Stadtleben: Geometrie-Tanzen für Kinder verboten!


Dass Kinder nicht alles dürfen können sollen, ist jedem klar, dass das Verbot aber auch für Geometrie-Tanzen gilt, ist neu, zumindest in Rinteln. Hier hat man in der Fußgängerzone zwar Würfel aufgebaut, deren genauer Zweck nicht zu erfahren war, sei es, dass es sich um Kunst handeln sollte, oder dass Gefahrmüll in dekorativen Metallkuben in der Fußgängerzone endgelagert wird. Vielleicht stehen sie auch nur einfach da, oder jemand hat sie stehen gelassen. Anlass genug, Kindern das Geometrie-Tanzen zu verbieten, lediglich das stille Sitzen auf den kalten Klötzen wolle man erlauben, dabei soll das Kind einen schwarzen Puschel auf den Knien tragen, oder eine Art Federboa, ebenfalls in Schwarz. Ob es sich dabei nur um einarmige Kinder handeln darf, ist nicht erkennbar, nicht tanzen dürfen nur zweiarmige Kinder, wobei diese wahrscheinlich auch zwei Beine haben, das ist aber auf dem Verbotsschild nicht genau zu erkennen. Das Geschlecht ist ebenfalls diffus, wahrscheinlich gilt das Verbot für Jungen und Mädchen, vor allem für solche, die runde Köpfe haben, schlank sind und jeweils 1-2 Gliedmaßen oben und unten haben.
Das Tanzen auf Klötzen scheint fröhlich zu machen, das Sitzen auf ihnen besinnlich, fürsorglich und ein wenig nachdenklich. So weiß der Betrachter endlich, was die Stadt Rinteln für Kinder möchte: Schlanke, 1-2-armige und -beinige, rundköpfige und besinnlich-besonnene, mitfühlende und nachdenkliche, auf keinen Fall übermütig-fröhliche, vielleicht laut schreiende und dann vom Klotz fallende Kinder, die einem dann noch eine Klage an den Hals verpassen. Sitz, Cedric!
Geometrie-Tanzen wird wohl eine Nischensportart bleiben...