Kai aus Skai

Kai aus Skai im rosa Zimmer. Kai flegelt sich herum, will seine lässige Ausländerfreundlichkeit demonstrieren, in einem Zimmer, das türkisch ist, in dem man den Honig förmlich durch die Augen schmeckt.
Dabei ist Kai Vergangenheit, wie Skai, dieses billige Lederimitat aus den Sechzigern, das jeden Träger in einen Rocker, einen Rebellen verwandelte, bis jemand an das Kunstleder fasste und angewidert "Skai!" ausspuckte.
Plastikrocker. Plastikrebell. Zu dem passten Plastikpistolen und Gummimesser, die weich abknickten, wenn sie auf einen Leib stießen.
Jetzt ist Kai in einem türkischen Zimmer, weil er so tun will, als sei er Kosmopolit. Er weiß aber nicht was das ist. Er will türkenfreundlich sein, obwohl er Knoblauch hasst, obwohl er Kopftücher hasst, türkischen Honig, und überhaupt dieses stammelndes Gesinge, das von Zwiebeltürmen jault.
Kai ist ein Ledermann. Ein Skaimann. Ein Skyman. Ein Aeromaut der Weißen und Gerechten. Der durch die Gegend fliegt und Bewährung hat. Der integriert. Intrigiert. Wo ist der Unterschied?
Kai ist auf Bewährung.
Kai muss freundlich sein.
Kai will nicht in den Knast.
Kai klebt, wie damals das Skaisofa, wenn es warm war und wir in kurzen Hosen drauf saßen. Immer das Gefühl, dass die Haut hängen geblieben war.
Kai klebt am rosa Zimmer und ist freundlich. Kai bewährt sich.
Und Kai liebt Skai, weil es so ist wie Kai. Kai will endlich in die Gegenwart.