Kindheitstraumata bewältigen

Vögeln missfallen spitze Hüte

Eines Tages läufst du ohne Kleider im Wälder herum; du denkst, du träumst, das sind doch die alten Angstträume der Kindheit, wo du ahntest, dass dich irgendwann im Leben alle bloßstellen wollen, wo sie hinter die Fassaden deiner Gelacktheit, deiner feinen Kleider, deiner Schminke äugen wollen, wo sie in deine Versace-Tasche oder unter dein Macbook gucken wollen, wo sie dich im wahrsten Sinne erkennen wollen. Der Wald würde dir keinen Schutz bieten, wenn du in den Wald flüchten würdest. Dass Tiere immer in einer natürlichen Nacktheit vegetieren, hilft dir nicht weiter. Der Hund im Regenmantel wird seltener erschossen als ein Hund ohne, weil der Sonntagsjäger ihn  für ein nacktes Reh hält, das seine Mutter sucht und das er von seinem Trennungsschmerz erlösen will.
So wird es dir passieren, wenn du ohne Kleider im Wald herumrennst! Statt dich für einen Hund zu halten, diagnostiziert der Waidmann: Reh. Also draufhalten, bevor es die Mutter vermisst.
Da hilft ein Hut. Der Hut! Der Spitzhut besonders, denn er scheucht die Vögel des Waldes auf, und das ist gut, denn mit Vögeln kann der Grünrock nichts anfangen, nur mit seiner Büchse, die wenigstens nicht nach hinten losgeht. Vögel sind schnell und flüchtig, da geht der Schuss schnell daneben und der Waidmann ist frustriert und sucht zornig ein mutterloses Reh, an dem er sich abreagieren kann. Manchmal erschießt er auch die Mutter des Rehs, was ihm gewissermaßen weiterhilft.
Deshalb: Traumata der Kindheit bewältigen. Hut tragen. Immer.