Hansi und die rote Frau (2)

Heute Nacht wollte Hansi Fragen stellen, heute Nacht würde er sich trauen. 34 Nächte Vollmond, 34 Nächte eine rote Frau, die nichts am Leibe trug. Was sollte das bedeuten?
Und dann war sie wieder da. Und der Vollmond auch.
Hansi stutzte.
Die rote Frau war nicht mehr unbekleidet, sie gab sich keine Blöße.
Sie hatte sich eigentlich noch nie eine Blöße gegeben, weil sie immer seitlich zu ihm gesessen hatte und er nur hatte erkennen können, dass sie keine Kleidung trug.
Sogar der Vollmond trug eine Art Badehose oder ein Mondkleidungsstück, wenn es so etwas gab.
Gut, dachte Hansi, dann nicht. Wenn die rote Frau nackt gewesen wäre, dann hätte man ein Gespräch beginnen können, vielleicht über Nacktheit an sich und warum manche Menschen da ein Problem hatten.
Aber so? Worüber sollte Hansi denn reden? Über schwarze BHs? Damit kannte sich Hansi nicht aus. Über Badehosen, die sich der Mond anzieht? Wer hatte denn schon jemals gehört, dass ein Mond eine Badehose trägt? Und überhaupt, wo sollte der Mond denn baden? Im Mare Tranquilitatis, im Meer der Ruhe, das es auf dem Mond gab? Ja, man kann doch nur in sicher selber ruhen, aber nicht in sich selber baden!
Vielleicht morgen Nacht.
Vielleicht wäre dann wieder alles wie vorher.
Hansi zog sich die Bettdecke über den Kopf und versuchte zu schlafen. 34 Nächte Vollmond, eine Nacht Vollmond mit Badehose. Und dann die rote Frau. Jetzt mit Unterwäsche. Unfassbar.
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