Gib mir Tiernamen

Eine neu entdeckte mögliche Ursache des Singvogelsterbens: Vögelexperten nennen es das Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-Syndrom. Tief erschüttert berichten die Experten von den offenbar verzweifelten Versuchen kleiner Meisen, ihren Kopf in eine Mauer zu bohren oder sie umzuschmeißen. Ein weiteres Indiz für eine Vermenschlichung unserer kleinen Gartenfreunde, vielleicht eine Gegenbewegung zum menschlichen Drang, Tiere und Tiernamen für die Versprachlichung des Alltagslebens zu missbrauchen. Du hast wohl eine Meise, bei dir piepts wohl sind da noch harmlose Beispiele, Hamsterrad und Hamsterkäufe schließen sich nahtlos an und um deftigere Belege zu liefern, müssten wieder die unschuldigen Vögel herhalten. Ich bin kein Star, aber eine Meise, holt mich hier raus, könnte der Kleine zwitschern, niemand würde ihn verstehen, niemand könnte dem schrecklichen Treiben der Menschen etwas entgegenhalten. Zur Beruhigung für alle Tierfreunde, die dieses Foto sehen: Natürlich hat der Fotograf die Mauer eigenhändig abgetragen, damit diese kleine Meise gerettet wird und nicht nach stundenlangen vergeblichen Versuchen einen sinnlosen Tod stirbt. Ihr Menschen, wenn ihr von Schweinereien, fiesen Ratten und Platzhirschen sprecht, denkt an die Verzweiflung der Tiere.