Welches Instrument passt zu mir? - Der Ratgeber

Ein beliebtes Volksinstrument ist das Akkordeon, auch volkstümlich Quetschkommode oder Schifferklavier genannt.
Seine Vorteile liegen auf der Hand: Es ist laut, hat viele Tasten und Knöpfe, und einen Blasebalg, der durch Öffnen und Schließen gleichzeitig die Armmuskulatur schult.
Man kann das Akkordeon, ohne einen Anhänger zu bemühen, transportieren und damit gehört es zum Vorläufer des Casio-Keyboards, das viele Jahre später entwickelt wurde und leider Batterien benötigt. Das Akkordeon wird aus Spielerkraft mit dem nötigen Lärmpotential gespeist und ist damit das eigentliche Öko-Keyboard. Seine Lautstärke ist immens und es geht dem Hörer unter Umständen, wenn die Spielfähigkeit des Akkordeonisten eingeschränkt ist, gehörig auf Ohren und Nerven.

Gelegentlich, und das ist lächerlich, wird kritisiert, das Akkordeon stelle heimlich die Rassentrennung dar, indem nämlich weiße und schwarze Tasten strikt getrennt seien. Überhaupt seien  die schwarzen Tasten in der Minderheit. Auf der Knopfseite jedoch habe sich eine Unschar Schwarzer angesiedelt. Kein einziger weißer Knopf zu finden; da weiß man  nicht, was man dazu sagen will. Allerdings versuche der Spieler ja diese Masse der schwarzen "Knöpfe" ständig von den weißen Tasten wegzuziehen, angeblich um das Instrument mit Luft zu füllen und schließlich irgendwie quäkende Töne abzugeben, so als verhöhne er die Musik Europas.
Das ist weit hergeholt, gedanklich jedenfalls.
Den Spieler stellt es vor schier unlösbare Aufgaben: Er muss die richtigen Tasten und Knöpfe finden, ohne hinzugucken, denn das Instrument sitzt senkrecht vor seinem Bauch. Weiterhin führen die beiden Hände unterschiedliche Bewegungen aus, was zur Verwirrung im Kopf führt. Der Spieler muss den Blasebalg immer mit Luft gefüllt halten, das erfordert Kraft und Ausdauer; wenn er vergessen hat, den Balg zu ziehen, hört man keinen Ton, was gelegentlich als angenehm empfunden wird. Weiterhin muss der Akkordeonist die nicht verbrauchte Luft, die durch eine Extraöffnung ausgeschieden wird, aushalten, da sie ihm direkt in die Nase geblasen wird. Je nach Alter des Gerätes führt das zu Würgereizen. Versuche mit Hunden haben ergeben, dass diese nicht intelligenter werden, wenn sie dem Gerät lauschen, viel mehr schauten sie eher dümmlich aus dem Pelz. Es fördere bei den Haustieren weiterhin die mangelnde Bereitschaft, überhaupt neben dem Herrchen zu sitzen.
Insgesamt halten sich Vor- und Nachteile die Waage, aber aus Tierschutzgründen sollte man vielleicht doch eher zur Mundharmonika greifen, die den Blase-Effekt aufgreift und darüberhinaus eine Reihe wohlklingender Zungen anbietet. Auch vermeidet man den linksseitigen Tennisarm, der Folge des übertriebenen Übens mit dem üppigen Blasebalg des Akkordeons ist.