Neue Tiere und Klimawandel

Den Klimawandel kann man immer zuerst in Industrie und Handel erkennen. Neue Produkte strömen auf den Markt, die den veränderten Lebensbedingungen in einer äußerlich wärmer werdenden Welt entsprechen. Wenn wir längst nicht mehr schwitzen, weil wir kräftig arbeiten, sondern auch, wenn wir müde im Liegestuhl in die Sonne starren, dann ist es klar: Der Klimawandel ist schweißtreibend. Entsprechend reagiert auch die Tierwelt, der es in nahem Osten und tiefem Süden längst zu anstrengend geworden ist. Sie wandert aus Richtung Norden, sprich: Zu uns. Längst haben Arten Fuß und andere Gliedmaßen gefasst, die niemand sich außerhalb eines Albtraums hätte vorstellen können. Aus der kleinen Fruchtfliege ist die angsterregende Schweißfliege, mancherorts auch Schmeißfliege oder auch Schweizfliege geworden, die sich auf den Misthaufen und in den Sickergruben der Gegend ihren Lebensraum erkämpft. Da hilft nicht mehr die gebräuchliche Fliegenklatsche, die sich biegsam, ja fast zärtlich auf dem Stubenfliegenkörper niederlässt, um diesen sekundenschnell zu zerquetschen; für die Fliege, die ja ganz anders wahrnimmt, natürlich eine Ewigkeit.
Jetzt hat die Industrie reagiert und kräftige Schlagschaufeln entwickelt, die gezielt und konsequent, quasi in robustem Mandat, eingesetzt werden können.
Die Nahost- und Tiefsüdfliege sollte es sich noch einmal genau überlegen, ob sie sich hier niederlassen will. Ein schneller Tod zur rechten Zeit kann allerdings auch ein Gewinn an Lebensqualität bedeuten. Wie auch immer.