Die Tasse wartet. Sie ist nicht ausgetrunken worden. Vielleicht ist der Restkaffee aufgefüllt worden. Die Tasse wartet geduldig. Wer hat sie dorthin gestellt?
Ein nicht mehr sauberer Wischlappen und ein verkalkter Wasserhahn können nicht Trost sein.
Sie warten, dass man sie wäscht, dass man sie entkalkt.
Jetzt die Tasse. Die gehört gar nicht dahin, denkt der Wischlappen und dem Hahn tropft die Nase vor Mitleid. Selbstmitleid.
Das war einer, der immer noch glaubt, Mama kommt und räumt die Tasse in die Spülmaschine, grient der Hahn.
Aber die Maschine ist doch einen Meter weiter rechts, antwortet der Spüllappen.
Vielleicht weiß das der Kaffeetrinker nicht, weil er noch nie eine Spülmaschine bedient hat, räumt der Hahn ein. Vielleicht, weil das immer Mama macht?, wispert der Lappen. Vielleicht ein psychischer Defekt, denn in einem Großraumbüro gibt es keine Mama und schon gar nicht in der, ehrlich gesagt, zugesifften Kaffee-Ecke, näselt der Hahn und lässt einen Tropfen fallen. Der platscht in die Kaffeetasse.
Schreibt man Kaffeeecke eigentlich mit drei e?, will der Wischlappen wissen.
Wasch man weisch, wasch man wischen sollte, lacht der Hahn, mit drei natürlich, du alter Bescherwischer! Egal, was Mama sagt!