Vladimir Kannikski: Akrobaten (2011)

Früher genossen die Akrobaten hohes Ansehen; viele kannten das Wort nicht und folgerten, dass es sich um ein Fremdwort handeln müsse. Akademiker begannen mit den selben Buchstaben, und das Volk verneigte sich in Ehrfurcht. Dass es oft simple Kunststückchen waren, wurde wegen des Glanzes des fremden Wortes übersehen.
Auf Pümpeln herumzustaken ist ja erst mal nicht so schwer. Das hat Kannikski erkannt und in Pastellfarben umgesetzt: Die Angst des Akrobaten vor dem Umkippen. Der Eleve starrt ängstlich auf die Gehhilfen des Meisters, der aber durch seine ausgebreiteten Arme zeigt, dass er auch auf wackligem Terrain steht. Künstlerisch eher eine Kritzelarbeit, gesellschaftskritisch durchaus im Rahmen des Tolerablen.