Nicht nur Kinderaugen leuchten zur Weihnachtszeit

Er hatte seinen Platz gefunden, heimlich, als kein Mensch hinsah, gab er dem inneren Drängen nach und legte sich inmitten der Schafherde vor die Krippe. Als ob er sein ganzes Leben nach diesem Ort gesucht hätte, ließ er sich hier nieder und wer das Wort Erleuchtung  buchstabieren konnte, war in der Lage das kurzfristige Glimmen in seinen Augen zu erkennen. Schließlich wurden auch Ochs und Esel in der Weihnachtsgeschichte nicht ausdrücklich erwähnt, warum sollte also ein Kater nicht auch dazu gehört haben? In ihm machte sich ein tiefer, innerer Friede breit, ein Gefühl wie eine noch warme Maus im Magen oder ein unschuldiger frisch verspeister Singvogel, ein Gefühl, das ihn von nun an sein Leben lang begleiten sollte, auch wenn er nun ganz schnell aus dem Haus geworfen wurde, weil er in seiner Seligkeit nicht an seine volle Blase gedacht hatte, auch wenn Weihnachten erst wieder in zwölf Monaten sein würde, das Leuchten und die Wärme würden von nun zu seinem Leben gehören wie die Katzenallergie zum kleinen Kevin und die Jungfrauengeburt zum Mythos.