Die Parabel vom Hamsterrad und dem Mühlstein

Mühlstein hatte die Schnauze voll
Hamsterrad und Mühlstein hatten es satt, diskriminiert zu werden. Immer wieder wurden sie angeführt, wenn man eine Metapher bilden wollte, um zum Ausdruck zu bringen, wie schwer Menschen schuften mussten, wie oft sie in die tägliche Tretmühle, das Hamsterrad nämlich, mussten, und wie sie von den Zudringlichkeiten des Vorgesetzten förmlich, einem Weizenkorn zwischen Mühlsteinen ähnlich, zerrieben wurden.
Hamsterrad und Mühlstein hatten es satt.
Sie hielten Ausschau nach alternativen Betätigungsfeldern. Beim Arbeitsamt war irgendwie nichts zu holen. Ja, hallo, dann können Sie in den Museumshof nach Wasweißich gehen, die brauchen Sie aber auch einen zweiten Stein, sonst wäre das ja nur eine Art Steintisch, um Bratwürste abzulegen.

Ja, Hamsterrad, gar nicht schlecht, naja, also, nicht gut, wer soll das denn noch anstellen, also so ein Rad?  Oder, wie soll man das anstellen?
Was soll das heißen, da läuft doch ein Hamster drin, dann dreht das von alleine? Wer ist denn hier der Hamster? Ja, gut, den haben wir nicht da, also eher Abteilung Gerümpel. Weg damit, oder in die Kunsthalle. Das ginge unter Umständen auch noch. Wenn man einen Namen hat.

Gut, im Endeffekt kann man sagen, dass Mühlsteine und Hamsterräder eher was für den Sperrmüll sind.

Hamsterrad und Mühlstein schauten sich an und runzelten die Stirne.
Armer Mann, dachten sie und flüsterten leisen: Der steigt doch täglich in sein Hamsterrad....
Hamsterrad wisperte: Scheißescheiße, und ich dachte, ich werde diskriminiert.
Mühlstein leise: Von wegen. Der weiß doch gar nicht, was er tut. Und dann wird er zwischen den Mühlsteinen zerrieben.
Hamsterrad seufzte: Da geht es uns ja noch gold.
Mühlstein ergänze: Im Grunde habe ich doch Recht.
Hamsterrad: Wenn du es sagst.
Mühlstein: Sag ich doch.
Hamsterrad und Mühlstein besannen sich danach auf ihre Existenzberechtigung und alles war wieder gut.