Mit Steppjacke auf dem Weg: Wo ist die Spirale?

Wie oft sollte Steppjacke denn diesen Weg noch gehen? Gut, Steppjacke hatte noch ein paar Stangen Kaugummi in der Umhängetasche, aber die Gedanken kreisten wie der Körper immer um die Frage: Wo war die Spirale? Man hatte Steppjacke eindringlich erklärt, wenn sie nur genug bemüht sei, würde sie sich gen Himmel bewegen, jeder ihrer Kreisbewegungen würde sie eine Etage höher bringen, auf ein anderes Niveau heben.
Steppjacke schien es, als habe ihr stetiges Wandern, ihr stetiges Kreisen um den heiligen bunten Pümpel den Weg vertieft, als hätten ihre beschuhten Füße sich in den steinernen Boden gefräst, anstatt auch nur einen Millimeter höher zu kommen. Das war der Weg in die Hölle, den Steppjacke ging, und der war scheinbar auch steinig und nicht breit und bequem. Steppjacke weinte. Ihr rechtes Bein war schon kürzer als das linke. Immerzu rechts herum, das konnte nicht ohne Wirkung bleiben. Rechtsdrehende Steppjacken, hatte man ihr gesagt, kommen in den Himmel. Wo war der Prediger geblieben, der ihr das versprochen hatte? Sie würde ihm gern die Fresse polieren, mal alles Heilige und Rechtsdrehende beiseite. Das konnte nicht angehen, dass sie hier jahrzehntelang im Kreis spazierte und die anderen machten sich einen Jux daraus, oder, noch schlimmer, feierten in Saus und Braus, um mit Steppjacke in der Hölle zu landen.
Ich werden noch ein paar Meter gehen, ich will erst noch gucken, was hinter der Kurve kommt. Vielleicht stand dort der Prediger und sagte: Gut gemacht, Steppjacke!
Aber wahrscheinlich mal wieder nicht.