Linien am Himmel

Die Bundesregierung versucht nun, der allgemeinen Orientierungslosigkeit Herr zu werden und spannt Linien am Himmel, einem der letzten Räume, in denen heilloses Durcheinander herrscht. Wolken ziehen herum, es regnet, der Wind weht, manchmal guckt der Mond hervor und dann ist es sogar dunkel. Alles ohne staatliche Kontrolle und das heißt es nun zu ändern: Damit der Bürger an staatliche Stellen konkrete Hinweise über Himmelsphänomene geben kann, soll ein Karomuster in Form von Gitternetzlinien aus Drahtseilen gespannt werden. So kann der aufmerksame Bürger mitteilen, wo sich gerade eine Mondfinsternis befindet, weil der Mond mal wieder nicht zu sehen ist. A 447 wäre sein Hinweis, und der Staat weiß, dass das über dem Dorf Heimsen in der Nähe von Petershagen ist.
Die Drähte sollen allerdings unter Strom gesetzt werden, damit sie von dreisten Kabelräubern nicht entwendet und an Schrotthändler veräußert werden. Eine schöne Idee, die die Welt übersichtlicher macht, die allerdings auch ein Schweinegeld kostet. Bevor jemand Kritik übt, sollte er aber schnell nach Italien und in den berlusconischen Saustall blicken, dem die Schulden über die Gitter schwappen.