Menschen, die auf Handys starren

Da guckst du das Handy an und denkst: Hallo, warum klingelt das denn nicht? Was nützt ein Handy, das nicht klingelt, und zwar ohne, dass man es stumm geschaltet hat? Ja, früher, als es noch keine Handys gab, da interessierte das keinen, wenn das Handy nicht klingelte, denn niemand wusste, dass es irgendwann so etwas geben würde, anfangs gab es ja noch nicht mal Schnurlostelefone, und davor nicht einmal Telefone, ja, was haben denn die Leute damals gemacht? Wohl nicht auf etwas gestarrt, das einem Handy ähnelte, vielleicht einem Brikett oder einem Butterbrot. Vor allem: Wieso hätte man auf ein Butterbrot gestarrt, wenn es sowieso nicht klingeln würde, weil ein Butterbrot nicht klingeln kann. Man hätte es gegessen, wenn man Hunger gehabt hätte. Oder die Fliegen beobachtet, wenn man keinen gehabt hätte, die Fliegen, die das Butterbrot umkreist und angeknabbert hätten.
Wenn ein Handy klingeln soll, muss jemand deine Nummer gewählt haben, hat ein weiser Mann gesagt und alle Menschen in Erstaunen versetzt, die einfach losgegangen waren, sich ein Handy gekauft hatten und jetzt glaubten, dass sie pausenlos angerufen würden. Wenigstens dass das Handy klingeln würde, was ja dem Beitzer eine Art Wichtigkeit zuweist.
Das Starren auf Handys nutzt nichts, sagt der weise Mann weiter, du musst auch Leute gewinnen, die dich anrufen wollen, ohne dass sie dafür bezahlt würden. Und die lernst du nicht kennen, wenn du pausenlos auf das Handy starrst.
Aber so ist unsere Zeit: Wir sind Menschen, die auf Handys starren und vergessen darüber, ein Butterbrot zu essen. Trotzdem haben viele Menschen zu viel auf den Rippen. Letztendlich fragen wir uns: Worauf warten wir denn noch? Aber unsere Zeit hat auf nichts eine Antwort. Da müssen wir schon selber googeln, wo wir bleiben.