Schopftintlinge wollen in die Stadt

Drei Schopftintlinge wollten in die Stadt, doch ängstigten sie sich, ob sie nicht fälscherlicherweise für Stinkmorchel gehalten würden.
Aber wir stinken doch gar nicht, meinte der eine. Schon wand der zweite ein, dass sie wohl doch röchen, wenn sie sich zwei Wochen nicht gewaschen hätten. Und die Form ist auch ähnlich, meinte der dritte.
Was soll uns denn passieren, als dass man uns fälschlicherweise für Stinkmorchel hielte?, fragte nun der eine Tintling.
Die Frauen werden schreiend vor uns davonlaufen, wusste der dritte Tintling, und der erst fragte: Wegen des Gestanks?
Nein, wohl eher wegen der Form, antwortete der Gefragte.
Ja, was ist denn an der Form, als dass sie schlimmer sein könnte, als der Gestank nach zwei Wochen nicht gewaschenem Tintling?, wollte jener genauer wissen.
Das könne er auch nicht sagen, aber es habe wohl etwas mit den Menschenmännern zu tun, wusste der dritte Tintling zu berichten.
Ja, was denn?, schoss es wie aus einem Mund aus den anderen beiden heraus.
Die Männer zertreten die Tintlinge gern und brüllen dabei immer: Das ist doch demütigend! Das ist doch demütigend!
Und, ergänzte der kluge Tintling, es liege nicht am Geruch, denn man habe auch schon wohlriechende Tintlinge am Straßenrand zertreten liegen gesehen.
Die drei Tintlinge wussten allerdings nicht, was das Wort demütigend bedeutete.
Schreiende Frauen, die wegliefen, sei das eine, aber um sich tretende und brüllende Männer seien keine Einladung, einen Gang in die Stadt zu machen.
Lasst uns hierbleiben, schlug der erste Tintling vor, und die anderen nickten. Was war denn in der Stadt außer Shoppengehen schon los? Geld hatten sie ja auch keins.
Stadtluft macht eben nicht immer frei; auch wenn man gut reicht.