Dreckige Wäsche

Susi bereute ihre Affäre mit dem niedersächsischen Hygieneartikelhersteller zutiefst. Wie kam dieser Blödmann bloß auf die Idee, ihr mit einem Produktnamen ein Denkmal zu setzen? War es Rache, weil sie ihn sitzen gelassen hatte (er sei ihr zu schmierig, hatte sie ihm als Begründung genannt)? Oder war es echte Liebe (sie rieche immer so gut, hatte er ihr oft ins Ohr geflüstert). Natürlich hatten ein paar Kollegen schnell herausgefunden, dass es nun in zahlreichen Kneipen- und Kinotoiletten einen Seifenspender mit ihrem Namen gab. Vielleicht hätte sie Ulla doch nicht so viele schlüpfrige Details erzählen sollen. Seifensusi kochte vor Wut. Beim Wichteln im Kollegenkreis kurz vorm Weihnachtsfest fand ihre Schmach einen vorläufigen Höhepunkt. Ulla gab weitere pikante Details von sich und Susi wurde doch tatsächlich von einem älteren Kollegen aus einer anderen Abteilung gefragt, ob sie auch für ihn mal schäumen würde, vor Wut oder warum auch immer, aber ihr würde da ein gewisser Ruf vorauseilen. Susi wollte weg, ganz weit weg, aber da sprach Ulla sie an: Wann zeigst du denn dein Wichtelgeschenk, Susi? Susi bewies Mut, hielt den Eimer Schmierseife in die Höhe und rief laut in die Wichtelrunde: Ich bin die Seifensusi!! Hat jemand dreckige Wäsche zu waschen? Der Abend gehörte ihr.