Was ist los mit deutschen Hausfrauen?

Frustrierte Hausfrauen sieht man neuerdings häufig an Plätzen, die gerne von älteren Damen und Handtaschendieben frequentiert werden.
Zu Hause wartet in einer Stunde der Gatte, gut situiert in gehobener Position einer Bank, in der Verwaltung oder einer Versicherung. Das gestern frisch gebügelte Oberhemd zeigt kleine feuchte Flecken unter den Achseln, ein feiner Schweißgeruch hat das hochwertige Rasierwasser und das dazu passende Deodorant fast zurückgedrängt. Er hat seine von ihr geschmierten Brote bis auf eines aufgegessen (stattdessen hatte er in Emilias Kiste gegriffen, die sie ihm freudestrahlend angeboten hatte; vielleicht war sie ein bisschen verliebt in ihn?)und nur zwei der Apfelschnitze übrig gelassen, die sie ihm sorgfältig zubereitet hatte, mundgerecht und von allen Kerngehäuseresten befreit.
Aber das reicht den Hausfrauen nicht. Sie wollen mehr vom Leben und warten jetzt am Treffpunkt der alten Damen und Taschendiebe, dass irgendetwas in ihr Leben tritt, irgendetwas passiert, irgendein stinkender, vielleicht glatzkäpfiger Mann, der sich möglichst drei Tage nicht rasiert hat, der riecht, als habe er die Nächte im Pumakäfig verbracht und sich dort auf dem verdreckten Beton gewälzt hat, ihnen die Handtasche entreißt. Und dass er sie vielleicht sogar küsst.