Wählerbetrug in Hessen?

Zehn Prozent der heute erreichten Stimmen müssten CDU-Kandidat Koch abgezogen werden, weil sie lediglich seinem leichter zu lesenden Namen zugeschrieben werden. Amerikanische Studien haben ergeben, dass Kandidaten mit einfachen Namen, möglichst einsilbigen, bessere Chancen haben, eine Wahl zu gewinnen.So erklärte man seinerzeit auch den Sieg des eher schlicht gestrickten Bush, der viele Jahre auf Nebensätze verzichtete. In Zusammenhang mit diesen Erkenntnissen stehen die Ergebnisse der PISA-Studie, bei denen Deutsche in Bezug auf ihre Lesefähigkeit immer noch schlecht abschneiden, was ja nicht nur den geprüften Schülern, sondern vor allem auch deren Eltern und potentiellen Wählern angelastet werden muss. Wie die SPD-Kandidatin es wagt, mit einem Namen wie Ypsilanti anzutreten, kann niemand verstehen. Die meisten Deutschen kennen außer Ypsilon kein Wort, das mit Y anfängt. Selbst Xylophon fängt mit X an. Die SPD kann froh sein, dass die Wähler nicht den Namen der Kandidatin aufschreiben, sondern lediglich lesen müssen, was noch mehr Stimmen gekostet hätte. Sollte Roland Koch die Wahl gewinnen, dann nicht wegen populistischer Sprüche, sondern weil die Hessen nicht die Geduld aufbringen, einen Namen, der wie eine Mischung aus Ypern, Ylang-Ylang und Ypsilon oder Xylophon klingt, erst zu lesen und dann noch anzukreuzen. So könnte ein Mann an die Macht kommen, der einen einsilbigen Namen trägt, aber vielsilbig spricht, auch wenn man die meisten Silben wegstreichen könnte. Die Frage bleibt offen: Ist der Wähler, oder hat der Wähler betrogen?