Wie der Krieg verloren wurde

Egal, welcher Krieg verloren wurde, es gab und gibt niemals Sieger. Alle lassen Federn und manche einen Arm, ein Bein oder das Leben.
Aber so richtig verlieren kann man den Krieg, wenn man unzuverlässiges oder nicht funktionsfähiges Personal hat. Schwerhörigkeit, manchmal aufgrund des Herumstehens neben krachenden Kanonen, führt zu Missverständnissen, die leicht eine Schlacht oder sogar den ganzen Krieg, egal gegen wen, aufs Spiel setzen.
Da schreit der Kaiser im Kampfgetümmel den Sergeanten zu Pferd an, er solle gefälligst vom Pferd steigen, es ihm überlassen, weil er jetzt nach Hause reiten wolle, den Rest erledige die Truppe ja auch wohl ohne ihn und überhaupt reiche es ihm, dieses Geknalle und Geballere, das sei ja unerträglich, da werde man doch schwerhörig, wenn man es nicht sowieso schon sei, und überhaupt habe er sich den Krieg irgendwie interessanter und weniger blutig, glorreicher und auch ein bisschen geregelter vorgestellt, dass man um fünf Feierabend habe und dass nachts Ruhe herrsche, da wolle man auch mal schlafen. Sterben könne der ein oder andere auch morgen noch.
So weit der Kaiser.
Dem Sergeanten zu Pferde kommt davon nichts ans Ohr, denn er hat erst vor zwei Minuten neben einer Kanone gestanden und will jetzt ins Dorf reiten und Pröppel für die Ohren holen.
Was der Kaiser will, bleibt ihm fremd und er murmelt zwar ein Hä?,  reitet aber fort, ohne das Pferd seinem obersten Vorgesetzten zu überlassen.
Der platzt fast vor Wut und verliert aus Trotz und um zu zeigen, das er auch anders könne, den Krieg.
Da hat mal wieder einer Geschichte geschrieben, werden die schlauen Köpfe später murmeln.