Tonnes Tagebuch: Hummels denkt an Haartransplantation

Liebes Tagebuch!
Da hat doch eine Kollegin gewagt, eine zweite Kaffeemaschine aufzubauen. Ein Aufschrei ging durch den Raum; seit Jahren unterstützen wir die Dritte Welt durch das Abtrinken von fair gehandeltem Kaffee. Fair, aber hart! So ist das Gütesiegel, und mancher kämpft gegen das Aufbrechen seines Magengeschwürs, nimmt das aber in Kauf, weil es um eine gute Sache geht! Ist das nicht purer Eigennutz, eine zweite Maschine zu betreiben und dann Tschibo Milde Sorte einzufüllen? Ist Tschibo nicht eine dieser Ausbeuter-Konsortien, die kleine dunkle Kinder unter 10 schon Kaffeebohnen sortieren lassen?
Sind die Teetrinker besser?
Gut, es gibt auch fair gehandelten Tee, aber der schmeckt irgendwie komisch, vor allem der grüne, da muss man schon seine Geschmacksknospen vorher betäuben, damit der runtergeht. Vielleicht ist es aber auch nur die falsche Sorte.
Ich werde heute mal ein Schlückchen Tschibo probieren. Vielleicht schmeckt der ja gar nicht.
Hummels will sich Haare transplantieren lassen, stand heute in der Zeitung.
Der soll lieber Fußball spielen, da ist mir doch egal, wie der auf dem Kopf aussieht. Es wird zu viel Platz in Tageszeitungen verschwendet für überflüssige Nachrichten; hochgerechnet ist das wieder ein Quadratkilometer Regenwald, der da abgeholzt wird, damit dieser Blödsinn verbreitet werden kann. Hochgerechnet, wie gesagt, also über einen gewissen Zeitraum, wenn man allen Blödsinn zusammenfasst.
Im Mauerhohlraum nach Osten nisten Hummeln. Die sehen nicht mehr so aus wie früher, sie sind dunkler und haben kaum Farbe am Leib. Wahrscheinlich sind es amerikanische, die irgendwer eingeschleppt hat, wie damals den Kartoffelkäfer.
Sie werden nervös, wenn man sich vor den Einfluglöchern aufhält.
Wie bin ich jetzt auf Hummeln gekommen?