Freiheit, die ich meine

Meine neuen Gummischuhe in den neuen Modefarben 2011, so warm, so wohlig und dann auf dem roten Laminat, das Hammer letzte Woche erst  verlegt hatte, die Wollsocken in weinrotem Strickmuster, das passte alles so genau aufeinander, als hätte das Leben es diktiert. Vor 10 Jahren hätte ich mir nicht träumen lassen, überhaupt in Gummischuhen herumzulaufen, das war was für Leute, die auch bei Regen Rasen mähten, für Leute, die im Schlachthof Schweine killten oder für Fetischisten, die sich ohne Gummi in der Freizeit nur langweilten.
Meine neuen Gummischuhe. Ich hatte mich gleich in sie verliebt. Sie hätten eigentlich in den Stiefel gehört, den ich am 5. Dezember vor die Tür gestellt hatte, aber da passten sie nicht hinein, weil sie genauso groß waren wie die Stiefel.
Mit meinen neuen Gummischuhen würde ich richtig was hermachen bei uns im Schrebergarten, in der Badeanstalt und auf dem Campingplatz an der Unterweser. Meine neuen Gummischuhe waren mein Symbol von Freiheit. Gut, dafür musste ich noch eine Begründung finden, aber ich hatte ja noch Zeit bis zum Frühjahr. So lange würde ich auf dem neuen roten Laminat herumlaufen und meine Freiheit genießen.