Tiere wollen nicht für alles herhalten

Schweinehaufen nennen Kinder ihre Verzweiflungstat, wenn ihnen kein Spiel mehr einfällt, das ihnen Spaß macht, sie nicht fernsehen dürfen und der Besuch und damit die Pflichtspielkameraden noch nicht nach Hause gegangen sind. Noch nie hat man Schweine beobachtet, die sich auf diese Art und Weise aufeinander stürzen und trotzdem mussten wieder einmal diese Tiere als Namensgeber herhalten. Die Anatomie der Sauenbrust sorgt schon bei den allerkleinsten Ferkeln dafür, dass diese sich beim Trinken nicht stapeln müssen, sondern nebeneinander für ihr Überleben sorgen dürfen. Wahrscheinlich ist das beliebte Würfelspiel der achtziger Jahre verantwortlich für die Bezeichnung, denn hier gab es tatsächlich einen Schweinehaufen, wenn die rosafarbenen Plastikschweine, die als Würfel dienten, ungeordnet aufeinander landeten. Schweinerei nannte sich das Würfelspiel und würde damit heutzutage beim Käufer Erwartungen wecken, die das Spiel niemals erfüllen konnte.
Schön, wenn Schweinehaufen so lustig und sauber aussehen, schön, wenn sie sich nicht in der Pubertät in saufende und reihernde Vatertagsteeniehaufen verwandeln und schön, wenn gleich bei der ersten Wäsche die grünen Flecken aus der Hose rausgehen.