Menschliche Unzulänglichkeiten: Imwegstehen

Manche Menschen echauffieren oder amüsieren sich darüber, wie andere Menschen ihre Äpfel zu essen bevorzugen. Das ist schlimm.
Daneben gibt es aber noch Schlimmeres: Menschen, die ständig im Weg stehen, die den Blick auf das Wesentliche verstellen, die Einblicke verhindern und damit Erkenntnisse.
Diesen Menschen geht es gar nicht darum, als soziales Wesen die Weiterentwicklung der gesamten Menschheit voranzutreiben, vielmehr halten sie den Fortschritt auf. Sie bereiten die Rückführung in die Höhle vor, in die Vergangenheit, in das Dasein als Sammler und Jäger!
Immer war das der erste Schritt zur Erfindung: Die Neugier. Da steht ein Mensch im Weg und jeder, der dahinter steht, möchte wissen, was vor dem Imwegstehenden ist. Warum steht der da und worauf starrt er? Das muss einen Grund haben. Einen wichtigen Grund.
 Ich warte auf den Bus, ist die manchmal enttäuschende Antwort, oder auch: Nur so, keine Ahnung warum. Da geht es natürlich nicht mit der Menschheit weiter.
Aber gesetzt den Fall, eine große Erfindung steht bevor, zwei oder vier Elemente rücken in eine derartige Nähe, dass eine logische Folgerung den großen Durchbruch bringen könnte, etwa bei der Reform der Bundeswehr, oder wie man vermeidet, beim Abschreiben erwischt zu werden und trotzdem mit summa cum laude zu promovieren; und dann steht da einer im Weg. Die Erfindung wird nicht gemacht, denn der Imwegstehende grummelt stumpf: Ich steh nur so da. Hab Zeit., und geht auch nicht weg. Das Geheimnis bleibt geheim, die Erfindung unerfunden. Das ist tragisch. Das ist eine Tragödie. Daran kann die Menschheit zugrundegehen. Am schlimmsten aber sind dazu diese Sätze: Weiß auch nicht. Keine Ahnung. Darum. Und es sind noch nicht mal richtige Sätze.
Tragisch. Ganz tragisch.