Daheim, nicht unterwegs: Etappe 7 - Namen für Kinder: Rha-Barbara

Eltern unserer Zeit geben ihren Kinder Namen, die jeden stutzen lassen, denn sie wollen, dass ihre Kinder einzigartig sind. Wenn die Zöglinge dann nur den ganzen Tag auf Facebook rumdaddeln, dann soll wenigstens der Name einzigartig sein, er soll für Verwunderung sorgen, so als ob ein Wunderkind vor den Hörern des Namens stünde.
Rha-Barbara wäre doch eine schöne Bereicherung, denn die üblichen Savannah, Ethan, Methan und Dakota, Lambrusco, Chiara-Chianti, Schackeline und Zeddrick sind doch längst abgedroschen und abgelutscht, sie klingen immer noch nach den gewöhnlichen Sprachklopsen, und nur eine neue Schreibweise bringt die Verwunderung nicht auf Touren.
Rha-Barbara. Das ist eine Markenlücke.
Erstmal gibt es einen Wiedererkennungseffekt. Es erinnert an etwas Frische, etwas Obstiges oder Gemüsiges.
Dann der Halt in der Sprachverwirrnis: Barbara. Den Namen kennt jeder, in der Spaßform Barbie allen Mädels bekannt. Den Jungen verhasst, denn Barbie liebt Ken und der sieht definitv sixpackartiger aus als jeder Schulkamerad.
Rha - Das H hinter dem R gibt dem Ganzen etwas Fremdes, etwas Unerklärliches, etwas Esoterisch-Übernatürliches. Das kommt an, da sagt keiner ein böses Wort, weil niemand einen Fluch auf sich ziehen will.
Rha - War das nicht der Sonnengott der alten Ägypter? Vielleicht sogar ohne H?
Egal. Wenn Mandy endlich Rha-Barbara heißen darf, dann ist sie geadelt. Dann ist sie gesund, dann wirkt sie heilend auf andere: Der Schwätzer verstummt und der Mobber moppt endlich und erkennt, dass er eigentlich ein vollkommen spaßbremsendes Element aus der Reinigungsbracnhe ist, den man gesellschaftlich überbewertet hat, weil eben falsch geschrieben. Ein Zufallsprodukt der Leserechtschreibschwäche!
Der Mopp gehört in den Eimer und Rha-Barbara erstrahlt im eigenen Glanz. So kommt die Welt wieder in Ordnung.
Gebt den Kindern eine Chance: Rha-Barbara!