Wenn es mal zu bunt wird

Unsere Wahrnehmung ist immer themenorientiert:
Wenn wir Hunger haben, suchen wir ein Bild nach einem Butterbrot ab oder fahnden nach einer anderen Nahrungsquelle, so, wie wir es als Säuglinge gelernt haben.
Ist uns so trüb und sieht die Welt schwarzweiß aus, lechzen wir nach Farbe.
Wenn wir wieder Lust auf geometrische Figuren haben, dann fällt uns an einer Dame ohne Oberkörperbekleidung vielleicht ein rechter Winkel auf, der aus der Frau wächst und sich zum Himmel emporreckt.
Ist die eine Gesichtshälfte der Person rot, dann vermuten wir, wenn wir unseren selbstgerechten Tag haben, einen schlagenden Ehemann und absolvieren schnell ein paar Klimmzüge, um uns zu stählen. Der Ehemann könnte uns begegnen und wir wollen natürlich der Stärkere sein und dem Ungeheuer ein paar verpassen.
Wenn uns nach Leerstellen ist, weil sowieso alles viel zu voll ist, dann achten wir auf die Lücken in unserem Gegenüber. Wo ist ein Loch, eine Kerbe, ein Fenster, das blass und unbedeutend herumsitzt, -steht oder -liegt?
Dass aber letztlich die Gesamtperson das Wichtige und Entscheidende ist, erkennen wir, wenn der Mensch vor uns verschwunden ist, wahrscheinlich mit einer schnippischen Geste.
Der Rat bleibt: Männer, nicht auf Ziegen starren! Wir sind hier ja nicht im NSA-Trainingscamp!