Suchen und Finden


Sie hatten sich gewundert, dass die Koordinaten sie nun auch noch in einen Stall führten. Doch sie trauten ihrem GPS und fanden tatsächlich den Cache im Stall in einer Futterkrippe im Stroh. Ungewöhnliche Fundorte gab es beim Geocaching reichlich, doch dass so viele Leute im Stall waren, war etwas seltsam. Die drei Freunde, Männer im besten Alter, die sich gern noch als Jungs bezeichnten, fischten den Cache aus dem Stroh und unterschrieben, um zu beweisen, dass sie dort gewesen waren. Sie waren etwas erschöpft, denn diese Suche war extrem langwierig und kompliziert gewesen. Alle drei hatten den außergewöhnlich hellen Stern bemerkt, der sie einige Nächte lang begleitet hatte, doch voreinander hatten sie ihre Verunsicherung nicht zugegeben. Eigentlich war das Ganze ja als Hobby gedacht, als Ausgleich zum Berufsstress und naja, manchmal auch, um einfach von zu Hause wegzukommen, ein Risiko würden sie natürlich nie eingehen, aber wenn man so unterwegs war, konnte man schon mal die Zeit vergessen, und aufgeben, bevor das Ziel erreicht war, kam natürlich gar nicht in Frage, aber es war ja alles gut gegangen, sie hatten es mal wieder geschafft. Die Drei quatschten noch ein bisschen mit den anderen im Stall, die, wie sich herausstellte, keine Geocacher waren, und wollten sich auf den Rückweg machen. Ihre Frauen waren sowieso schon knatschig wegen der ungewöhnlich langen Tour. Zum Glück hatten draußen ein paar bärtige Typen ein Feuer gemacht und boten ihnen Bratwürstchen an. Schade, dass man durch solche Heldentaten nicht berühmt wird, dachten sie insgeheim.