Georg Krakl - Blondinen

Gebroch'ne Herzen von Blondinen
Mit gesproch'nen Scherzen schienen.

Georg Krakl - Rose

Der Gürtel paart sich mit der Rose.
Durch diesen Vorgang geht die Anmut jener Blume in die Hose.

Der Gürtel paart sich mit der Rose.
Durch diesen Vorgang geht die Anmut jener Blume in die Hose.


Dadurch, dass man ein Gedicht zweimal veröffentlicht, wird es nicht besser. Auch ist fraglich, ob es der Leser besser versteht, wenn er es zweimal an verschiedenen Stellen liest. Das wiederholte Vorlesen mag helfen, aber kann der Durchschnittsbildungsbürger wirklich in die Tiefen eines Kurzen Textes mit Endreim dringen? Weiß er um die Not, die das Paaren von Gürtel und Rose hervorbringt, um die Verwandlung in einen Zustand zu bewirken, der schlechter ist als vorher? Das neue Leben sollte besser sein. Das ist ein wunderbares Axiom oder wie auch immer, das wir uns gerne zu Herzen nehmen. Warum sich bemühen, wenn es hinterher schlechter ist?
Beim Reimen bemüht man  sich auch und hofft, dass die einzelnen Wörter in einen besseren Zustand gehoben werden als vorher. Vielleicht waren sie lediglich eingereiht in ein  alphabetisch geordnetes Wörterbuch, oder - noch schlimmer- in ein Glossar. GLOSSAR! Allein das Wort schon, wie es klingt, wie es so träge und dickfellig in die Ohren und Augen kriecht, Glossar!, als ei es eine Krankheit oder ein eitriges Geschwür! Es gibt Wörter, die sollte man verbieten. Und da ist es doch schön, wenn man ein paar terffende Reime findet, die alles schöner machen. Auf Glossar reimt sich definitiv nichts!

Tipps für den Alltag: Weiche Stellen

An weichen Stellen
Weichen stellen.

Wenn Männer am Hemd reißen

Er reißt sein Hemd, der Mann, wenn er nicht weiter weiß, wenn er sich im Dickicht des Alltags verfangen hat, wenn die Kletten an seinen Strümpfen haften und zerren und zurren, in der Ferne des Uhus Murren, so hatte sich Markward den Abend nicht vorgestellt, irgendwer hatte ihn im Unkraut abgestellt, liegen gelassen, gut, er war voll gewesen, aber das hieß nicht, dass man ihn  überall liegen lassen sollte, könnte vielleicht, aber nicht sollte, das riss an der Seele, da reißt der Mann am Hemd, wie Markward auch, ein stummer Schrei, ein Akt der Verzweiflung. Freunde! Das dritthöchste Gut des menschlichen  Seins nach Geld und Sex. Freunde fürs Leben! Das war jetzt voll daneben.
Vielleicht war es auch kein Reißen. Vielleicht ein Kratzen oder Schaben. Ungeziefer, das sich im Hautbereich betätigte, gab Anlass dazu. Mal wieder duschen. Mal wieder frühstücken. Mal wieder ein Buch lesen, das Sparkassenbuch vielleicht, wenn was auf den Seiten stand. Schwarz auf weiß. Das Rote war unlesbar.
Ach, der Kopf, der Kopf, alles war im Wandel.
Der Tropf! Am Tropf hing manchmal die ganze Existenz.
Blödsinn im Maisfeld.
Ach was, wer brauchte Freunde, wer dachte an Scheiß Geld?
Was war das denn noch, was da blieb von dem allerallerwichtigsten Gut?
Freunde waren es ja wohl nicht, und Geld, neinnein.
Ach, denkt  Markward, ich bin so allein. Es juckt und Markward kratzt.


Neue Flagge

Die Schweiz wird bescheiden.