Schulinspektion - Qualitätsanalyse (4): Was Taschen mitteilen -Metallkoffer-

Oberinspektor Terrick und Assistent Harald berichten:

Lehrende mit Metallkoffern lassen durch ihr Transportobjekt erkennen,dass ihr Repertoire an Arbeitsmaterialien begrenzt ist, dass es sich nicht dehnen lässt. Sie habe eine klare Linie, nach der sie unterrichten, allerdings sind sie unflexibel und lassen sich auf "Dehnbarkeiten" wenig ein; pünktlicher Unterrichtsschluss gehen einher mit mangelnder Einsichtigkeit,wenn Schul-oderAbteilungsleiter Kritik üben, bzw. mal wieder alles besser wissen. Legt der Metallkofferträger ein Lächeln auf, so darf man sich davon nicht verwirren lassen. In Wirklichkeit hat seinen Metallquader fest in der Hand und versteht es, ihn auch als Waffe einzusetzen. Da der Koffer wegen mangelnder Dehnbarkeit immer gut gefüllt ist und damit ein ordentliches Gewicht aufweist, reicht es, ihn am Arm bzw. an der Hand hängen zu lassen. In den meisten Fällen genügt es, einfach stehen zu bleiben oder ruhig weiterzugehen; der Gegener eliminiert sich fömlich selbst. Zappelige Schüler, die herumspringen und dem Koffermann zu wenig Respekt zollen, sind irgendwann unachtsam und prallen gegen die harten Kanten des Objektes, das sich kaum bewegt, da schwer gefüllt. Zappelschüler werden konditioniert: Herumhüpfen und Respektlossein zieht Schmerzen nach sich. Wenn auch lediglich Vermeidungsstrategien entwickelt werden, so reicht dem Pädagogen, dass der unruhige Schüler ihm aus dem Weg geht. Dem Kollegen/ der Kollegin wird ebenfalls deutlich ein "Platzda! Ich komme!" deutlich gemacht. Reagiert die betreffende Person nicht, wird der Koffer leicht geschwenkt, um sich Nachdruck zu verleihen. Blaue Flecke an Schienbeinen sind gerade in der Sommerzeit bei den Damen und den kurzhosig gekleideten Herren unbeliebt.

Die letzte Dimension des Metallkoffers ist die Vortäuschung, es handle sich um einen sogenannten Methodenkoffer, in dem sich Materialien zur Unterrichtsentwicklung (Bunte Karteikarten, Textmarker in vier Farben, Schere und Klebstoff) befinden. Der Koffermann will anzeigen: Mein Unterricht wird entwickelt! Ich arbeite komplett anders seit der letzten Fortbildung. Wenn ihr mit den Zähnen knrischt, bin ich schon einen Schritt weiter! Vorsicht, ich komme!
Schaut der Verunsicherte dann im Methodenkoffer-Depot nach, dann stehen noch alle fünzehn da; unberührt und gefüllt mit Karteikarten und sonstigem Zubehör.