Mülleimer überall

Untersuchungen haben ergeben: Münster hat die höchste Mülleimerdichte in Europa. Keine Stadt bietet ihren Menschen und den Besuchern aus aller Welt mehr, um lästigen Müll, Flaschen, Papier oder Tatwerkzeuge zu beseitigen. Galt es früher als spießig, dem Gast beim Mittagessen den Mülleimer direkt an den Tisch zu stellen, damit dieser seine abgenagten Hähnchenknochen nicht unauffällig auf den Teppich fallen ließ, gehört die flächendeckende Anbringung und Bereitstellung der Entsorgungskörbe nicht nur zum guten Ton einer gepflegten Stadt mittlerer Größe, sondern ist auch gleichzeitig zukunftsweisend im Umgang mit der Erde.
Dass die Körbe in Münster kaum genutzt werden, weist darauf hin, dass subaltern ein Erziehungsprogramm greift, das dem Bürger beigebracht hat, seinen Müll von verschiedenen Seiten zu betrachten und zu überlegen, ob er den wirklich wegschmeißen will, oder ob er sich vielleicht für ein kleines Präsent eignet, oder aber der Nahrungsaufnahme Bedürftiger zugeführt werden kann.
Auf jeden Fall: Vorbildlich.
Vielleicht zählt die Stadt und sein entsorgungstechnischer Vorbildcharakter in einigen Jahrzehnten zum Weltkulturerbe.