Star Wars in Berlin

Mordred hatte es so satt in diesem blöden Star Wars-Kostüm vor dem Brandenburger Tor in der Sonne zu stehen. Das hatte doch gar keinen Bezug zur Wende und überhaupt keinen zum Mauerfall. Han Solo, wer sollte das sein? Egon Krenz auf keinen Fall, der hatte viel zu dunkle Augenringe, und Chewbacca oder wie man den schrieb, wer sollte das denn sein? Honecker? Der kam ja auch nicht aus dem Osten, genau wie der alte Zottel und verstehen konnte man den auch nicht, wenn der im Zusammenhang sprach. Solo und Chewy, das waren ja auch Helden. Obwohl, Krenz und Honecker: Helden des Sozialismus. Aber wen hatten die denn aus den Fängen des Kapitalismus befreit? Angela Merkel wohl, damit sie die mal anfassen konnten. Welche Frau hätte sich denn sonst von diesen beiden Helden befreien lassen? Naja, die Merkel ist ja jetzt mit dem Westerwelle zusammen, munkelt man, weil der sie in Ruhe lässt und nicht so aufdringlich ist wie der Krenz seinerzeit. Chewy, chirpychirpy cheepcheep. Das war ja damals kapitalistische Ohrenseuche!
Ich glaube, dieser Kampfanzug macht irre.
Mordred hörte das leise Quatschen in den Stiefeln. Im Krieg hätte man das Grabenfüße genannt. Bald würden sie bleich und faulig sein. Daran mochte Mordred nicht denken.
Da! Ein Euro-Stück kassiert! Touristen! Weiter so! Gar nicht so schlecht, der Job. Rumstehen und Geld kassieren. Praktisch Planwirtschaft und Sollerfüllung. Das war echt krenzwertig!