Groß in Japan (Diesjahr vor 30 Jahren)

Vor dreißig Jahren war der Hit der Gruppe Alphaville aus Münster auf Platz 1 der deutschen Charts! Also, übers Jahr verteilt. Big in Japan hieß er, und wir dachten darüber nach, was wohl daran Besonderes sei, in Japan groß zu sein, denn jedes Kind weiß, das Japaner eher klein sind und viel fotografieren, um die Fotos hinterher in Ruhe betrachten zu können. Warum schreibt man also ein Lied darüber, dass man größer als ein Japaner ist; das ist  diskriminierend, denn der Japaner hat kulturell einiges zu Wege gebracht.
Er hat einen Kaiser, den die Deutschen längst nach Holland verschreckt haben, und sie haben den grünen Tee mit entsprechender Zeremonie, sie haben Geishas, von denen der Deutsche träumt und der Japaner kann sich mit Karate und seiner Handkante durch jeden Dschungel, auch den Großstadtdschungel, schlagen. Toyata muss genannt werden. Und Mitsubishi. Mitsu, Mitsu, Mitsu ist eine hoch verehrte Dame, die schon ein Schlagersänger in den 50er Jahren besungen hat. Dass der Japaner etwas kleiner und gedrungener ist als der Deutsche, sollte man ihm musikalisch nicht unter die Nase reiben, denn gegenüber Gerüchen ist der Japaner empfindlich, besonders wenn es sich um alten Schweiß handelt. Da Schweiß und Scheiß eng beieinander liegen, kann man sich vorstellen, wie der Japaner die Nase gerümpft hat, als er solchen Scheiß gehört hat. Oder die Ohren, denn auch der Japaner hört nicht mit der Nase.