Kunstfälscher immer plumper

Früher war das ein Novum und auch die Frauen haben aufgejauchzt: Eine Nackte  in einem Zelt! Das Campen konnte einen Rekordzuwachs verbuchen und die Herren drückten sich an den Bildern die Nasen platt.
Dann plötzlich wurde die Präsentation eines weiblichen Körpers ohne Kleidung als sexistisch eingestuft, niemand traute sich mehr, das zu malen; nackte Männerkörper interessierten kaum Käufer und so kam es zur Entschlechtlichung des Kunstbetriebes, so sogar bis zur Unkenntlichkeit hin wurde gemalt und geschmiert.
Selbst die Fälscher folgten dem Diktat der feministischen Bewegung, die zwar intern über die Körperlichkeit diskutierte, aber nichts Optisches nach außen dringen ließ. Nackte wurde plump übermalt, die Farbenwahl spielte keine Rolle, genommen wurde, was an Resten in der Tube wegmusste. Der Käufer, der auf die Fälschungen reingefallen war, wunderte sich zwar monatelang, dass irgendetwas an dem Bild komisch sei, aber aufbegehren, als er den fatalen Fehlkauf bemerkte, wollte er nicht, um sich keine Blöße zu geben. Nach 4 Wochen war das Umtauschrecht sowieso abgelaufen und so strömt mittlerweile eine Menge an komischen Bildern, die keinen Sinn ergeben, auf den Markt. Dass etwa ein Pechstein einen Akt im Zelt gemalt hat, weiß jeder, dass aber auch ein Hellblauer Bikini im Zelt von seinem Pinsel geformt worden ist, kann nur als lächerlich bezeichnet werden. Die Welt zu seiner Zeit stand kurz vor der Erstveröffentlichung des einteiligen Badeanzuges. Von einem Bikini wusste noch niemand, geschweige denn, kannte das Wort. Also, Käufer: Aufgepasst bei plumpen Fälschungen!