Fahrradwege gebaut. Paris! Hauptstadt Frankreichs, dieser Fahrradnation, die erst ganz spät gemerkt hat, dass es auch Fahrradwege geben könnte. Die dann anfängt, grüne Linien zu ziehen und Fahrradsymbole zu kleistern. An unbefestigten Randstreifen. Jetzt geht es los! Paris soll Fahrradstadt werden. Vorzeigestadt.

Das Auto muss ein Stück weit zurücktreten.

Mit sträuben sich die Haare in den Ohren. Wie kann in einem schlichten Aussagesatz so viel Doofes stehen? Ein Stück weit - ja was ist das denn? Zurücktreten - das können Minister, wenn sie nicht resistent sind wie der Scheuer. Dessen Thema ist das ja auch. Der größte Radfahrer der Nation (Metapher!) hat's mit den Fettautosfahrern und den Bikern. Der Minister mit Kutte. Motorenlärm ist keine Belästigung. Tempolimits tun weh. Er möchte keinem wehtun. Ich verfahre mich in Nebensächlichkeiten.

Das Auto muss ein Stück weit zurücktreten. Weit und zurück - das klingt paradox. Ein Stück - was ist das? Ein Meter? Ein Kilometer? Ein Stück weit. Ab wo fängt weit an?

Das Auto muss ein Stück zurücksetzen.

Ein Auto kann nicht treten. Auch kein Stück weit. Wie weit sind wir, dass man den eingespeichelten Sprachbrei auch wieder durch die Zähne pressen und den Zuhörerohren anbieten darf. Ach, ich nörgele schon wieder. Jaja, mach's doch besser. Unsoweiterundsofort.

Man wird's ja mal sagen dürfen. Ich weiß, will keiner hören. Aber: Radio ist zum ZUHÖREN da. Radio ist nicht Fernsehen für Blinde, weil Fernsehen nicht Radio für Taube ist. 

Schreibt doch mal dem Scheuer: Das Auto muss ein Stück weit zurücktreten. Der versteht das vielleicht. Der will das aber nicht.