Weißer Mann fragt: Glückliche Männer?

Die Männer kennen alle dieses Gefühl: Die Welt steht Kopf, sogar die Frauen machen Kopfstand und trotzdem fühlt man sich als Mann beobachtet.
Was der schlichte Vertreter des männlichen Geschlechts lapidar als  Verfolgungswahn abtut, hat wohl traumatische Erlebnisse als Grund.
Tante Elli im Kindergarten stand doch ständig auf der Matte, wenn mal ein Mädchen gequält wurde, wobei das nun wirklich harmlos war, sie mit einem sich kringelnden Regenwurm unter die Büsche zu treiben. Wir schrien dabei immer laut: Friss ihn, friss ihn, wir wissen, dass du keine Wecktarierin bist. Wir wussten nicht, was eine Wecktarierin ist, aber es wirkte. Tante Elli wusste es auch nicht, wurde aber ungehalten, und hätte fast mit der Sandschüppe zugeschlagen, wenn nicht zufällig der Pastor in der Nähe gewesen wäre.
Na, und dann Fräulein Tönsmann noch, die Handarbeit unterrichtete, ein Fach, das damals schon unterbewertet wurde und schließlich ganz verschwand, die die Nase rümpfte und Jungen, die ihr damals noch unterlegen waren, am Ohr in den Klassenraum führte, wenn diese ungezogen gewesen waren. Aus ihrer Sicht ungezogen. Frau Tönsmann lebte allein und litt wohl unter ihrem Fach, das keiner wollte.
Die Jungen sind jetzt erwachsen, oder geben es vor. Insgeheim aber steht immer noch eine Übermutter hinter ihnen und beobachtet sie auf Schritt und Tritt. Es ist kein Wunder, dass sich erwachsene Männer von Frauen verfolgt fühlen.
Jeder sei glücklich genannt, an dem der Kindergarten vorbeigegangen ist, bzw. umgekehrt.
Die Schule und Fräulein Tönsmann blieben keinem erspart und deshalb gibt es auch keine wirklich glücklichen Männer.