Plumpe Fälscher unterwegs: Edward Hoppser - Morning in Cape Kennedy

Ungeheuer. Ein Bild, das 1950 entstand, in Cape Cod, wird auf den Markt geworfen mit der Behauptung, es sei echt.
Selbst der Laie muss sich hier vorgeführt vorkommen. Amerikanische Frauen schauen gerne vom Balkon aus auf Raketen, das ist nichts Neues. Aber man sollte doch Folgendes zugutehalten: Jeder Halbintelligenzler kann erkennen, dass 1950 keine Schriften am Himmel standen, die die Geräusche, die ohnehin schon laut genug waren, verschriftlichten. Das ist Comic! Das ist unrealistisch.
Und überhaupt: 1950 hatte die Nasa überhaupt keine richtigen Raketen am Start. Das war doch erst kurz nach der Atombombe, die einen ungeheuren  Tötungsrausch bei den Amerikanern auslöste. Niemand dacht doch jetzt schon an eine friedliche Nutzung von irgendwelchen Dingen. Am wenigsten die amerikanische Hausfrau. Die war doch froh, wenn mal eine Rakete hinterm Wald stand und WROOMMH! machte. Tat sie aber nicht. Deswegen langweilten sich die Hausfrauen und kauften sich teure Staubsauger und Tuppertöpfe.
Wer genau hinsieht, bemerkt, dass Edward Hopper das Bild gar nicht gemalt hat, sondern ein gewisser Edward Hoppser. Im Schlussverkauf wird auch dieses Bild seinen Besitzer finden.