Das nackt Knie in der Kunst: Roy Leichtenstin - Das nackte Knie (2013)

Roy Leichtenstin: Nacktes Knie (2013)
Leichtenstin zu seinem Bild:
Eines Tages saß ich im Bad und betrachtete mein Knie. O, dachte ich, welch schönes Knie, aber welch verletzliches Knie auch!
Wenn jetzt jemand käme und haute mit einem Hammer davor, dann wäre das sehr schmerzhaft. Das Knie wäre vielleicht kaputt und ich läge am Boden und krümmte mich vor Schmerzen.
Ich dachte weiter, dass mein ein so schönes Knie doch bewahren müsste für die Nachwelt und beschloss, daraus ein Kunstwerk zu machen.
Ich knipste mein Knie mit meiner Taschenkamera und haute es dann auf meinem Laptop in die Vorschau, unter der man auch Bilder verbessern kann. Sechsmal schob ich Schärfe bis zum Anschlag rein, dann wurde das Bild so krusselig. Dann die Sättigung volles Rohr, auch ein paar mal, bis die Farben so richtig schön grell sind, das wollen die Leute, das passt zum Wohnzimmer der Neureichen.
Schließlich unter PAINTBRUSH mit dem Farbeimer noch ein bisschen was zugespachelt, möglichst unechte Füllstoffe natürlich, künstliche Stoffe natürlich, hahaha, was für ein Widerspruch, klasse!, und fertig! Unten noch ein bisschen was abgeschnitten, da wo es dunkel wird und das wars's auch schon.
Bloß nicht nachmachen! Das ist schließlich Kunst, und dann kann das eben auch nicht jeder. Und es muss auch immer ein paar geben, die das Ding kaufen.
(Aus: Roy Leichtenstin - Ich und meine BIlder. Wie ich's mache, aber bloß nicht nachmachen!, Berlin 2013)