Andi Werwohl: H

Ja, Wehrwohl, da fragt man sich, wer wohl auf diese dämliche Idee gekommen ist, ein H als Kunst zu verkaufe? Das findet sich doch auf jedem Sportplatz, der eine Tartanbahn hat. H auf Tartan, das wäre ein ehrlicher Titel gewesen. Aber jetzt wieder dieses Geheule über Gesellschaftskritik und Anspruch und immanentes Geblabla! Ich hör's nicht mehr, ich bin auf dem Ohr taub, nein, auf beiden Ohren. Wer sich als Künstler auch noch Werwohl nennt, weil er hofft, die Leute würden ihn mit Warhol verwechseln, der ist doch arm dran, der kann doch nur in der Gegend rumlaufen und nach Kunstwerken suchen, die keine sind. Das ist vielleicht paradox, aber mal ehrlich: Wer würde sich denn dieses H ins Wohnzimmer hängen?