Ted Willjems: Im Land der Plastikfrauen(8)

Kutttrine war glücklich. Die neue Uniform saß wie angegossen und brachte ihre Formen wunderbar zur Geltung. Ihr glatter Körper aus unzerstörbarem Kunststoff wurde durch das neue Outfit geadelt. Sogar der Fleischling Frepp hatte heute Morgen sein Wohlgefallen bekundet, und obgleich das ein eher minderwertiges Lob war, hatte es Kutttrine gut getan.
Befehlen und gehorchen, herrschen und dienen, das war ihre Welt.
Und Lufthans, der gute alte Lufthans, einer der wenigen Plastikmänner, die eigentlich nur der Erheiterung und dem Wohlgefühl der Damen dienten, hatte ihr eine Tasche geschenkt. Lufthansa stand darauf und Lufthans hatte fröhlich gesagt: Wenn du mich heiraten tätest, könntest du meinen Namen annehmen. Lufthansa! Ist das nicht schön? Viel gefälliger als Kutttrine! Nur weil die Kutte, die Uniform, die Tarnkleidung mit im Namen steckten, ist das ja nicht gleich schön! Kutttrine könnte ja auch von Kutteln kommen, und die waren definitiv unlecker!
Kuttrine fand die Tasche schön. Den Namen könnte man vielleicht überkleben oder überpinsel, Camouflage, das wär's. Tarnfarben. Aber einen Mann heiraten? Nie im Leben! Und schon gar nicht einen, der den Konjunktiv 2 mit tun bildete. Unter aller Kanone.
Das war das Stichwort: Kanone. Es war zum Schießen! Wie konnte ein einfacher und schlecht gegossener Plastikmann so etwas überhaupt in Erwägung ziehen?
Dann doch lieber den Fleischling Frepp. Obwohl - wer wusste schon, wie lange ein Flesichling in Form blieb?